• Einmal die Feigheit mit einem Schuss Opportunismus, bitte

    Abgelegt unter Allgemein
    Gunter Arentzen
    Freitag, 18. Mai 2007

    So ungefähr muss es geklungen haben, als der Linux-Tag entschied, den Bundesinnenminister als Schirmherrn zu akzeptieren und die Debatte um Bundestrojaner und andere "Anti-Terror-Gesetze" (in meinen Augen auch Anti-Bürgerrechte-Gesetze) nicht zu führen. Man habe ja seit 2001 gute Beziehungen zum Bundesinnenministerium. Ja, gute Beziehungen macht man sich nicht gerne kaputt. Da ist es besser, die Klappe zu halten und sich opportunistisch zu geben. Bis zu dem Augenblick, in dem aus dem Bundestrojaner Realität wird. Dann wimmern und weinen vor allem die, die jetzt die Klappe halten. "Der LinuxTag e.V. sei "nicht in der Position, hier irgendwelche Empfehlungen abzugeben", heißt es in einer Stellungnahme dazu. Aha. Und warum nicht? Haben die Damen und Herren keine eigene Meinung? Oder fürchten sie um die "langjährige Partnerschaft"? Waswäre es für ein Zeichen gewesen, wenn der Linux-Tag dem Innenminister und Experte für Bürgerbespitzelung Sicherheit ein deutliches "Nein, danke ..." ...

  • Vogelgrippe

    Abgelegt unter Satire
    Gunter Arentzen
    Freitag, 18. Mai 2007

    Landau Hauptbahnhof. Das klingt nach dem Duft der großen, weiten Welt. Nach pulsierendem Leben, nach Menschenmassen und abfahrbereiten Zügen auf unzähligen Gleisen. Nach dem Duft von Gebratenem, dem Knoblauch von Dönerbuden und der schrillen Marktschreierstimme eines fliegenden Händlers. Die Wahrheit sieht anders aus. Fünf Gleise, keine Menschenmengen und wenn etwas duftet, dann ist es der Furz von einem Typen, der schon um zehn das dritte Bier sowie den dritten Schnaps intus hat und nun auf einer schmuddeligen Holzbank darauf wartet, dass sein Bummelzug kommt und er nach Hause schwanken kann. Snacks gibt es aus dem Automaten, in der Unterführung zwischen Gleis 3 und 4 stinkt es nach Pisse. Landau Hauptbahnhof. Und mitten drin, auf Bahnsteig 3 – ich. Zumindest heute Morgen um kurz nach elf. Während ich dort so saß und über das Leben im Besonderen und Allgemeinen nachdachte, dabei das plärrende Kleinkind links von mir, den Furzer rechts und die schreienden, unerzogenen Teenager vor mir...

  • Jerry Falwell -- 1933 - 2007

    Abgelegt unter Allgemein
    Gunter Arentzen
    Donnerstag, 17. Mai 2007

    Die Bigotten und Prüden in den USA haben ihren Heiland verloren. Bereits vor zwei Tagen starb jener Prediger, der den Hustler auf 45 Mio. Dollar Schmerzensgeld verklagt und vor dem Obersten Gerichtshof der USA verloren hatte. Er war jener, der auf die Übernahme des Schulsystems in den USA durch christliche Gruppen hoffte und die Terroranschläge vom 11. September als "Gottes Rache am liberalen Sündenpfuhl Amerika" bezeichnete. Auch trat er u.a. gegen Homosexualität, Prostitution und die "Adult Industry" ein. Nun starb er im Alte von 73 Jahren an seinen Herzrhythmusstörungen. Und dies, obwohl er das Ende der Welt zu seinen Lebzeiten vorher gesagt hatte. Nun - er ist tot, die Welt nicht. Gut so.

