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Nachtrag zum gestrigen Blog-Beitrag

Abgelegt unter Allgemein
Donnerstag, 27. August 2015

Ich hätte mir denken können, dass manchen Leuten nicht gefällt, was ich schreibe. Okay, ich dachte es mir - es war mir aber egal. Dennoch möchte ich heute ein paar Dinge klarstellen.

Kommen wir zu dem Satz, der manche aufregt:

Und alles andere, alles, was die Linken gerne als neues Geschlecht definieren wollen, ist eine körperliche Krankheit oder eine psychische Störung.

Lassen wir jene, die mit zwei Geschlechtern geboren werden (körperliche Erkrankung) einmal außen vor, denn hier wird niemand zweifeln. Auch nicht der Medizinstudent, der in einem Gegenbeitrag so wortreich argumentiert.

Bleiben also die Transsexuellen.
Sind sie krank?
Laut ICD 10 ja. Es handelt sich um eine krankhafte Störung.
Auch für die Krankenkassen ist es - zum Glück für die Betroffenen - eine Krankheit, denn sie übernehmen die Behandlungskosten.
Die Ärzte, die am Ende die OP vornehmen, werden es wahrscheinlich auch so sehen, denn dann können sie es mit der Kasse abrechnen.
Aktuell wird die ICD überarbeitet und in der neuen Version - ICD 11 - soll sich der Status der Betroffenen ändern. Wahrscheinlich werden sie dann, ab 2017, nicht mehr als Erkrankte eingestuft. Aber wie genau der Eintrag aussehen wird, ist noch nicht abschließend klar. Zumindest war er es nicht, als ich nachgeschaut habe. Ob man den Betroffenen damit eine Freude macht, ist fraglich. Einerseits ist es schön, nicht mehr als "krank" zu gelten. Wie in diesem Falle aber die Krankenkassen reagieren, wird sich zeigen müssen. Die Freude könnte sich bei manchen also recht schnell relativieren, wenn die Behandlung im schlimmsten Fall Stacheln bekommt und auf vier Pfoten läuft.
Wie dem auch sei - Stand gestern, da ich diesen Eintrag schrieb, IST Transsexualität eine Erkrankung. Höchst offiziell.
Natürlich könnte man nun all die Argumente aufführen, die zu der ICD-Änderung führen. Und dies macht besagter Medizinstudent auch. Aber daraus abzuleiten, dass man die Lage schon jetzt anders betrachtet, halte ich für voreilig. Zumal jeder Betroffene, der Hilfe in Anspruch nehmen möchte (Therapie, OP etc.) dies vor 2017 tun sollte - in seinem Interesse.

Der nächste Punkt, bei dem ich Widerspruch erntete, ist dieser:

Aber wie viele sind das?
Im Jahr?
In Europa?
In den USA?

Besagter Student rechnete vor, dass etwa 81.000 Fälle in Deutschland bekannt sind. Das sind 1:1000 - also eine Promille.
Das ist nicht viel. 81.000 bei 80.000.000 Menschen rechtfertigt imho immer noch nicht, dass wir über ein neues Geschlecht nachdenken. Bleibt es bei einer Promille in den USA und in Europa, sind es zwar mehr Menschen - aber noch immer eine Promille.

Und nun komme ich auf die zentrale Frage zu sprechen - was genau ist denn ein Geschlecht. Woran macht man es fest?
Körperlich sicherlich an den typischen Merkmalen.
Aber geistig? Kann ein Mann die Empfindungen einer Frau haben? Natürlich kann er. Und auch umgekehrt ist es möglich. Vielleicht mischen sich aber auch männliche und weibliche Anteile.
Und dennoch, selbst wenn man das alles anerkennt - was ich selbstverständlich tue, denn alles andere wäre ja Unsinn - bleibt am Ende die eine Feststellung: Es gibt denn Mann und es gibt die Frau.
Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Künftig wird man vom Identitätsgeschlecht sprechen. Dieses muss nicht nicht mit dem biologischen übereinstimmen, aber auch dieses ist wahlweise männlich oder weiblich. Oder es ist eine Mischung aus Mann und Frau. Aber auch wenn sich Mann und Frau mischen, mischen sich eben ZWEI Geschlechter. Es kommt aber kein Drittes Geschlecht dabei heraus, sondern eben ein ambivalentes.
Es mag "fließend" sein, wie man sich fühlt. Gefühle sind immer fließend. Aber das Geschlecht ist es nicht. Auch wenn das biologische Geschlecht nicht mit dem emotionalen Geschlecht übereinstimmt, fühlt sich der Betroffene doch als Mann, als Frau oder als Mischung aus beidem. Hier ein drittes Geschlecht konstruieren zu wollen, ist also in meinen Augen Unsinn. 

Ich fürchte ohnehin, dass all jene, die mich kritisiert haben, gar nicht selbst betroffen sind. Sie eilen voraus mit wehenden Fahnen - ob die Betroffenen am Ende wirklich glücklich sind, wird sich ab 2017 zeigen.

Auch richtet sich mein Beitrag nicht gegen die Betroffenen. Wie ich schon schrieb, hat sie die Natur so geschaffen und das tut mir leid. Ich schrieb auch, dass jeder nach seiner Art glücklich werden soll, und wenn man sein Glück durch eine OP findet, ist das in Ordnung. Weder leugne ich den Leidensdruck, noch leugne ich die Anforderung, mit Therapien jedweder Art Abhilfe zu schaffen. So, wie es eben bei einer Erkrankung ist.
Nein, mein Beitrag richtet sich gegen all die wohlgesonnenen Autoren, die meinen, in ihren Büchern den Kampf anderer ausfechten zu müssen.
Die Glauben, in ihren Büchern die wehende Fahne tragen zu müssen, für eine Sache zu kämpfen, die in meinen Augen völlig widersinnig ist.

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