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Wenn Ärzte und Sanitäter versagen ...

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Freitag, 5. April 2013

Folgende Situation: Der Mann - Familienmitglied von mir - erbrach heftig, schwallartig und laut Auskunft am Telefon braune, ausgeflockte Bröckchen. In so einem Fall denkt jeder, der im medizinischen Bereich ausgebildet ist, sofort an Blut aus dem Magen.

Wie es da hingekommen ist, bleibt erst einmal offen; es kann direkt aus dem Magen kommen, etwa bei einem offenen Geschwür, es könnte aber auch über die Speiseröhre hinab gelaufen sein.

Wichtig ist aber: Sofort, und damit meine ich auch sofort, muss geschaut werden, wo dieses Blut herkommt. Und dann, wenn man es weiß, muss die entsprechende Behandlung erfolgen; asap.

Was aber die Sanitäter im aktuellen Fall nicht interessiert hat. Sie meinten, der Patient müsse erst zum Hausarzt.

Und der sagte: Na ja, dann kommen Sie mal gegen elf, dann untersuche ich Sie. Beim Arzt wurde dann Blut abgenommen und der Patient hätte am nächsten Tag (!!!) erneut vorstellig werden sollen.

Da sich der Zustand verschlechterte, wurden erneut Sanitäter einbestellt. Wieder wollten sie ihn erst nicht mitnehmen, aber dann taten sie es nach Rücksprache mit dem Hausarzt doch. "Weil es der Patient ja unbedingt will!"

Nun liegt besagter Patient im Krankenhaus. Und das ist auch gut so - neben einer kräftigen Magenschleimhaut-Entzündung wurde auch ein ziemlich großes Geschwür festgestellt.

"Ach was?", möchte man da ausrufen. Das, was ich per Telefon sagte, wurde dann bestätigt, aber die Ärzte und Sanitäter vor Ort erkannten das nicht?

Unwahrscheinlich.

Ich denke eher, dass es aus Kostengründen die Anordnung gibt, die Patienten zu vertrösten, abzuwimmeln und ihrem Schicksal zu überlassen.

Nun kann man noch von Glück sagen, dass es nur der Magen ist. Wäre es die Speiseröhre gewesen, dann wäre der arme Kerl nun vielleicht tot. Denn eine kleine Blutung dort kann sich sehr schnell vergrößern und dann kommt kein Sanitäter schnell genug, um sie zu stoppen. Da genau das zudem in der Familie liegt - der Vater des Betroffenen starb exakt daran - und dies dem Arzt auch bekannt sein dürfte, wurde hier mit dem Leben des Mannes gespielt. Das klingt hart, aber anders kann ich es nicht sagen.

Wenn jemand Blut erbricht, dann ist das immer - wirklich IMMER - ein Grund, sofort nachschauen zu lassen. SOFORT! Nicht erst in ein, zwei Tagen.

Das weiß jeder Sanitäter!

Das weiß jeder Krankenpfleger!

Und das weiß garantiert jeder Arzt!

Nur - es interessiert wahrscheinlich in unserem Gesundheitssystem niemanden mehr.

An manchen Tagen kann ich gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!

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