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Sarrazin

Dienstag, 13. Oktober 2009

Da sagt einer frei und unverblümt, was er denkt - und wird sofort auf dem Scheiterhaufen der Politischen Korrektheit verbrannt. Nun, zumindest wird just in diesem Moment das Holz gesammelt, um eine gepflegte Verbrennung zu inszenieren. Die Empörung ist in Teilen groß und natürlich fordern die Muslime seinen Kopf auf einem silbernen Tablett. Dabei ist vieles von dem, was er gesagt hat, schlicht und ergreifend wahr. 

Einer der Nebensätze, an dem sich jedoch der größte Zorn entflammt, ist jener:

[...] Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert. [...]

Dieser Satz ist eines sicherlich nicht - politisch korrekt. Aber er drückt exakt das aus, was Sarrazin denkt. Und er hat ja auch Recht. Warum muss man jemanden anerkennen, der zwar alle Vorteile aus unserem Staat, aus unserer Kultur zieht, gleichzeitig aber in seiner eigenen Kultur verhaftet ist und alles daran setzt, diese nach Deutschland zu importieren? Warum muss man jemanden anerkennen, der die Freiheiten und Offenheiten unserer Kultur ablehnt, sie aber gleichzeitig für sich und seine Lebensart reklamiert? Tatsächlich muss man das nicht. Tatsächlich kann man dies ablehnen.

Die Amerikaner haben hier einen einfachen Spruch - love it or leave it. Und genau so ist es auch hier. Wer kommt, wer in unserem Land leben will, hat sich zu integrieren. Er kann nicht kommen, sich unserer Sprache verweigern, die Kinder nur unzulänglich zur Schule schicken und Klein-Istanbul in seinem Bezirk ausrufen. Integration muss vom Staat angeboten werden, hier sind wir in der Pflicht. Es ist aber eine Holschuld dessen, der zu uns kommt, sich zu integrieren. Es ist ganz sicher nicht unsere Pflicht, einen Gebetsraum für muslimische Kinder in Schulen zu bauen oder Frauenbadetage in Schwimmbäder einzurichten, damit auch die muslimischen Frauen schwimmen können. Wenn sie das nicht - wie all die anderen Frauen - zu den normalen Öffnungszeiten können, dann ist es nicht unsere Bringschuld, ihnen einen besonderen Tag einzuräumen. Unsere Kultur besteht aus Offenheit, nicht aus Trennung. Es ist die Pflicht der Muslime, sich hier unserer Kultur zu öffnen, sie zu akzeptieren - oder eben den Freischwimmer in der eigenen Badewanne zu machen. Wir sind eine christliche Kultur, die sich der Moderne angepasst hat. Dies hat jeder zu akzeptieren, der hierher kommt. Und jeder, der dies will, ist willkommen. Wer jedoch glaubt, seine Ansichten hier durchsetzen zu müssen, nur weil er aus einer anderen Kultur, aus einer anderen Glaubenswelt kommt, kann gerne vor den Toren dieses Landes umkehren und dorthin zurückkehren, wo Frauen und Männer getrennt baden. 

Aber die inhaltliche Frage ist nicht alleine das, was dieses Interview so interessant macht. Wichtiger noch ist der Umgang in der Öffentlichkeit damit. Zum einen wurde eine wichtige Debatte ausgelöst, auf der anderen Seite jedoch empört sich jeder, der sich dazu genötigt fühlt. Natürlich sind da die Muslime, die sich ganz schrecklich aufregen. Sie sind immer dann gut, wenn es um Empörung und Geschrei geht, schlecht aber in der Lösung von Problemen, wie sie eben Sarrazin angesprochen hat. Doch auch Politiker sind gut darin, sich empört zu zeigen. Meinungsfreiheit ist dann gut, wenn sie zum allgemeinen Bild passt, wenn sie politisch korrekt ist. Ansonsten sind es "Entgleisungen", die man verbietet, unterdrückt, beiseite schiebt. Man sagt nicht, was man denkt oder was richtig ist, sondern man sagt, was die Allgemeinheit hören will oder soll. Dies hat auch die F.A.Z. in einem wunderbaren Artikel erkannt - zu finden ist er hier.


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Dämonengeist /
Donnerstag, 1. Januar 1970
Dass, was Sarrazin inhaltlich zum Thema Integration sagen wollte, ist sicherlich nicht verwerflich. Die Formulierung allerdings grenzt schon an Menschenverachtung: Diejenigen, über die er spricht, degradiert er in seiner Aussage zu Geburtsmaschinen, die Kinder/Töchter quasi zu Massenware. Das senkt seine Aussage auf Stammtischniveau.
Kommentar:
Hallo,
aber genau damit trifft er doch des Pudels Kern. Gerade bei jenen nicht-integrierten Türken und Araber sind die Frauen nichts weiter als Gebärmaschinen, die ein Kind nach dem anderen in die Welt setzen sollen, sonst aber keine weitere Bedeutung haben. Sie kommen nicht aus dem Haus, sie sprechen nicht unsere Sprache und einen Job haben sie erst Recht nicht. Sie werden von ihren Männern als Geburtsmaschinen missbraucht, denn so will es die importierte Kultur. Gleichberechtigung und Chancengleichheit sind Dinge, die bei solchen Einwanderern nicht gerade hoch im Kurs stehen. Und nein, es ist nicht die Schuld der Deutschen, nicht ein Versäumnis unserer Politik. Denn hier werden die Angebote zur Integration schlicht nicht angenommen - allein schon, weil die Männer dieser Frauen gar kein Interesse daran haben, dass sich die Frauen integrieren. Denn das könnte ihre Dominanz untergraben.