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Bad Homburg - Von Martins-Enten und Hintergründen

Mittwoch, 20. November 2013

So, die Umbenennung des St. Martin-Festes in Bad Homburg war nun also (angeblich) eine Enten und so manche frohlocken bereits. Vor allem jene, die den Islam stets und ständig verteidigen, sehen sich plötzlich gestärkt und meinen, wir Islamkritiker sollten uns entschuldigen.

Glaubt man den Medien, haben also Eltern nie gesagt bekommen, dass es eine solche Umbenennung wegen Nichtchristen gäbe. Es hat auch ein Sprecher der Verwaltung nie gesagt, dass er das nicht so schlimm fände. Alles nur ein Irrtum, die Umbenennung sei alt und basiert auf Nudelsuppe.

Yo, das kann man so glauben. So, wie man jedem Dementi und jeder Richtigstellung glauben kann.

Es ist völlig undenkbar, dass die Verantwortlichen ob des Sturms zurückruderten und sich eine Nudelsuppengeschichte ausdachten. So etwas ist schließlich noch nie passiert.

Eines muss ich an dieser Stelle sagen - all jene, die mit Gewalt gedroht haben und ausfällig wurden, sollten angezeigt werden. So etwas kann und darf nicht geschehen und ich finde es traurig, dass es dazu gekommen ist. Wir verteidigen unsere Kultur nicht auf diese Weise. Im Gegenteil, so etwas schadet allen Kritikern.

Ich selbst hatte ebenfalls eine Mail geschrieben, mich jedoch darin sicher nicht im Ton vergriffen. Muss ich mich dennoch entschuldigen oder schlecht fühlen?

Nein.

Ich erhielt auch keine Antwort mit einer Richtigstellung, nicht einmal eine per Auto-Mailer. Vielleicht war man überfordert oder die Nudelsuppe noch nicht gekocht. Jedenfalls hatte ich so keine Möglichkeit, etwas zu korrigieren.

Warum aber konnte es zu solch einem Sturm kommen? Warum waren so viele Leute bereit, sich dazu zu äußern?

Nun, einer der Gründe dürfte wohl sein, dass man solche Aktionen erwarten darf. Es wäre nicht das erste Mal, dass Feiern in Kindergärten abgeschafft oder umgedeutet würden, um den Moslems entgegenzukommen. Es geschah in der Vergangenheit und es wird auch künftig geschehen. Zumindest, wenn es schweigend hingenommen wird.

Ob es nun eine Ente war oder nicht – es zeigt, dass die Menschen sehr sensibel reagieren. Wir mussten in unserem Land schon zu viele Dinge dieser Art hinnehmen – von abgeschafften Feiern über besondere Badetage für Frauen, damit auch Muslimas baden können, bis hin zu den abgehängten Aktbildern in Berlin.

Unsere Kultur wurde zu oft infrage Gestellt von jenen, die hierher kommen, weil sie sich ein besseres Leben erhoffen. Dieser Sturm ist daher kein Grund zur Scham jener, die vielleicht auf eine Ente hereinfielen. Er ist eher das Zeichen dafür, dass wir nicht nur bei Großprojekten etc. sagen, dass es reicht, sondern auch unsere Kultur achten und notfalls verteidigen.

Sollte es also wirklich eine Rente gewesen sein, so traf es die Falschen, und für jene tut es mir leid. Es ist aber auch ein Signal an alle, die tatsächlich unsere Kultur beschneiden wollen.

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