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Wie einfach muss ein Autor von Heftromanen schreiben?

Abgelegt unter Aus der Werkstatt
Freitag, 12. Februar 2010

Heute habe ich anderweitig gelesen, dass man die Leser von Heftromanen nicht überforderrn darf. Man muss einfach schreiben, nicht allzu viel Wissen voraussetzen. Ich gebe zu - damit habe ich Probleme. Denn wenn ich einen Chris Schwarz schreibe, lasse auch ich mein Wissen einfließen. Anders würde es mir auch keinen Spaß machen. 

Erwarte ich zu viel von den Lesern? 

Ich hoffe und erwarte, dass jeder Leser seine Schule abgeschlossen hat (für Jugendliche schreibe ich nicht) und ein gewisses Maß an Allgemeinbildung besitzt. Nun kann man sagen, dass auch simplere Gemüter solche Literatur lesen. Nur - muss ich mich auf jene einstellen und damit die anderen Leser unterfordern? Muss ich den niedrigst möglichen Rahmen ansetzen? Ich tue es jedenfalls nicht. 

Vor einigen Jahren lehnte ein Verlag ein Manuskript von mir ab mit dem Hinweis, es sei für "den durchschnittlichen, durch das Privatfernsehen gebildeten Leser" zu anspruchsvoll.

Ist doch traurig, oder? Ich dachte, in Deutschland seien die Schulen für die Bildung zuständig, nicht das Privatfernsehen. Jedenfalls wäre mir eine RTL-Pflicht neu.

Ist mein Anspruch an die Leser also zu groß? Verlange ich zu viel von ihnen, wenn ich ein gewisses Maß an Allgemeinbildung voraussetze?

Ich hoffe nicht. Denn jeder ist für sich und sein Wissen selbst verantwortlich. Und wer in seinem Leben nie über das Niveau eines Hauptschülers kam, weil er schlicht seine Abende mit Dschungelcamp und Big Brother verbrachte und kein Interesse an Allgemeinbildung hatte, der sollte besser bei der Glotze bleiben.

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