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Aktion von BILDblog - Eine heikle Sache
Der von mir hoch geschätzte BILDblog befasst sich bekanntlich mit den kleinen und großen Fehlern der Bild und nimmt auch immer wieder deren Vorgehen aufs Korn.
Besonders der BILD-Leser-Reporter stößt dabei auf die Kritik der Blog-Betreiber. Und nicht nur dort und sicherlich nicht zu Unrecht. BILD hetzt so unschuldige, unbedarfte Menschen auf, unseriöse Bilder von Unfällen, Prominenten oder Merkwürdigkeiten zu schießen und diese einzusenden. In der Zeitung erscheinen sie dann, manchmal mit einem falschen Untertitel wie etwa im Falle des Polizisten, der sich eine Apfelsaftschorle gönnte, Bild aber suggerierte, es könne ja auch vielleicht ein Bierchen im Dienst sein. Natürlich schießen die Leser-Reporter, die inzwischen sogar mit einem BILD-Leser-Reporter-Presseausweis ausgestattet sind, diese Bilder nicht umsonst. Schließlich winken 500 Euro Abschussprämie - pardon - Belohnung.
Rettungsdienste und Prominente laufen inzwischen Sturm gegen diese Aktion, manche haben auch vor Gericht geklagt. Doch nun schießt der BILDblog zurück und für manche über das Ziel hinaus. Rief er doch in einer Aktion auf, Kai Dieckmann, seines Zeichens Chefredakteur der BILD, auf eben diese Art abzulichten und die Bilder an den Blog zu schicken.
Der größte Vorwurf, der dem BILDblog gemacht wird ist, dass sie sich damit auf das Niveau der BILD herablassen. Die Tagesschau in ihren News geht ebenfalls darauf ein und fragt zum Schluss, ob "die größten Kritiker der Elche gerne selber welche wären".
Und ja, auch ich denke, dass dies geschieht. Der BILDblog will mit dem "Experiment", wie er es nennt, die Leidensfährigkeit von Dieckmann auf die Probe stellen. Das, was er anderen zumutet, soll nun ihn treffen. Natürlich sinkt bei solch einem Versuch das Niveau. Doch manchmal muss man eben Feuer mit Feuer bekämpfen. In diesem Fall sehe ich daher nicht, dass der BILDblog über das Ziel hinausgeschossen ist, sondern hier genau das macht, was Dieckmann all den anderen Prominenten , Unfallopfern und unschuldigen Passanten zumutet. Daher sehe ich hier keinen Grund, den BILDblog zu verurteilen und ihnen vorzuwerfen, sich auf eine Stufe mit der BILD zu stellen. Eher halte ich es für mutig, dass sie dies tun und sich somit gewollt in die Niederungen des Boulevardjournalismus hinab begeben.
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