Der Suizid eines Stars: Medialer Orgasmus auf allen Kanälen
Keine Frage - nimmt sich ein Mensch das Leben, dann ist das traurig. Und doch geschieht es täglich, etwa eine Million mal pro Jahr weltweit. Depressionen, ob endogen oder reaktiv, sind sicherlich das häufigste Motiv, wie ich mal schätze.
Bringt sich jedoch ein Star um, einen den man kennt, dann ergehen sich die Medien in nahezu orgiastischen Berichterstattungen. Das Leid der Hinterbliebenen wird ins grelle Licht gezerrt, das Leben des Verstorbenen noch einmal aus allen Ecken beleuchtet.
Zwar steht dies im Einklang mit dem Kodes des Pressrates, der bei Personen des Zeitgeschehens eine Ausnahme macht, wenn es um die Zurückhaltung der Berichterstattung bei Suiziden geht. Aber muss man deshalb in heuchlerischer Weise den Besorgten spielen, den Mitfühlenden, wenn es doch eigentlich nur um Verkaufszahlen und Klickrate geht?
Ein Selbstmord eines Stars ist für jedes Magazin, für jede Zeitung und jede beschissene TV-Sendung - vor allem bei den Privaten - ein Glücksfall, denn mit ihm kann man so richtig abkassieren. Und dies alles unter dem Deckmantel der Anteilnahme.
Irgendwie beschissen ...
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Donnerstag, 1. Januar 1970
Beate