Nächste Woche: Vorplanung für die kommenden Chris-Schwarz-Bände
Nächste Woche ist es wieder so weit und ich werde die Vorplanung für die kommenden Christoph-Schwarz-Bände vornehmen. Wobei ein Roman für 5/2009 bereits feststeht - es handelt sich um einen erotischen Vampir-Band. Ich habe ihn bereits in 4/2009 in einem Zwischenspiel vorbereitet, hier ein Auszug, frisch aus der Produktion:
Die Tote liegt dort drüben.« Der Beamte der Mordkommission deutete auf jenen Ort, an dem mehrere Statuen eine Gruppe bildeten. »So etwas habe ich hier in unserer Region noch nicht gesehen.« Er schaute zu Tia und verzog den Mund. »Ihre Auszubildende?«<//span></><//>
»Ja.« Mehr sagte Carmen nicht, sondern ging dorthin, wo zwei starke Strahler den Ort des Geschehens erhellten.
Die Spurensicherung ermittelte bereits, und auch der Gerichtsmediziner war anwesend. Aber noch tat der Arzt nichts, sondern stand nur etwas gelangweilt an eine der Statuen gelehnt und wartete.
»Oh ...«, murmelte die Detektivin, als sie vor der Toten stand. »Das ist ein Anblick, den man nicht allzu oft geboten bekommt.«
Neben ihr schluckte Tia. Die junge Frau starrte auf die Leiche, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
Die Tote war kaum älter als sie selbst. Nackt und mit obszön gespreizten Beinen lag die junge Frau im saftig grünen Gras des Parks, die Augen in den dunklen Himmel gerichtet. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre blass-roten Lippen. Das Haar umfloss ihre Schultern, als sei es nachträglich geordnet worden, ihre Brüste schimmerten weiß. Sie waren nicht sehr groß und wurden durch zwei dunkle, steife Knospen gekrönt.
Tias Atem beschleunigte sich, während sie die Leiche betrachtete. Bisher war sie vom Tod eher abgeschreckt worden. Hier jedoch war es anders. Eine ihr fremde Erregung erfasste sie.
»Ihr Name lautet Jennifer Roth. Sie ... ging mit mir in eine Klasse«, flüsterte die junge Frau. Ihr Hals fühlte sich rau an, ihre Stimme zitterte.
Carmen drehte überrascht den Kopf und schaute ihre Mitarbeiterin an. »Du kannst gehen, Tia. Ich ... geht es dir gut?«
»Ja ...« Die junge Frau fühlte sich sonderbar. »Es ist alles in Ordnung.« Noch während sie dies sagte ging sie neben der Toten in die Hocke und strich ihr über das kühle Gesicht. Dabei fiel ihr Blick auf zwei dünne Einstichstellen, exakt über der rechten Halsschlagader.
»Bist du sicher?«, fragte Carmen vorsichtig. Sie machte sich Sorgen um Tia. Wie gesagt, du kannst ruhig zum Wagen gehen.«
»Sie wurde gebissen. Ist das die Todesursache? War es ein ... Vampir?«
Carmen besah sich Jennifer Roth. »Könnte sein. Wenn das Blut in ihrem Körper fehlt ... Nach einer Autopsie sind wir schlauer.« Die Detektivin wandte sich an den ermittelnden Beamten. »Wer hat sie gefunden?«
»Zwei Jugendliche. Sie durchquerten den Park um kurz nach sechs auf ihrem Weg zum Einkaufszentrum. Da lag die Tote noch nicht hier. Als sie später mit ihren Einkäufen zurückkehrten, fanden sie sie. Wir konnten sie noch nicht verhören, dazu sind sie zu verstört.«
»Wen wundert es.« Carmen griff sanft nach Tias Arm. Noch immer kniete die junge Frau neben ihrer toten Klassenkameradin und liebkoste deren Wangen.
Mit geschlossenen Augen spürte sie den Kühle nach, der Dunkelheit, die sich in Jennifer ausgebreitet hatte.
Aber da war noch mehr. Dort, wo kein Leben mehr hätte sein dürfen, fand Tia einen dünnen Rest jener Präsenz, die einst das Mädchen ausmachte. Erst dachte sie, der Vampir habe seinen Keim weitergegeben. Dann aber spürte sie, dass es der verblassende und bald verschwundene Rest jener Energie war, die manche Menschen als Seele bezeichneten.
