Account bei "Wer Kennt Wen" gelöscht
Heute habe ich meinen Account bei WKW gelöscht. Das hat nichts mit dem Betreiber dort zu tun oder mit den Menschen, die mich gefunden haben. Es hat viel eher mit der zunehmenden Überwachung in unserem Land zu tun.
Die Geheimdienste bemühen sich, souiale Verflechtungen, Bewegungsprofile und intimste Daten über jeden Bürger zu gewinnen. Angeblich, um eine oft beschworene aber kaum reale "Terrorgefahr" abzuwehren. In Wahrheit aber, um das Volk unter Kontrolle zu halten. Social Networks wie WKW kommen ihnen da sehr gelegen.
Und um ehrlich zu sein - man muss es dem Staat nicht leichter machen, als eben notwendig. Darum werde ich an keinen Social Networks mehr teilnehmen.
Dass sie mich auf dem Kiecker haben, weiß ich spätestens, seit Päckchen, die an mich addressiert sind, geöfnet ausgeliefert werden. Weiß der Geier, was die Spinner darin vermuten. Vielleicht brisantes Propaganda-Material, oder Zutaten für eine Bombe. Jemand, der so vehement für Freiheit und Grundrechte schreibt wie ich, der muss ein ganz Gefährlicher sein.
Wie dem auch sei - ich bin raus bei WKW und bleibe es auch. Sorry an jene, die mich vermissen.
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Donnerstag, 1. Januar 1970
Ich mein das mit den geöffneten Päckchen ist gang und gäbe, da ist jeder mal dran (Zoll, Post).
Übrigens nur so nebenbei:
In Frankfurt am Main gibt es am Flughafen einen Komplex, gehört zu den Amis wird aber vom BND genutzt. Jede E-Mail, jede SMS, jeden Blogbeitrag, jeder Forumsbeitrag, etc. läuft da durch und wird nach diversen Wortkombis durchsucht. Werden diese Kombis in einer Mail, SMS oder Beitrag erkannt werden sie geöffnet und gelesen.
Willst du jetzt auch deine sämtlichen Accounts in Foren, Blogs und E-Mails löschen?
Und noch eine kleine Info zum Nulltarif: Diejenigen von uns, die öfters kritisch sind und/oder öfters z.B. bei Google & Co. diverse Dinge eingeben, über die gibt es eine Akte und da steht z.B. bei mir drin: "Historiker und Philosoph(Student), links-konservativ, religiös kritisch, streitbar, etc..." (ich kenn meine Akte, deswegen weiß ich das).
Und es gibt die drei Codefarben, grün, orange, rot - ich häng dabei bei grün/orange und da wirst du auch rumhängen.
Nur weil ich paranoid bin heißt das nicht, dass sie nicht hinter mir her sind.
Bis vor wenigen Monaten wurden meine Päckchen ungeöffnet geliefert. Plötzlich änderte sich das, nachdem ich hier und auch an anderen Stellen sehr deutliche Worte für das fand, was sich "Rechtsstaat" schimpft und in Wahrheit mehr und mehr zu einer Diktatur mit Überwachung wird. Ist doch seltsam, oder? Ich weiß nicht, wer seine Nase in meine Lieferungen hält. Vielleicht ist es harmlos, vielleicht auch nicht. Da ich dem Staat aber nicht mal mehr so weit traue, wie ich gucken kann, bin ich vorsichtig. Und das bei WKW war nur der erste Schritt, andere folgen.
Donnerstag, 1. Januar 1970
Doch, mit dem Leben komme ich schon klar. Und was meinen Verfolgungswahn anbelangt, so erlebe ich jeden Tag erneut, dass meine Vorstellung von der Überwachung, der wir ausgesetzt sind, nicht mit der Realität konkurrieren kann. Schau dir die Telekom an, die ihre Bewerber hat ausspionieren lassen - und das bis ins Bett. Dann die Bahn, die Supermärkte wie Lidl etc. Die Gesetze sind eindeutig, Bewegungsprofile längst keine Seltenheit mehr. Lies das Buch "Der Terrorist als Gesetzgeber" und erschauere.
Kameras, wohin man blickt. Geöffnete Pakete, geloggte Internetzugriffe, ständig eine angebliche Terrorgefahr, um all das zu rechtfertigen. Wahrscheinlich gehörst du zu den Leuten, die "nichts zu verbergen" haben und sich darum auch nicht daran stören, dass sie immer und überall erfasst werden.
Aber hey - wenn du meine Blogbeiträge unsinnig findest, warum liest du sie denn? Ist das nicht noch unsinniger ;-)
Donnerstag, 1. Januar 1970
So, so, das hast du gehört. Wo hört man das denn? Ich würde mich dort auch mal gerne umhören.
Da meine politischen Ansichten auch in meinen Büchern zu finden sind, sollten sie niemanden überraschen. Was aber noch wichtiger ist - als Künstler jedweder Art hat man die Pflicht, für die Dinge einzustehen, die einem wichtig sind. Denn man hat die Chance, wahrgenommen zu werden. Daraus ergibt sich in meinen Augen eine Verantwortung, der man gerecht werden sollte. Das sehe ich anders als zum Beispiel Peter Kraus, der heute in einem Interview sagte, als Künstler der leichten Muse solle man sich nicht politisch engagieren. Nur - wenn es nicht die Künstler der leichten Muse sind, die sich erheben, wer dann? Die USA haben es uns vorgemacht, dort bezogen die Künstler sehr deutlich Stellung. In Deutschland gab es einige, die das taten. Ich finde das gut und da das Blog das beste Medium ist, nutze ich es auch.
Abgesehen davon schreibe ich nicht nur stets, mit was ich gerade begonnen habe, sondern bringe auch lange Leseproben. Aber wenn du dir Hintergründe zu meinen Romane wünschst, dann schreib mir einfach, und ich bringe etwas dazu. Ist doch kein Problem. Zu welchem Roman möchtest du Näheres erfahren?