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Meinungsfreiheit ...

Abgelegt unter Allgemein
Donnerstag, 22. Oktober 2009

Die Meinungsfreiheit in Deutschland ist zu einer Farce verkommen. Dies ist ein trauriger Fakt. Die Menschen beugen sich einem gewissen Diktat, nehmen eine gewisse Haltung ein aus Angst vor Konsequenzen. Oder sie schweigen, denn dies ist noch immer besser, als mit einer scheinbar falschen Meinung anzuecken.

Dass hierbei Minderheiten die Meinung der Mehrheit kontrollieren und durch wohl überlegtes "Beleidgtsein" dafür sorgen, dass wichtige und richtige Debatten erst gar nicht in Schwung kommen, zeigt ein lesenwerter Artikel der RP Online auf. Aufhänger ist - wie könnte es anders sein - Sarrazin. Doch offenbar hat die schweigende und bislang reflexartig empörte Masse genug von dem vermeintlich politisch Korrekten. Denn anders als sonst wird die Debatte um den Inhalt nicht völlig von dem entsetzten Aufschrei der Betroffenen erdrückt. Im Gegenteil - plötzlich schauen auch die Medien sehr genau hin, stimmen Sarrazin zu und entreißen jenen, die sich sonst so gerne hinter der Schallmauer politischer Korrektheit verbergen, den schützenden Schleier. Plötzlich offenbart sich das Ausmaß dessen, was Sarrazin angesprochen hat, in seiner schrecklichen Realität, ungeschminkt von vornehmer, freundlicher Zurückhaltung, ungedämpft durch verschlungene und diplomatisch hochkorrekte Worte. Entdeckt auch von bislang blinden Augen, die lieber wegschauten denn sich durch einen unbedachten, eventuell falsch verstandenen Satz in Gefahr zu bringen. 

Um es kurz zu sagen - all jene, die sich bisher standhaft der Integration widersetzten, haben ein Problem.

Und das sind nicht die Vietnamesen, sondern es sind die Türken. Jene, deren Mutterland in die EU möchte, sind nicht in der EU oder in Deutschland angekommen. Und es sind jene, die ihren Kulturkreis importiert haben, die sich ihre eigene kleine Welt inmitten unseres Landes geschaffen haben. Die unsere Sprache nicht sprechen, unsere Freiheiten ablehnen und sie dennoch genießen. Der Aufschrei, als von der Produktion kleiner Kopftuchmädchen die Rede war, verklingt im Angesicht der Wahrheit, und das ist ein Problem. Nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für jene, die eben diese Schwierigkeiten seit Jahren totschweigen, sie hinter Zahlen verstecken, unter blumigen Worten begraben. 

Stehen wir an der Schwelle eines neuen Zeitalters? Erleben wir ein Revival echter Meinungsfreiheit? Wenn, dann werden es gewisse Gruppen in unserem Land plötzlich sehr schwer haben. Oder nimmt sich der islamische Terror auch dieser Problematik an? Ein paar Drohungen, und schon schweigen jene, die nun zaghaft aus ihren Schneckenhäusern hervorkommen? Auszuschließen ist dies nicht, sagte doch auch Erdogan bereits, dass Demokratie nur ein Zug ist, auf den man aufspringt, bis man am Ziel sei. Aber was ist dieses Ziel, was will der türkische Ministerpräsident wirklich? Was wollen die Türken wirklich, wenn sie sich auf diese Weise einer Integration entziehen, wenn sie unsere Sprache nicht sprechen und ihre Kultur konservieren, ungeachtet allen Anstrengungen? Was für ein Ziel ist es, das am Ende steht? 

Nun, da wir beginnen unsere selbst auferlegten Fesseln abzulegen, können wir diesen bis dato tabuisierte Frage vielleicht stellen. Und wir können uns darauf besinnen, dass Menschen ihre Meinung sagen können, ohne dass sich sofort welche empören. Ohne dass es darin endet, dass sich jemand beleidigt abwendet. Vielleicht, und nur vielleicht, ist dies der Weg, unsere zweifelsfrei vorhandenen Probleme anzupacken. Denn was man aus Angst tabuisiert, das schiebt man bei Seite. Das packt man nicht an, das löst man nicht. 

 

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