Herr der Ringe als Geschenktipp?
Gestern las ich einen Beitrag, Herr der Ringe (in einer neuen Aufmachung) sei das perfekte Geschenk zu Weihnachten. Herrlich sei es, eine Initialzündung des Genres ... bla. Genau dieses Gejubel war es, das mich nachdenklich stimmte.
Damit mich niemand falsch versteht - auch ich glaube, dass Herr der Ringe das wichtigste Werk des Genres war. Aber zu kritiklosem Gejubel neige ich dennoch nicht. Vor allem nicht, wenn es um Geschenke geht. Denn eines ist klar - das Buch lässt sich weder leicht noch schnell lesen, und vor allem ist es in einer Sprache verfasst, die schon bei der Erstausgabe als veraltet galt. Hinzu kommt, es dass es sich über Strecken zieht.
Denkt man nun, dies sei das perfekte Geschenk für jemanden, der die Filme mit Begeisterng schaut, kann dies sehr schnell ein Schuss in den Ofen werden. Denn ich glaube, dass sehr viele vor allem jüngere Leser, die zwar die Verfilmng kennen, nicht aber das Buch, am Ende enttäuscht sein werde. So gut und wichtig das Buch auch sein mag, so inkompatibel ist es doch mit der heutigen Unterhaltungsliteratur. Dies ist so lange kein kein Problem, wie der Leser dazu bereit ist, sich auf eine neue Erfahrung einzulassen. Tatsächlich aber fürchte ich, dass nicht wenige Leser mit der Erwartung an das Buch herangehen, einen schnellen, spannenden Stoff vorzufinden, wie ihn die Filme bieten.
Das perfekte Geschenk für jeden Gabentisch ist Herr der Ringe daher meiner Meinung nach in keinem Fall. Man muss schon sehr genau schauen, wem man diesen Ziegel schenkt.
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Donnerstag, 1. Januar 1970
Url: www.geisterspiegel.de
Mich würde man übrigens mit dieser Ausgabe sehr glücklich machen, da ich Ausgaben vom Herrn der Ringe sammle, und diese noch nicht besitze ;-)