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Das schale Gefühl danach

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Freitag, 4. Januar 2008

Fast jeder wird es kennen - man erwacht am Morgen neben einer Frau/ neben einem Mann, trinkt mit ihr/ ihm vielleicht noch einen Kaffee und das war es dann. Übrig bleibt, ist die Geilheit vom Vorabend befriedigt, nur ein schales Gefühl.

So ergeht es mir seit ein paar Tagen, und dies mit der schönen Regelmäßigkeit, die man auch mit alle Jahre wieder beschreiben kann. Und nein, das wird nun kein Pillow-Talk, denn mir geht es um etwas anderes - nämlich um das schale Gefühl, das sich bei mir regelmäßig seit etwa 30 Jahren in der ersten Dezemberwoche einstellt.

Seit September machen einen die Läden heiß auf das wichtigste Fest des Jahres, die Wochen vor Weihnachten treibt man so auf der rot-weißen Wolke, schlängelt sich über Weihnachtsmärkte, besorgt Geschenke, nimmt Einladungen an und rüstet sich auf die fette Zeit. Weihnachten hier, Weihnachten da, Weihnachten überall.

Nach dem Fest noch Silvester mit Raketen und Alkoholika, Bleigießen und guten Vorsätzen, was irgendwie noch zu Weihnachten und dem Drumherum passt - und dann?

Plötzlich, über Nacht, ist es vorbei. Das neue Jahr hat begonnen, man betrachtet die Weihnachtsdeko und spürt nichts mehr als eben diese schale Leere. Das Gefühl, der Orgasmus von Heilig Abend und Silvester sozusagen - verflogen im trüben Grau des Januarmorgens.

Ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht und ich weiß nicht, was man dagegen tun kann. Seit knapp 30 Jahren erwischt es mich jedes Jahr wieder, dieses trübselige Nichts, das sich vor allem beim Anblick noch nicht beiseite geräumter Weihnachtsdeko oder den reduzierten Nikoläusen und Lebkuchen im Supermarkt einstellt.

Gewiss, die nächsten Feste sind nicht weit. Bei uns steht eine Konfirmation an, Fasching und Ostern werfen in Bälde ihre Schatten voraus. Aber all das ist nicht vergleichbar mit dem Xmas-Wahn, der einen einfach nicht pünktlich zum 2. Januar loslassen will.

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