  • Neuerscheinung bei Otherworld

    Abgelegt unter Literatur
    Gunter Arentzen
    Dienstag, 15. Mai 2007

    Vor einigen Wochen besprach ich hier Crota aus dem Otherworld-Verlag und machte auf diesen Aufmerksam. Nun ist ein neues Buch von Otherworld erschienen - diesmal keine Übersetzung, sondern das Debüt eines deutschsprachigen Autors. Ein Debüt, welches auf Beachtung stieß. So meinte der Literaturkritiker Hermann Urbanek: »Was Holt, Rankin und Pratchett für den angloamerikanischen Raum sind, das ist Frank Schweizer für den deutschsprachigen! Sein Romandebüt Grendl ist ein buntes Feuerwerk aus Spannung, Witz, Originalität und phantastischen Ideen - humorvolle, literarisch hochstehende Fantasy par excellence!« Ein Buch also, bei dem einem das Wasser im Munde zusammenlaufen kann. Als Appetithappen noch den Klappentext:Max Merkur versteht die Welt nicht mehr – wie auch, sie ist soeben untergegangen. Doch während er im Himmelsbahnhof auf die Abfertigung wartet, treten die Teufel an ihn heran und ersuchen Max Merkur, ihnen bei der Suche nach dem Sinn des Lebens behilflich zu sein. Denn könnten...

  • Merkels Schrecksekunde

    Abgelegt unter Satire
    Gunter Arentzen
    Montag, 14. Mai 2007

    Die Wahl in Bremen hat die kleinen Parteien erfreut, die großen Parteien hingegen geschockt. Die Linkspartei zog in das Parlament, die Grünen legten zu. SPD und CDU verloren hingegen deutlich. Aus geheimen Quellen liegt mir ein Bericht vor, der die Geschehnisse in Merkels Kanzlerbüro kurz nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses schildert: Es war der Abend der Wahl in Bremen. Angela Merkel, Bundeskanzlerin und gute Seele der CDU ging in ihrem Büro in Berlin auf und ab. Ihre sonst so makellosen Nägel waren bereits abgekaut, das hübsch frisierte Haar zerzaust. Die sonst so toughe Politikerin war einem Nervenzusammenbruch nahe. Was war geschehen? In Bremen hatte es die Linkspartei zum ersten Mal in ihrer noch nicht sehr langen Geschichte geschafft, in ein westdeutsches Parlament einzuziehen. Nicht im Osten, bei den Verrückten. Nein, hier im Westen – bei den Guten. Dort, wo die schwarz-rote Sonne schien und alle glücklich das Lied der Großen Koalition sangen. „Pofalla, was machen wir denn...

  • JB-Horror vorläufig nicht als Printversion

    Abgelegt unter Jaqueline Berger
    Gunter Arentzen
    Montag, 14. Mai 2007

    Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, JB-Horror vorläufig nicht als Printversion zu bringen. Die Romantruhe stimmte mir dahingehend zu, dass der Markt im Moment gesättigt ist, was Horror-Geisterjäger-Serien betrifft. Noch eine muss nicht sein. Als eBook wird die Serie weiterlaufen, wie gewohnt bei VPH. Auch wenn es dort etwas ruhiger wurde, da ich nicht mehr regelmäßig dazu kam. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal auf die eBook-Collection aufmerksam machen, die den kompletten 1. Zyklus auf CD-ROM enthält. Und dies zum Preis von nur 39,90 Euro zu beziehen bei VPH oder signiert bei mir ;-)

  • And the winner is ... Serbien

    Gunter Arentzen
    Montag, 14. Mai 2007

    Das war er also, der Eurovision Song Contest 2007. Und gewonnen hat ihn Serbien. Da schon am Abend des Finales Stimmen laut wurden, dass dies ja nur an dem Zuschachern der Balkanländer gelegen habe und die BILD heute in das gleiche Horn stößt, hat sich der Bildblog die Mühe gemacht, das mal auszurechnen. Und siehe da - allein mit den Stimmen der westlichen oder westlich orientierten Länder wäre Serbien ebenfalls auf Platz 1, wir hingegen auf den kaum besseren 14. Platz gekommen. So viel also zu den bösen Balkan-Ländern. Und Finnland, das ja auch nicht auf dem Balkan liegt, gewann immerhin 2006. Etwas kann also nicht stimmen, wenn man unsere schlechte Platzierung damit erklären will. Aber woran lag es? Vielleicht an dem seltsamen Lied? Swing aus Deutschland, mit ein paar Brocken Englisch und ansonsten nur deutschem Text? Und dann wieder so bieder, dass man damit auch in der Kirche zum Gottesdienst antreten könnte? Gewiss, die Sieger waren auch bieder. Aber das Lied hatte eine ganz...

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