Rezension: Macabros 3 - Die Schreckensgöttin
Dan Shocker
Macabros 3 – Die Schreckensgöttin
Fantasy/ Horror, Blitz 2008, Paperback. ISBN: 3-89840-603-2, 240 Seiten, 9,95 Euro
Dieser Doppelband enthält die Romane »Die Schreckensgöttin« sowie »Horrortrip« und erschien im Juni 2006
Titelbild: R.S.-Lonati, Covergestaltung und Satz: Mark Freier, Illustrationen: Pat Hachfeld
Lektorat: TTT Mallorca. Fachberatung: Chris Daber.
Besonderheit: Das Buch wurde in alter Rechtschreibung gesetzt.
Weitere Informationen: www.blitz-verlag.de
Die Schreckensgöttin:
Edgar Laughton war dreißig Jahre lang verschwunden. Eine immense Zeit, zumal er unvermittelt in London auftaucht.
Nicht anders ergeht es James Fleet, auch wenn dieser mit nur vier Jahren eine deutlich kürzere Zeit verschwunden war.
Kaum sind beide wieder da, werden sie von seltsamen Bestien angegriffen.
Was steckt hinter den Schicksalen der beiden Männer? Björn Hellmark, von einem Freund auf den Fall aufmerksam gemacht, nimmt sich der Geschichte an. In London stößt er auf eine Spur, die ihn unversehens in höchste Gefahr bringt. Denn nicht ahnend, wie gefährlich seine Gegnerin ist, geht er ihr prompt in die Falle ...
Horrortrip
George Beard, ein britischer Ingenieur in Indien, ahnt, dass er sterben wird. Er versucht, seine Frau auf sein nahes Ableben vorzubereiten und beschwört sie, nichts weiter zu unternehmen und zurück in die Heimat zu fliegen.
Als er kurz darauf tatsächlich auf grauenvolle Weise stirbt, tut die Witwe genau das Gegenteil. Gemeinsam mit einem Freund versucht sie, das grauenvolle Schicksal ihres Mannes nachzuvollziehen. Denn dass George an einem Herzinfarkt starb, wie es der Pathologe sagt, glaubt sie keine Sekunde.
Unversehens geraten sie und ihr Begleiter Oliver Turnborgh in höchste Gefahr. Zumal George Kontakt zu Wesen und Welten hatte, die den meisten Menschen verschlossen bleiben. Und dies aus guten Grund, wie Oliver Turnborgh feststellen muss. Denn für ihn beginnt ein Abenteuer, das ihn an seinem Verstand zweifeln lässt ...
Macabros war die zweite, große Serie von Dan Shocker. Er schrieb die Romane vor vielen Jahren, und auch wenn Shocker Kult ist – ein Wort, das inflationär benutzt wird, in diesem Zusammenhang aber passt –merkt man den Geschichten ihr Alter doch an. Aus heutiger Sicht wirken sie aufgrund der Wortwahl angestaubt, aber gerade das macht den Reiz aus. Die meisten Menschen lesen die Shocker-Romane nicht, um mit modernem Horror versorgt zu werden, sondern um in seligen Erinnerungen zu schwelgen. Und hierfür eignet sich auch dieser Roman ganz hervorragend.
Dies soll freilich nicht bedeuten, dass der Doppelband langweilig wäre. Im Gegenteil – beide Romane gehören zusammen und bilden einen spannenden Zweiteiler, der von London nach Indien und natürlich auch in fremde Welten führt. Die Handlungen der beiden Bände sind dabei höchst unterschiedlich, was zusätzlich reizvoll ist. Hinzu kommt, dass in »Die Schreckensgöttin« zwei neue, wichtige Personen eingeführt werden.
Vom Stil her sind beide temporeich und voll Action. Der Stoff hätte für sehr viele Seiten gereicht, doch Shocker standen nur je 64 davon zur Verfügung. Einmal mehr macht sich der Einfallsreichtum des Autors in diesem Zusammenhang eher negativ bemerkbar, denn Shocker hatte einen Hang dazu, die Romane zu überladen. Dies ist in diesem Zweiteiler, der als Band 5/6 der Original-Serie erschien, deutlich zu spüren. Die Plots und das Setting vor allem des zweiten Romans bieten sehr viele Möglichkeiten, die jedoch aufgrund des Formats eines Heftromans verschenkt werden müssen. Als Leser wünscht man sich einfach eine Atempause, um die Atmosphäre genießen zu können. Doch dazu bleibt keine Zeit, denn die Story strebt ihrem Höhepunkt entgegen.
Das Finale gestaltet sich jeweils spannend und auch überraschend, ebenso sind einige Wendungen in den Romanen enthalten, die den Leser verblüffen. So kommt niemals Langeweile auf oder das Gefühl, das Ende vorhersagen zu können.
Positiv fällt auf, dass Blitz die Romane ohne große Korrekturen auf den Markt bringt. Auch Ausdrücke, die heute nicht mehr benutzt werden, blieben so erhalten. Dies verstärkt den Flair, wirkt gleichzeitig jedoch hin und wieder erheiternd.
Das Cover des Bandes stammt von Lonati, der ja auch die Cover der Original-Serie schuf und ebensolchen Kultstatus genießt wie Shocker. Aus heutiger Sicht wirkt das Motiv rührend überkommen, passt aber somit zu dem Roman.
Noch seltsamer und weniger passend muten hingegen die Illustrationen von Pat Hachfeld an. Sie reizen eher zum Lachen denn zu Gruseln und stimmen somit nicht auf die Romane ein, sondern lassen den Betrachter die Stirn runzeln.
Fazit: Ein sehr spannender Doppelband des Meisters, der tempo- und actionreich zu unterhalten weiß, gleichzeitig aber auch Erinnerungen an selige Zeiten weckt.
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