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Brigitte Zypries findet den Stein der Weisen

Donnerstag, 10. Januar 2008

Justizministerin Zypries hat es nun also erkannt - TV, Computer- und Videospiele sind "Gift für Jugendliche und eine Ursache für die Probleme bei der Erziehung der Jugendlichen. Damit wiederholt sie die uralten Vorwürfe, bestätigt, was heute noch in der Schule unterrichtet wird und ignoriert das, was Experten dazu sagen. So behauptete sie auf N24, Jugendliche würden durch Computerspiele kein Sozialverhalten lernen.

Das ist in Zeiten von Online-Spielen und MMORPG zwar völlig falsch, aber was so eine alt-eingefahrene SPD-Politikerin ist, die weiß es ohnehin besser.<br/>Lassen wir darum mal beiseite, dass Frau Zypries ihre Inkompetenz was dieses Thema betrifft bewiesen hat und schauen wir einmal weiter.<br/>Sicher, wenn die Glotze zum Erziehungsmedium wird, kann dies für Kinder nicht gut sein. Auf der anderen Seite muss man aber doch fragen, warum dem so ist. Warum haben Eltern so wenig Zeit für ihre Kinder, warum verbringen die Jugendliche so viel Zeit vor Glotze und Computer? Doch nicht, weil die Erwachsenen kein Interesse mehr an der Jugend haben. Es ist doch ganz einfach so, dass viele Eltern berufstätig sein müssen, um überhaupt noch über die Runden zu kommen. Im Gegenzug bleibt den Kommunen kaum Geld, um sinnvolle Jugendangebote bereitzuhalten. Sicher, es gibt die Vereine und sehr viele Jugendliche betreiben auch Sport - obwohl sie viel und oft vor dem Computer sitzen. Aber wo sind sie denn, die Jugendzentren, die man noch vor ein paar Jahren hatte? Geschlossen, weil die Kassen zu knapp sind. Frau Zypries mag in Teilen sogar Recht haben - zu viel TV-Konsum ist nicht gut für ein Kind. Aber was gedenkt die Ministerin dagegen zu tun? Wo bleiben in ihrer sinnlosen, teils falschen Aussage die Lösungsmöglichkeiten?<br/>Gerade jetzt, wo die Politiker über das Jugendstrafrecht herfallen und sich in immer neuen Ideen ergehen, was man mit jugendlichen Straftätern tun könnte, wäre die Zeit reif für verpflichtende Ganztagsschulen und Projekte, bei denen die Jugendlichen nicht sich selbst überlassen werden, sondern sinnvolle Beschäftigung finden. Doch davon hört man von Seiten der Regierung nichts, denn das würde ja Geld kosten. Von dort, ob SPD oder CDU, kommt nur inhaltsloses, populistisches Geschwafel, um die Stimmung der Wähler zu manipulieren. So, wie man es eben gewohnt ist. Es nützt niemandem, die Strafe für Jugendliche zu erhöhen. Die Prävention beginnt in der Gesellschaft, sie beginnt in dem Dorf, in dem ein Jugendlicher aufwächst.

Als Anregung möchte ich etwas vorschlagen, dass in den USA völlig normal ist - Community-Work. In manchen Regionen wie etwa Maine ist es für Schüler verpflichtend, eine gewisse Anzahl von Stunden im Monat für die Gemeinde zu arbeiten. Sie halten die Parks sauber, gehen in die Altenheime, um dort mit den Bewohnern zu sprechen oder spazieren zu gehen. Sie halten die Spielzeuge auf den Spielplätzen in Schuss und helfen im Wald mit. Auf diese Weise lernen sie früh, Verantwortung zu übernehmen und sind sinnvoll beschäftigt mit Projekten, die ihnen Spaß machen.

 

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