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Watchblog, Fehde mit HHvA und was zum Verständnis

Abgelegt unter Allgemein
Samstag, 26. März 2011

Es heißt immer wieder, HHvA und ich hätten eine Fehde, die wir auf die eine oder andere Weise ausleben würden. Der eine stichelt, der andere stichelt - es ginge hin und her … bla.

Es wird Zeit, hier einmal zu verdeutlichen, was ich eigentlich tue - und warum ich das tue. 

Fangen wir mit den Grundlagen an, und zwar in Form eines munteren Frage- und Antwortspiels. 

Frage: Hast du was gegen HHvA persönlich? 
Antwort: Nein, denn ich kenne ihn persönlich nicht. Ich habe ihn imho einmal getroffen, da war er noch Chefred. beim Geisterspiegel. 

Frage: Gibt es eine Fehde zwischen euch?
Antwort: Nein. 

Frage: Warum stichelst du ständig gegen ihn? 
Antwort: Tue ich nicht. Ich schreibe gegen seine Arbeit und gegen die Arbeit seiner Mitstreiter. Siehe dazu weiter untern das Thema "Watchblog".

Frage: Wäre es nicht besser, die Sache auf sich beruhen zu lassen? 
Antwort: Nein, denn das mich beschäftigende Grundproblem ist nicht beseitigt. Ich höre auf, wenn das Problem beseitigt ist. 

Frage: Willst du, dass der Zauberspiegel aus dem Web verschwindet?
Antwort: Nein! ich will, dass der Zauberspiegel bleibt und gute Arbeit leistet. 

Frage: Bist du neidisch oder eifersüchtig auf den Zauberspiegel, ist Konkurrenz im Spiel?
Antwort: Nein, warum auch? 

Frage: Es heißt, "der Klügere gibt nach". Ist es daher nicht besser, nachzugeben? 
Antwort: Nein, denn es ist keine Frage von Nachgeben. Siehe hierzu ebenfalls den Punkt "Watchblog". 

So, nachdem ich nun erklärt habe, was mein Tun nicht ist, möchte ich dazu kommen, was es ist. 

Ich betreibe hier, als Blog im Blog sozusagen, ein Watchblog für den Zauberspiegel. Ein Watchblog ist ein Blog, das sich entweder mit einem speziellen Journalisten oder einer ganzen Redaktion befasst. Das bekannteste deutsche Watchblog ist das Bildblog

Entstanden sind die Watchblogs während des Wahlkampfs um das Präsidentenamt in den USA 2003, als einem Blogger auffiel, dass ein Journalist recht voreingenommen berichtete. Er analysierte daraufhin, was dieser Journalist veröffentlichte und fasste die Analyse in seinem Blog zusammen. Dies war das erste Watchblog. Daraus entstand in den USA die Kampagne "Adopt a Journalist", bei der es darum ging, anderen Journalisten auf die Finger zu schauen. 

Während es in den USA meist bei einzelnen, oft sehr bekannten Journalisten bleibt, nehmen sich Watchblogs in Deutschland oft ganze Redaktionen vor; etwa BILD oder auch FOCUS etc. 

Damit ist das, was ich unter dem Topic "Watchblog" tue, also völlig normal. Etwas, das es schon lange gibt. Das hat nichts mit Fehde, Hass oder "Stichelei" zu tun. 

Als Quelle für die obigen Ausführungen zum Thema Watchblog diente mir:

Matthias Dachtler: Watchblogger - eine individualethische Analyse deutscher WeblogsStudienarbeit im Studiengang Praktischer Journalismus?Ludwig-Maximilians-Universität München 2006?Autor: Matthias Dachtler?Kontakt: dachtler (at) djs44a.de

Die nächste Frage, die häufig gestellt wird, ist, warum ich gerade den Zauberspiegel so genau beobachte. Natürlich kommen manche Leute auf die Idee, es sei Neid oder Konkurrenzdenken um Bezug auf den Geisterspiegel, dem ich als Chefredakteur vorstehe. 

Aber das stimmt nicht. Mein Ziel ist es nicht, den Zauberspiegel zu verdrängen oder ihn in den Schmutz zu ziehen. Mein Ziel ist es, die Fehler, Unstimmigkeiten und unethischen Artikel anzukreiden, welche dort erscheinen - in der Hoffnung, dass der Zauberspiegel dadurch besser wird. 

