<- Zurück zu: Home

Rezension: Resident Evil: Extinction (Roman zum Film)

Abgelegt unter Literatur
Donnerstag, 13. Dezember 2007

ree-kl.jpgKeith R. A. DeCandidoResident Evil: Extinction – Der offizielle Roman zum Film

Panini Books 09/2007, ISBN 978-3833216497

Aus dem Amerikanischen von Timothy Stahl

Resident Evil: Extincition, Pocket Book (Simon & Schuster), USA 2007

Taschenbuch, 304 Seiten, 9,95 Euro, Horror

Basierend auf dem Drehbuch von Paul W. S. Anderson

Cover: Filmplakat

Das T-Virus hat sich ausgebreitet.

Die Zerstörung von Racoon City mittels einer Atom-Bombe konnte nicht stoppen, was die Forscher der Umbrella-Corporation tief unter der Stadt, im so genanten Hive, entwickelt und ein geldgieriger Wachmann freigesetzt hatten. Inzwischen hat Virus die USA, vielleicht auch die gesamte Welt befallen. Untote wanken über die Straßen oder lauern in Häusern, immer auf der Jagd nach frischem, lebendem Fleisch. Die Natur hat begonnen, sich auszubreiten und sich die vom Menschen besetzten Gebiete zurückzuerobern.

Alice Abernathy, ehemalige Sicherheitschefin des Hives und unfreiwilliges Forschungsobjekt ihres Arbeitgebers, konnte bereits im zweiten Teil der Serie ihren Häschern entgehen. Noch schneller und stärker, beladen aber auch mit dem Grauen, das sie erlebt hat, fährt sie auf einem Motorrad quer durch die USA, um den noch lebenden Menschen beizustehen. Dabei muss sie sich stets vor den Satelliten hoch über ihr im All in Acht nehmen, denn die Wissenschaftler von Umbrella, allen voran Dr. Isaac, wollen sie zurückholen um sie erneut als Forschungsobjekt zu gebrauchen. Können sie sie orten, das weiß Alice, werden sie ein Team losschicken, um sie zu entführen.

Dr. Isaac hingegen ist derweil beschäftigt, Alice zu klonen, um sein Projekt voran zu treiben; mit mäßigem Erfolg. Ihm ist eines klar – sie brauchen das Original.

Gleichzeitig versucht Jill Valentine, ehemalige Elitekämpferin der Einheit S.T.A.R.S., einen Tross Überlebender an einen sicheren Ort zu bringen. In einem Konvoy fahren auch sie quer durch die USA in der Hoffnung, in Alaska eine Zuflucht zu finden. Als sie in Las Vegas Halt machen, treffen sie dort nicht nur auf Alice, sondern auch auf eine Horde Untoter, gegen die sie sich zur Wehr setzen müssen. Aber auch Umbrella weiß inzwischen, wo sich Alice befindet, und so kommt eine dritte, nicht minder tödliche Gefahr hinzu.

In der Wüste von Nevada kommt es zur Entscheidungsschlacht, in die nicht nur Zombies, Umbrella-Mitarbeiter und Alice’ Verbündete verwickelt sind, sondern auch ein Wesen, das zuvor niemand auf dem Plan hatte ...

Resident Evil ist eine erfolgreiche Videospiel-Umsetzung und eine nicht minder erfolgreiche Filmreihe. Wobei der Erfolg der Streifen weniger in tiefschürfenden Sinnfragen, geschliffenen Dialogen oder politischen Aussagen liegt, als vielmehr an zwei Faktoren – eine spärlich bekleidete Milla Jovovich und unglaublich vielen Zombies, die sie der Reihe nach niedermetzelt. Popcorn-Kino also, bei dem man das Hirn getroste mit der Jacke ins Schließfach sperren und sich über die gesamte Länge des Films von seinen niederen Instinkten leiten lassen kann.

