Lisa Bund ohne Plattenvertrag
Die Drittplatzierte der letzten DSDS-Staffel wurde von ihrer Plattenfirma gefeuert. Ihre letzte Single erreichte nur Platz 63 - Grund genug für Sony-BMG, die Sängerin zu entlassen. Dies berichtet u.a. die Netzzeitung.
Lisa ist darüber natürlich wenig erfreut, zumal sie es von ihrem Management erfahren hat, nicht von der Plattenfirma selbst. Vor allem aber ist interessant, was sie sonst noch zu sagen hat. So gibt sie an, dass ihre Single "All That I Am" mit Verzögerungen in die Läden und noch größeren Verzögerungen in die Downloadportale kam. Sie vermutet, dass sie nur deshalb unter Vertrag genommen wurde, damit sie keine Konkurrenz zu Mark Medlock darstellt. Schließlich sollte der Sieger der Staffel gepusht werden. Weiterhin glaubt sie, dass auch er fallengelassen wird, sobald der Sieger der 5. Staffel feststehe.
Damit bestätigt sie im Grunde genau das, was ich hier vor ein paar Tagen schrieb. Das Konzept von DSDS besteht darin, die Sieger in möglichst kurzer Zeit auszupressen, um sie dann fallenzulassen wie eine heiße Kartoffel. Der Zeitpunkt, also heute, spricht ebenfalls dafür. In fünf Wochen steht der neue Sieger fest, da bleibt kein Raum für die Teilnehmer der letzten Staffel. Die Warhol'schen 15 Minuten dauern für DSDS-Teilnehmer damit genau so lange, bis ein neuer "Superstar" gefunden ist. Dann geht es ab in die Versenkung. Kein Plattenvertrag, keine PR - schwupp und weg. Das Lable will keine neuen Stars produzieren, die auf Dauer Erfolg haben. Sie wollen die schnelle Kohle, nicht mehr. Der Hype, den DSDS generiert, gibt das auch gar nicht her. Er setzt auf den schnellen Kick, der süüüße Junge oder das hippe Mädchen, das dort auf der Bühne steht. Austauschbar, durch das gesamte Spektrum der Medienmacht aufgebaut. Selbst der BILD-Leser wird mit News und Geschichten rund um die Kandidaten versorgt, so dass der Hype auch die Kantinen und den Bau erreicht.
Eigentlich kann man diese Shows mit Pornofilmen vergleichen - nur, dass der schnelle Kick bei Sexfilmchen in den Unterleib fährt, bei Casting-Shows im Kopf verharrt.
Die beeinflussbaren Kids können und wollen sich dem Hype natürlich nicht entziehen. Sie sind ohnehin in der besseren Position, können ihre Gefühle hemmungslos ausleben, lieben, hassen und fallen lassen wie es ihnen beliebt. Sie haben nicht den Verstand, um das Spiel zu durchschauen, welches mit den Kandidaten gespielt wird. Und selbst wenn sie es könnten, hätten sie nicht die Reife, dem Hype zu widerstehen. Kids sind Lemminge, die dem Herdentrieb folgen.
Zurück zu Lisa. Sie wird künftig eine Shwo bei RPR1 moderieren und will nun ein Buch schreiben, um mit dem Musikgeschäft abzurechnen. Nun, das Buch werde ich mir sicher kaufen - ganz ungehypt.
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