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Eine interessante Debatte zum Thema Rezensionen ...

Abgelegt unter Aus der Werkstatt
Montag, 8. Juni 2009

Eine interessante Debatte zum Thema Rezensionen gab es unlängst in einem Hörspiel-Forum. Offenbar hatte ein Label nicht verkraftet, dass ein Rezensent nicht entzückt von einem der Titel dort war und dies auch schrieb.

Im weiteren Verlauf der Debatte wurden auch Sinn und Zweck der Rezensionen angesprochen, aber auch Themen wie "Gefälligkeitsrezensionen".

Und gerade diese sind mir ein besonderer Dorn im Auge, denn sie verfehlen völlig den Sinn einer Rezension. Diese soll potenziellen Käufern beratend zur Seite stehen und dem Hersteller Zeigen, wo Verbesserungsbedarf besteht. Dies kann eine Rezension aber nur, wenn sie ehrlich ist, wenn sie den Kern trifft. Sie versagt dann, wenn der Rezensent eigennützige Gedanken hegt.

Gründe, warum man eine solche Rezension verfasst, sind schnell aufgezählt. Ein Produkt soll gepusht werden, weil man mit dem Hersteller harmoniert oder man will sich den Strom kostenfreier Rezensionsexemplare nicht selbst trockenlegen. So kommt es dann zu Aussagen, die einem bei nüchterner Betrachtung die Haare zu Berge stehen lassen. Zum Beispiel dieser Satz aus einer Rezension, die jüngst bei einem Online-Portal online ging: 

Fazit: Mehr Spannung, noch mehr Charme, etwas zuviel Witz und dennoch ein Hörspiel für die Annalen des Ohrenkinos. Trotz Trash, schon jetzt Kult.

Wir sprechen hier von einer Rezension - nicht von einem Werbetext. Und das Hörspiel ist noch nicht einmal auf dem Markt, aber schon Kult. So schnell geht das also.
Wobei ich nicht sage, dass eine Rezension ein Produkt nicht loben soll. Wenn es das Buch, Höspiel oder auch der Film verdient, dann gerne. Aber wer solch einen Absatz liest, der sollte die Rezension sofort im Geiste als das abhaken, was sie ist - Werbung aus einem der oben genannten Gründe.

Nun behaupte ich von mir nicht, perfekte Rezensionen zu erstellen. Meine Rezensionen sind auf den durchschnittlichen Käufer abgestimmt, der sich informieren will, bevor er Geld in die Hand nimmt. Ich gehe auf das Wesentliche ein, beschränke mich auf etwas mehr als eine A4-Seite und bringe die Informationen, die aus meiner Sicht wichtig sind und die mir helfen würden. Es gibt Kollegen, die zerpflücken einen Film fast Szene für Szene und machen sich daher sehr viel mehr Mühe. Sie bedienen damit jedoch auch ein anderes Publikum. 

Fazit: Eine Rezension aus eigennützigen Gründen ist Betrug am Leser. So sehe ich das zumindest. Denn anders als der Rezensent muss der Leser Geld für das Produkt ausgeben und hat es verdient, eine ehrliche Rezension zu erhalten. Das ist zumindest mein Motto, und wenn ich mir darum Produkte kaufen muss, weil mich ein Label nicht beliefert - dann ist das eben so. Aber das ist mir x-fach lieber, als mich für ein kostenfreies Exemplar zur Hure der Industrie zu machen.

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Shinwatoshi /
Donnerstag, 1. Januar 1970
Besonders im Sachbuchbereich (und hier vor allem die Rezis für die Akademiker) sind die Rezis immer herrlich zu lesen. Denn man weiß schon bei einigen Leuten, wenn die Rezis über die Bücher/Arbeiten der anderen schreiben, dass dies von Hass und Neid nur so hintropft. Diese Rezis - mit der Zeit weiß man bei welchen das so ist - sind dann nicht sachlich formuliert sondern einfach nur persönlich und sind dann auch nur zur persönlichen Belustigung zu lesen.

In der Zwischenzeit hat dies sich allerdings auch bei den Fiction-Büchern eingeschlichen und bei einigen Rezis weiß man, das die Bücher nie so sind wie der Rezensent sie beschrieben hat, entweder weil er dem Autoren/Verlag in den Arsch kriechen will oder weil er den Autoren/Verlag nicht ausstehen kann.

Deswegen: IMMER MEHRERE REZIS ZU EINEM WERK LESEN!!!