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Machen nur große Verlage gute Bücher?

Abgelegt unter Allgemein
Montag, 15. Januar 2007

Gewiss, gerade von mir ist dies sicherlich eine provokante Frage und die Antwort lautet natürlich nein. Aber eines ist sicher - große Verlage machen die bekannteren Bücher. Dass diese auch zwingend besser sein müssen, ist ein Trugschluss. Leider glauben dies aber viele Menschen, und so sind Vorurteile vorprogrammiert. Ich bringe dieses Thema nicht auf, weil es mich als Autor bei Kleinverlagen betrifft. Ich schreibe hier darum darüber, weil ich generell diese Einstellung häufig antreffe; auch im Bezug auf andere Autoren oder Verlage, mit denen ich nicht verbandelt bin. So möchte ein Portal keine Rezensionen auf seiner Seite von Kleinverlagen. Nur die Großen sind wichtig; also Bücher, über die man ohnehin an allen Ecken und Enden spricht. Die Kleinverlagsszene soll keine Beachtung finden. So, als ob die Größe eines Verlages gleichzeitig ein Qualitätsmerkmal wäre. Dabei sehe ich es gerade umgekehrt. Kleinverlage, deren Inhaber mit Herzblut bei der Sache sind, liefern eine Qualität jenseits des Massenmarktes ab. Manche haben auch große Namen unter Vertrag oder Autoren, die in den USA längst eine bekannte Größe sind. So zum Beispiel Eloy Edictions, der sich Brian Keene oder Weston Ochse sichern konnte - beides Gewinner des Bram-Stoker-Awards.

Andere Verlage erwerben Lizenzen bekannter Publikationen, z.B. von Bastei oder führen Serien unter anderen Namen fort.

Doch Kleinverlage bereichern die Literaturszene auch auf anderer Ebene. So bemühen sie sich um die Kurzgeschichte, in dem sie stets neue Anthologien auf den Markt bringen. Gleichzeitig haben sie das weite Feld der Fantastik (Horror, Fantasy und SF) für sich entdeckt. Serien, Reihen und Einzelromane erscheinen in schöner Regelmäßigkeit und bieten den Lesern, die sich diesen Verlagen zuwenden, eine Vielfalt, wie sie im Massenmarkt der "Großen" oftmals nicht zu finden ist.

 

Wer nun einige Beispiele für gute Literatur aus Kleinverlagen sucht, dem sollen folgende Links eine kleine Hilfe sein:Eloy Edictions (überwiegend Horror)Romantruhe (Horror und Abenteuer)Atlantis Verlag (überwiegend SF)Festa Verlag (Fantastik)Blitzverlag (Fantastik)Intrag Publishing (Überwiegend Fantasy, Märchen, Horror)

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benfi / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Hm, die Aussage ist schon ein paar Jährchen her. Vielleicht hat sich Festa mittlerweile eines besseren - sprich: den deutschen Autoren - besonnen? :-)
Gunter Arentzen / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Ja, das ist bitter. Nun, dann möchte ich mal auf die aktuelle "Virus" hinweisen, in der deutsche Autoren rezensiert wurden. Markus Kastenholz erhielt dort für seinen KG-Sammelband "Schwarzdunkel" 8/10 Punkten.
Es gibt zudem Menschen, die eben denken, nur ausländische, bevorzugt amerikanische oder englische, Dinge seien gut. Solche Aussagen stoßen natürlich jenen deutschen Autoren vor den Kopf, die bei Festa unter Vertrag sind. Und dies sind doch einige. Im Umkehrschluss heißt dies, dass Festa Autoren verlegt, die er für "nicht gut" hält. Wundert mich, dass ein Verlag so jemanden verlegt.
benfi / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Das ist ja schon richtig so, was du da schreibst und ich selber stöbere oft in solchen Verlägen. Aber Lizenzen zu kaufen und alte Serien fortzuführen finde ich nicht verkehrt. Im Gegensatz zu anderen Verlägen ist da ja wirklich Herzblut reingesteckt, schließlich sind die meisten Reihen meist mangels Leserschaft eingestellt!
Und der Festa-Verlag hatte mal die Aussage gemacht, daß es keine guten deutschen Schriftsteller gäbe! Das stößt mir jetzt noch auf!