Der Online-Journlaismus steht an einem Scheidewege, vor allem im semi-professionellen Bereich. Große Verlage machen Front gegen Veröffentlichungen im Internet, man sieht sich als semi-professioneller Journalist Diffamierungen ausgesetzt. Der Hauptvorwurf lautet, dass nur große Redaktionen oder zumindest hauptberufliche Journalisten gute Arbeit leisten können, alle anderen jedoch eher zur Desinformation beitragen. Verweisen möchte ich dabei auch auf meinen Leitartikel "Hobbyautoren, Anspruch und Gefahren im Online-Journalismus", erschienen bei geisterspiegel.de, sowie auf die Kommentare hierzu. 

Der Zauberspiegel ist - wie auch der Geisterspiegel - ein Hobbyprojekt. Leider aber denken offenbar viele Mitarbeiter des Zauberspiegels, dass sie darum nicht sorgfältig arbeiten müssen - und werden damit den Vorurteilen und Anfeindungen der Branchengrößen gerecht. 

Genau das ist mein Problem. 

Es reicht nicht, dass ein Online-Magazin im phantastischen Bereich gute Arbeit leistet, oder zwei. Denn abgesehen vom DPP halte ich die Artikel, Rezensionen und Nachrichten von Phantastik News durchaus für gelungen.
Nein, wir alle müssen gute Arbeit leisten, auch wenn es nur ein Hobby ist. Es gibt Regeln, die in jedem Hobby einzuhalten sind. Und genau hier zeigt mein Watchblog auf, wo dies beim Zauberspiegel nicht geschieht. 

Meine oft ironischen Bemerkungen und Texte zielen nicht darauf ab, einzelne Personen privat lächerlich zu machen. Nein, sie zielen auf die Artikel ab. Darum zum Beispiel halte ich nach, wenn korrigiert wurde, und vermerke das. 

Eine weitere, beliebte Frage lautet, wer mich zum Hüter erkoren hat. 

Die Antwort ist leicht - niemand. So wie niemand die Macher des Bildblogs dazu erkoren hat, oder die Macher anderer Watchblogs. Und so, wie niemand HHvA dazu erkoren hat, den Zauberspiegel zu machen. 

Es ist Engagement, um den semi-professionellen Online-Journalismus zu schützen und zu fördern. Natürlich ist auch ein gewisser Eigennutz dabei, denn können alle Online-Magazine im phantastischen Bereich mit hoher Qualität aufwarten, dann kommt uns allen das zugute und wir können jenen den schlimmen Finger zeigen, die uns aus wirtschaftlichen Interessen verdammen. 

Noch eine Frage, die immer wieder mal kommt: Wie verträgt sich mein Weblog hier mit dem Geisterspiegel. 

Nun, zuerst einmal ist das hier nicht das Weblog des Geisterspiegels, sondern mein eigenes Blog. Das sieht man an der Fülle verschiedener Themen, politischen Meinungen etc. Ich kann zwischen dem Chefredakteur des Geisterspiegels und dem Autor trennen, ebenso zwischen dem Verkaufstrainer der ich bin oder dem wütenden Bürger. 

Weiterhin ist es nicht selten, dass Journalisten, und als solcher bin ich ja ebenfalls tätig, Watchblogs betreiben. Solche Blogs nennt man J-Blogs - Quelle siehe oben. 

Zum Schluss möchte ich der Hoffnung Ausdruck verleihen, dass meine Ausführungen all jenen dienen, die offen und interessiert fragen, warum ich den Watchblog betreibe. Wie meine Ausführungen von den Mitarbeitern und Machern des Zauberspiegels aufgenommen werden, weiß ich nicht; vielleicht erfahre ich es, vielleicht auch nicht. Ich versichere jedenfalls, dass es keine persönlichen Anfeindungen sind, die mich so handeln lassen. 

Und ich strecke hiermit gerne meine Hand aus und biete meine Hilfe an, sollte jemand ernsthaft daran interessiert sein, die Qualität zu steigern und journalistischen Gepflogenheiten zu folgen. Das gilt auch und besonders für HHvA (dessen Name ich nicht aus Missachtung abkürze, sondern weil er mir zu lang ist; ich selbst kürze mich meist auch nur mit ga ab). Ich weise keine Fragen, Hilfegesuche etc. ab; das ist ein Versprechen. 

Aber ich verspreche auch, meinen Watchblog weiterhin zu betreiben, sollte alles beim Alten bleiben. So, wie es all die anderen Watchblog-Betreiber auch tun :-) 

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