Es liegt in der Natur der Sache, dass zu einem erfolgreichen Film auch ein Roman, basierend auf dem Drehbuch, erscheint. Nur haben die Autoren dieser Bücher vor allem bei Filmen dieser Art ein Problem – weder sieht der Leser eine spärlich bekleidete Hauptdarstellerin, noch kann er sich bei dem Anblick der verwesenden, nach Blut und Fleisch lechzenden Zombies gruseln. Der Autor ist also gezwungen, sich neue Wege einfallen zu lassen, um das Buch interessant zu gestalten.

Wie bereits bei den Romanen zu den ersten beiden Filmen wurde Keith R. A. DeCandido ausgewählt, um die Story in die Buchläden zu bringen. Eine gute Entscheidung, denn DeCandido versteht es, auch scheinbar unbedeutenden Nebenrollen eine enorme Geschichte zu verleihen und sie so für den Leser interessant zu gestalten. Plastisch schildert er, wie ein Loser zum Mörder wurde oder berichtet von den Hoffnungen und Wünschen einer Person – nur um sie sofort sterben zu lassen. Auf diese Weise erhält auch dieser Roman einen Tiefgang, der dem Film abgeht. Hat man im Kino überwiegend Action und wenig Handlung, ist es bei dem Buch zum Film genau anders, die Handlung ist sehr schön ausgearbeitet und beleuchtet Facetten der Charaktere, die in den Filmen völlig unberücksichtigt bleiben.

Das Resident Evil keine Reihe für Kinder und Jugendlich ist – wenn auch die Filme in geschnittenen Fassungen ab 16 freigegeben sind – beweist der Autor ebenfalls eindrucksvoll, denn weder spart er mit deftigen Ausdrücken, noch nimmt er bei Gewalt- und Splatterszenen ein Blatt vor den Mund. Dies wäre bei einem Endzeit-Roman auch falsch, denn wenn man von Untoten verfolgt wird und um einen herum alles in die Brüche geht, ist eine gepflegte Wortwohl sicherlich die kleinste Sorge. Die bringt DeCandido gekonnt rüber, auch wenn es manch zartbesaiteten Leser abschrecken mag. Resident Evil: Extinction ist für erwachsene Leser, die Splatter und Horror mögen.

Der Spannungsbogen wird in dem Roman geschickt aufgebaut, auch wenn DeCandido immer mal wieder den Fuß vom Action-Gas nimmt. Ein Auf und Ab, bei dem es dem Leser jedoch nie langweilig wird, denn selbst die ruhigen Szenen sind interessant und mit Ironie geschrieben.

Wer den Film kennt, wird der Story viele neue Facetten abgewinnen. Wer erst das Buch liest, wird von dem Streifen jedoch enttäuscht sein, denn dort wurde auf Kosten der Handlung ein FX-Feuerwerk abgefackelt, das den Zuschauer mit einem schalen Gefühl nach Hause gehen lässt.

Schade ist nur, dass in dem Buch keine Bilder des Films zu finden sind. So hätte man zumindest einen kurzen Blick auf eine spärlich bekleidete ... Lassen wir das.

Fazit: Für Fans der Serie nahezu unverzichtbar. Aber auch Fans des Genres generell kommen voll auf ihre Kosten.

<- Zurück zu: Home

+ Kommentar verfassen
Shinwatoshi / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
&gt;Schade ist nur, dass in dem Buch keine Bilder des Films zu finden sind. So hätte man zumindest einen kurzen Blick auf eine spärlich bekleidete … Lassen wir das.

Auch wenn ich jetzt wieder mal mecker ;)
Ist den Verantwortlichen bei Film, Buch und Photographie eigentlich noch nie der Sinn gekommen, dass sich auch Frauen sowas anschauen? Ich mein, nichts gegen die zumeist (nicht immer!!!) schönen Frauen, teilweise sogar mit nem ästhetischen Touch, aber hey, wir sind nicht alle lesbisch!!!

Ich will mal nen gut gebauten und aussehenden, knapp bekleideten Mann auf nem Cover oder im Film haben!!! (Und jetzt bitte nicht wieder die Standartausrede Männer seien nicht ansehnlich. Oder die Antwort: Wenn du nackte gutgebaute Männer willst musst du nur die richtigen Filme ansehen. Ich meinte GUT aussehende Männer, nicht sowas ;) *hust*)