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Rezension: Omar, der Geschichtenhändler

Abgelegt unter Literatur
Dienstag, 18. September 2007

Dave Duncan

Omar, der Geschichtenhändler

Aus dem Amerikanischen von Michael Krug

Otherworld, Österreich 6/2007

The Reavers Road/ The Hunter’s Haunt, USA 1995/ 1997

Hardcover, 500 Seiten, 24,95 Euro, Fantasy, 978-3950218527

Cover und Illustrationen: Jan Balaz

 

„Omar, der Geschichtenhändler“ fasst die beiden Bücher The Reavers Road und The Hunter’s Haunt zusammen, die in den USA bereits Mitte der Neunziger Jahre erschienen sind.

 

Im ersten Band, Die Straße der Plünderer, erleidet Omar ein grausames Schicksal, wird er doch – kaum in der Nähe der Stadt Zanadon angekommen – versklavt. Nun wäre Omar aber nicht Omar, würde es ihm nicht gelingen, sich aus dieser misslichen Lage herauszuwinden; nur, um sofort wieder in ein Abenteuer gestürzt zu werden. Schließlich werden er und sein Mitgefangener zufällig Zeuge, als sich verschiedene Gruppen verschwören, um die Macht an sich zu reißen. Dass hierbei eine hübsche, junge Frau im Mittelpunkt steht, die es ganz nebenbei zu retten gilt, beflügelt Omar umso mehr.In Die Jägerschenke, wie das zweite Buch betitelt ist, befindet sich Omar ebenfalls in einer nicht sehr glücklichen Situation. Daran ist er selbst Schuld, hatte er doch bei seinem letzten besuch die Zeche geprellt. Nun findet er sich nackt und schutzlos in der Jägerschenke wieder und läuft Gefahr, in die eisige Kälte befördert zu werden. Kein Wunder, dass er sich rasch etwas einfallen lassen muss, um diesem Schicksal zu entgehen. Er, der Geschichtenhändler, versucht natürlich, sich durch einen Geschichtenwettstreit aus der Affäre zu ziehen. Das Problem ist nur – auch andere Gäste sind sehr talentierte Geschichtenerzähler, und Omar muss sich etwas einfallen lassen, um den Wettstreit zu gewinnen ...

 

Dave Duncan gehört sicherlich zu den bekanntesten und vielleicht auch besten Fantasy-Autoren der USA. In Deutschland hingegen hält sich sein Bekanntheitsgrad in Grenzen.

Mit Omar, der Geschichtenhändler, legt der Otherworld-Verlag bereits das zweite Werk des Autoren vor. Das Buch, in gewohnt erstklassiger Qualität mit Schutzumschlag, Prägung und Lesebändchen, vereint die beiden Bücher um den schlitzohrigen Omar, der sich stets mit List und Humor aus der Affäre zu ziehen versteht. Die Abenteuer, in die er teils selbst verstrickt ist, teils aber auch erfunden hat, bieten kurzweilige Unterhaltung und Spannung auf hohem Niveau. Sprachgewandt und gewitzt beschreibt der Autor, was seinem Protagonisten widerfährt. Die Welt, in der die Geschichten spielen, wirkt dabei weit weniger Fremd als dies bei anderen Fantasy-Werken der Fall ist.

doch kein Licht ohne Schatten, und so fällt auf, dass der Autor seine Geschichten langsam aufbaut. Auch wenn die Geschichten zu keinem Zeitpunkt langweilig werden, hätten ihnen ein wenig mehr Tempo gut getan. Da dies jedoch der einzige Minuspunkt ist und das Buch auf hoher Ebene zu unterhalten weiß, kann dies den guten Gesamteindruck nicht trüben.

 

Fazit: Ein sehr gutes Buch, das voll zu überzeugen weiß. Freunde von Fantasy und ironischem Humor greifen bedenkenlos zu.

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