<- Zurück zu: Home

Ägypten versinkt im Chaos - und das könnte böse Folgen haben

Freitag, 28. Januar 2011

Im Grunde ist es gut, wenn sich das Volk erhebt und einer Regierung, die nicht in ihrem Sinne regiert, an den Kragen geht. Aber - in Ägypten ist dies problematisch. Allein schon, weil die Proteste verschiedene Ursachen haben und sich nicht rein auf die Lebensumstände beziehen.

Die Muslimbrüder - radikale Moslems, die in anderen Ländern sehr einflussreich sind, haben in Ägypten keine Chance. Die Regierung dort ist westlich ausgerichtet, Extremisten müssen dort die Schnauze halten.

Und das ist auch gut so.

Nun aber könnte das kippen. Ein Land an der Grenze zu Israel, beherrscht von extremem Islam, wäre verhängnisvoll.

Nun hat Ägypten offenbar das Internet abgeschaltet, um dem Aufstand die Kommunikationsplattform zu nehmen. Der Mobilfunk wird folgen.

Helfen kann all das nicht - die Proteste werden eher stärker werden, wie ich befürchte. Und extreme Aufrührer werden gerade das nutzen, um die Leute auf ihre Seite zu ziehen, ihnen das Blaue vom Himmel zu versprechen und mit Allah zu winken.

Eine sehr problematische Entwicklung. Ich hoffe, die Regierung kann sich am Ende durchsetzen, Reformen anstoßen und Verbesserungen einführen. Denn eine neue Regierung unter Führungstrenger Muslime wäre das Grauen.

<- Zurück zu: Home

+ Kommentar verfassen
Wolfgang Trubshaw /
Montag, 31. Januar 2011
Die Leute, vor denen du dich zu fürchten scheinst, gibt es in Ägypten nicht.

Und die werden dort auch nicht über Nacht aus den Dattelpalmen fallen. Und die werden auch nicht aus Nachbarländern dorthin, weil deren Zahl a) begrenzt ist, und diese gerade ohnehin b) mehr als genug damit zu tun haben, dass bei ihnen daheim nicht die Kacke in artverwandtes Dampfen kommt.

Der Satz "Ich hoffe, die Regierung kann sich am Ende durchsetzen, Reformen anstoßen und Verbesserungen einführen." ist göttlich, ey!
Kommentar:
Ich weiß ja nicht genau, woher du dein Wissen zu nehmen glaubst, aber du liegst absolut falsch.
Die Muslimbrüder, von denen ich in meinem Beitrag sprach, sind schon lange die stärkste Opposition in Ägypten. Da aber die Regierung die Opposition klein hält, hatten sie keine Chance. Nun aber sind sie jene, die den größten Widerstand initiieren. Gerade eben kam noch in den Nachrichten, dass es ihnen gelingt, "ihre Leute" auch über Nacht zu mobilisieren.
Dazu möchte ich dir auch den Artikel von Spiegel Online empfehlen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,742774,00.html
Wie real die Gefahr, dass extreme Islamisten die Macht ergreifen, zeigt auch dieser Focus-Beitrag: http://www.focus.de/politik/ausland/tid-21176/merkel-in-israel-shalom-ein-gruss-als-ferne-vision_aid_595543.html

Mubarak mag für sein Land schlecht gewesen sein, aber er garantierte eine Stabilität, die nun weg ist. Gerade für Israel ist das gefährlich, denn seit 1979 herrscht Frieden. Doch extreme Islamisten könnten das ganz schnell ins Wanken bringen.

Also, mein Lieber - ich sehe das in meinem Beitrag wohl recht klar. Die Extremisten brauchen nicht aus der Dattelpalme zu fallen, die sind längst da. Ich denke inzwischen auch nicht mehr, dass Mubarak im Amt bleiben wird. Aber das, was kommt, kann für die westliche Welt sehr viel schlimmer sein.