»Können wir gehen?«, fragte die Detektivin leise, während sie sanft an Tias Arm zog. »Wir warten ab, was die Gerichtsmedizin sagt. Im Moment haben wir uns einen Eindruck verschafft, der Rest kommt später.«
Widerstrebend ließ sich Tia in die Höhe ziehen. Erst jetzt nahm sie wahr, wie viele Menschen sich rings um den Skulpturengarten versammelt hatten. Sie sah Polizisten, Vertreter der Presse und recht viele Schaulustige, die gafften.
Ihr Blick glitt über die gierigen, aufgeregten Gesichter der Gaffer. Sie verspürte tiefe Abscheu gegen diese Bande sensationsgeiler Bürger, die hier eine Befriedigung ihrer niedersten Instinkte witterten und darum wie Ratten aus ihren Löchern gekrochen waren. Am liebsten hätte sie ausgespuckt, doch dann entdeckte sie das Gesicht eines jungen Mannes, der unbeteiligt in der Menge stand und zu ihr hinüber schaute.
Ein Gesicht, so schön, so ebenmäßig und anziehend, dass sie scharf die Luft einsog. Es war, als würde sich die Schönheit des Todes in seinen Zügen widerspiegeln; eine Schönheit, die sie zuvor nicht einmal ansatzweise für möglich gehalten hatte.
»Der Vampir!« Mit einer raschen Bewegung riss sich Tia los und eilte an den verdutzten Beamten vorbei, hinüber zu den Schaulustigen.
Diese starrten ihr entgegen, wichen aber entsetzt zurück, als sie plötzlich ihre Pistole zog und auf jenen Mann richtete, den sie für den Blutsauger und damit für Jennifers Mörder hielt.
»Möchtest du mich erschießen?«, fragte der junge Mann. Er lächelte verführerisch, öffnete seinen Mund ließ die beiden nadelspitzen Hauer sehen. »Oder willst du dich mir hingeben. Willst du sterben, so wie Jennifer starb? Möchtest du die Dunkelheit umarmen, dich von ihr in die Gefilde fern von dieser Welt tragen lassen?«
»Ich möchte dich töten dafür, dass du ihr Leben genommen hast«, zischte Tia. »Und ich möchte mich dir hingeben um zu empfinden, was sie empfand.«
»Du bist ehrlich«, gab der Vampir zu. »Nun, das soll belohnt werden.« Er streckte seine Hand aus, um Tia zu berühren. Die junge Frau öffnete ihren Lippen, wollte es zulassen. Aber noch bevor es dazu kam, jagte eine goldene Kugel an ihr vorbei, traf die Brust des Vampirs und schleuderte ihn zurück.
»Nein!«, rief Tia. Sie wandte sich um und funkelte Carmen an. »Lass ihn, er wird mich nicht töten. Er will etwas anderes.«
»In der Tat.« Der Vampir stand wieder auf, während rings um ihn ungläubiges Gemurmel erklang. Die Gaffer hatten ihre Sensation und hofften auf mehr. »Ich möchte deiner kleinen Freundin nichts tun, Carmen Aiello-Schwarz. Ginge es nur darum, ich hätte sie zu Hause besuchen können. Nein, es geht um etwas völlig anderes.«
»Und um was?«
»Darum, die Aufmerksamkeit der Detektei Schwarz zu erwecken. Einer aus dem alten Volk verbündete sich mit den Unsrigen. Dies weckt die Neugier meiner Herrin. Sie lädt die Mitglieder dieses Bundes ein, sie auf ihrem Besitz zu besuchen. Wir wissen um die Abwesenheit des Dunkelalbs. Wir werden auch um seine Rückkehr wissen und erwarten ihn und die Unsrigen dann binnen zwei Wochen. Wenn nicht ...«
Er fauchte verspielt, ehe er sich abwandte und in der Nacht verschwand.
Carmen starrte ihm nach, die Hände in sprachloser Wut geballt.
Tia hingegen spürte eine tiefe Sehnsucht in sich. Langsam, fast mechanisch steckte sie ihre Pistole ein. »Ich ...«
»Du hast den Fall gelöst. Mehr oder weniger«, murmelte die Detektivin, während sie ihrer Mitarbeiter eine Hand auf die Schulter legte. »Das war schon ... beeindruckend.«
»Ich will sein wie er«, wisperte sie. »Ich will die Schönheit des Todes spüren, die Dunkelheit umarmen [...]
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