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Protest gegen Datenspeicherung

Mittwoch, 7. November 2007

Die Überwachung des Bürgers nimmt Formen an - bald wird die Regierung über die Pläne zur Datenspeicherung entscheiden. Der Bundestag wird am 9. November 2007 über den Gesetzentwurf zur verdachtslosen sechsmonatigen Speicherung aller Verbindungsdaten abstimmen. Das von der großen Koalition in den Bundestag eingebrachte Gesetz, so Spiegel Online, soll es den Sicherheitsbehörden ab 2008 für sechs Monate nachvollziehbar machen, wer wann mit welchen Adressen das Internet genutzt hat und wer mit wem per Telefon oder E-Mail Kontakt hatte.

 

Das Gesetz wird kommen, da mache ich mir keine falschen Hoffnungen. FDP, Grüne und Linkspartei haben nicht Macht, es zu verhindern. Dies bedeutet, dass ich mir ab 2008 ein nicht auf mich registriertes Prepaid-Handy zulegen werde, um jene Telefonate zu führen, von denen ich nicht will, jemand sie zurückverfolgen kann. Ebenso werde ich Software installieren, um mich anonym im Web zu bewegen. Diese gibt es, und zwar für jedes Betriebssystem. Ein guter Tipp für alle Journalisten und Anwälte, die von diesem Gesetz ebenfalls betroffen sind. Oder auch für jeden, der nicht will, dass seine Daten gespeichert werden. Da hilft es wenig, dass die Polizeigewerkschaft beteuert, die Daten seien bei der Polizei in guten Händen. Wer Macht hat, missbraucht sie auch. Das war schon immer so und das wird sich nicht plötzlich ändern.

Wenn der Staat anfängt, seine Bürger unter Generalverdacht zu stellen und auszuspionieren, müssen die Bürger eben Wege finden, den Staat ihrerseits auszutricksen. Die Technik ist da, man muss sie nur einsetzen:

  • Nicht registrierte, aber aktivierte Prepaid-Karten nutzen
  • Anonymizer (etwa Tor) einsetzen, um die Spuren im Web zu verwischen
  • Wegwerf-eMail-Adressen ohne Registrierung nutzen, will man anonym sensible Mails empfangen und versenden
  • PGP oder andere Verschlüsslungs-Software einsetzen
  • Auf der Festplatte einen Datentresor einrichten, der nicht so leicht geknackt werden und in dem man Daten verstecken kann.
  • Eine gute Firewall, Software gegen Viren und Spyware
  • Keine Mails von Behörden und öffentlichen Einrichtungen lesen - wenn die was von einem wollen, schicken sie auch Briefe.
  • Kein Betriebssystem nutzen, bei dem ein Geheimdienst die Finger im Spiel hatte (kein Microsoft Windows, kein SuSE Linux). Gut ist z.B. Ubuntu

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Jochen Stude / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Es geht doch auch gar nicht darum, uns vor Terroristen zu schützen. Kein Terrorführer benutzt ein registriertes Handy, nachvollziehbare PCs usw. Es geht hier einzig und allein um die Überwachung und Bespitzelung des Bürgers. Mal sehen, wann der bei Geburt implantierte Chip und die Genprobe Realität werden.
Benjamin Cook / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Url: http://www.alandemore.de
Hallo,

Somit sind die gläsernen Menschen erschaffen worden. Von Händen, welche ach so unschuldig sind und UNS doch einfach nur schützen möchten.
Schützen vor dem Bösen, Schützen vor uns selbst. Jedoch schutzlos dem Staat ausgeliefert.
Fehlt uns nur noch eine Geburtsberechtigung, welche bescheinigt, dass man wert ist auf dieser Erde zu verweilen.
Orogw / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Auch ich verfolge diese Debatte bzw. den Gesezgebungsprozess mit großem Entsetzen und großer Sorge. Und was mir bei all diesem einfach nicht einleuchten will: Wer zum Teufel glaubt im Ernst mit dieser Menge an Daten, die gespeichert werden, irgendeinen Terroristen aufhalten zu können. Denn wer, um Himmels Willen, will diese Datenflut auswerten? Und nach welchem Muster soll dies geschehen? Dass ist aus meiner Sicht eine nicht zu bewältigende Aufgabe.

Es handelt sich um reinen Aktionismus ohne Hand und Fuss, nach der Devise, wir haben alles getan um unsere Bürger zu schützen. Vor sich selbst oder was????