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Integration?

Donnerstag, 23. September 2010

Sarrazin löste einen wahren Wirbel aus und hätte er seine Schnauze gehalten, als es um Vererbung ging, wäre ihm und der Sache deutlich mehr gedient gewesen. Obwohl man sich natürlich fragen muss, warum man bei genetischen Unterschieden zwischen verschiedenen Herkunftsländern schreit, dies bei Mann und Frau jedoch klaglos akzeptiert und immer wieder formuliert. Frauen sind eben anders als Männer. Ah ja.

Abgesehen davon glaube ich jedoch auch nicht, dass ein Türke generell dummer ist als ein Deutscher, ein Afrikaner weniger weiß als ein Japaner oder so. Doch das ist ja auch gar nicht das Thema, welches nun aufkocht. Es geht um Integration, und da hat sich Sarrazin einen Bärendienst erweisen, als er seine Aussagen tätigte.

Interessant ist aber, dass nun all jene zu Wort kommen, die tatsächlich gut integriert sind. Sie schreiben gegen das, was Sarrazin anprangert und zeichnen auf diese Weise ein Bild, dass einfach nicht stimmt. Auch der beste Wissenschaftler mit moslemischem Migrationshintergrund kann all die Frauen, Mädchen und auch Männer nicht aufwiegen, die im Schatten leben, ihre Häuser nie verlassen und eine Parallelgesellschaft bilden, die gar nicht integriert werden will. Viele sprechen auch nach zwanzig Jahren noch immer kaum unsere Sprache, sind unter Kopftücher gezwängt und bewegen sich lautlos in einer bunten und faszinierenden Kultur.

Eine weitere Frage, die sich mir stellt, ist jene – warum sollen wir dies tolerieren? Warum sollen wir uns einer fremden Kultur beugen, Weihnachten aus unseren Kindergärten und Schulen verbannen oder Stunden einführen, in denen nur Frauen in die Schwimmbäder dürfen? Dies alles hat nichts mit Toleranz zu tun. Hier, in diesem Land, besitzen wir eine abendländische Kultur mit Freiheiten und Gebräuchen, die seit vielen Jahrzehnten gewachsen ist. Wer als Gast – oder auch als dauerhafter Bewohner – aus einem fremden Kulturkreis zu uns kommt, hat sich dem anzupassen. Warum sollten wir uns anpassen, mit welchem Recht wird dies gefordert? Wir, die wir zu Hause sind, die wir in dieser Kultur aufgewachsen sind, haben ein Recht darauf, eben jene Kultur zu leben. Sie gehört uns, sie gehört zu uns. Wir müssen uns nicht verbiegen, damit es Menschen aus fremden Kulturkreisen kuschelig bei uns haben.

Wer zu uns kommt, um hier zu leben und zu arbeiten, muss unsere Sprache lernen und unsere Kultur akzeptieren; er kann nicht mit der Erwartung kommen, dass wir ihm nicht nur ein Zuhause bieten, sondern auch für seine Integration sorgen und all jene Kulturgüter verbannen, die seinen Vorstellungen zuwiderlaufen könnten.

Und, auch wenn dies populistisch klingen mag, wer das nicht will, der hat verdammt noch mal hier nichts zu suchen.

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