<- Zurück zu: Home

Tipps für Hobby-Autoren I -- Ausschreibungen

Abgelegt unter Allgemein
Mittwoch, 7. November 2007

Es ja gute Tradition, dass Autoren Tipps an den Nachwuchs geben. Zudem gibt es viele Seiten, die sich mit Textkritik etc. befassen und Hilfestellung bieten. Darum werde ich keine Tipp-Rubrik eröffnen, aber hin und wieder ein paar allgemeine Dinge schreiben, die mir so auffallen. Das erste Thema, zu dem ich etwas schreibe, sind Ausschreibungen.

 

Seien wir ehrlich - Ausschreibungen gibt es wie Sand am Meer. Jeder kleine Verlag bringt früher oider später eine Anthologie mit Kurzgeschichten heraus, und auch Online-Portale tun es manchmal. Auch der Geisterspiegel ist hiervon nicht frei, wie man sehen kann.

Die Bandbreite reicht dabei von Horror über Thriller bis hin zu SF, Familiengeschichten, Humor und Belletristik. Ein guter Anlaufpunkt, möchte man an Ausschreibungen teilnehmen, ist Uschtrin. Hier werden unglaublich viele Projekte aufgelistet, und dies zu allen möglichen Themen.

Aber genau dort fangen die Schwierigkeiten bereits an. An welchen Ausschreibungen soll man sich beteiligen, was ist interessant? Darum die wichtigsten Eckpunkt:

  • Wähle das Thema, das dir liegt. Nicht jeder Autor kann jedes Thema bedienen, und das ist auch gut so. Manche mögen Thriller, andere Horror oder Satire. Die wunderbare Viefalt der Literatur beginnt beim Autor.
  • Nimm an keinen Ausschreibungen teil, die dich Geld kosten. Das gilt sowohl für solche Ausschreibungen, bei denen die veröffentlichten Autoren Pflichtexemplare der Anthologie erstehen müssen als auch für solche, bei denen eine Startgebühr oder ein Druckkosten-Zuschuss fällig wird.
  • Achte auf die Fristen. Manche Ausschreibungen liegen noch weit in der Zukunft, doch der Abgabetermin kommt schneller, als man glaubt. Zudem bringt es nichts, auf bereits beendete Ausschreibungen zu reagieren. Auch das soll schon vorgekommen sein ...
  • Achte auf die Vorgaben. Texte, die den Voraussetzungen der Ausschreibung nicht entsprechen, werden in der Regel nicht berücksichtigt. Das gilt vor allem für die Zeichenzahl.

Nachdem man sich entschieden hat, an welchen Ausschreibungen man teilnimmt, geht es an die Textarbeit. Hierzu gebe ich keine Tipps denn jeder sollte wissen, wie er eine Kurzgeschichte aufbaut. Wenn nicht, ist er noch nicht so weit, an Ausschreibungen teilzunehmen. Nach der Textarbeit, also wenn die Story konzipiert und niedergeschrieben wurde, geht es in der Regel noch einmal ans Eingemachte. Hierzu wieder ein paar Hinweise, auch aus eigener Erfahrung, da ich zum einen mehrfach in der Jury für Ausschreibungen/ Wettbewerbe saß und auch selbst als Herausgeber auftrat.

  • Prüfe deinen Text nicht nur selbst auf Fehler, sondern gib sie auch noch jemand anderem, der es für dich tut. Seine eigenen Fehler findet man nur schwer.
  • Sei kreativ. Nutze den Rahmen des Themas voll aus. Niemand, kein Verleger und kein Leser, freut sich über die x-te Variante von Dracula oder einen lauwarmen Aufguss einer Geisterhaus-Story. Auch wenn es einfach erscheinen mag.
  • Herausgeber und Jury-Mitglieder sind auch Leser und Film-Gucker. Es steht zu erwarten, dass sie sehr viele Bücher gelesen und Filme geschaut haben. Mehr als der Jungautor vielleicht. Auch wenn es heißt, dass alles schon erzählt wurde, fällt ein gar zu dreister Ideenklau garantiert auf.
  • Halte dich an die Form. Bei manchen Ausschreibungen ist eine Standard-Manuskript-Seite erforderlich (diese sehr gute Erläuterung des Storia-Verlages erklärt, wie man sie einrichtet), bei manchen nicht. Manche wollen .rtf-Dateien, andere .doc oder auch das offene Format .odt, das etwa das kostenfreie Office-Paket "Open Office" erstellt. Einige wollen gar Papierausdrucke.
  • Sei nicht kreativ, was die Formatierung betrifft. Ist keine Form vorgegeben, benutze eine einfache Schrift, etwa Times New Roman, Arial oder Courier New - jeweils Größe 12. Als Formatierungen benutze kursiv, aber sonst nichts und rücke die Absätze etwas ein. Komme NICHT auf die Idee, den Text in Spalten aufzuteilen, das Blatt im Querformat zu beschreiben oder eine winzige Schriftart zu benutzen. Jene, die für die Auswahl der Texte zuständig sind, lesen viele Geschichten und mögen es Augenfreundlich. Müssen sie die Texte erst in ein gut lesbares Format bringen, kostet das Zeit und nervt bereits beim zweiten oder dritten Mal. Die Jury zu verärgern ist keine gute Idee. Auch nützt es nicht, mit einer Winz-Schriftart Platz zu sparen, weil eine Story nur vier oder fünf Seiten lang sein darf laut Ausschreibung. Dies bezieht sich in der Regel auf die Normseite.
  • Kommas sind keine kleinen, lustigen Striche, die man nach Belieben in den Text streut. Sie folgen bestimmten Regeln, die der Autor kennen sollte. Ebenso verhält es sich mit Wörtlicher Rede. Sie wird zwingend durch Anführungszeichen eingeleitet und beendet.
  • Mache Absätze. Wechseln die Personen, mache einen Absatz. Wechselst du den Handlungsstrang, mach einen Absatz. Sprechen mehr als zwei Personen, mache zur Unterscheidung einen Absatz. Absätze sind gut. Ganz ehrlich.

Und nun - viel Glück!

<- Zurück zu: Home

+ Kommentar verfassen

Noch keine Kommentare