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Neuer Angriff auf die Meinungsfreiheit seitens der EU: Gefährliche Worte im Web verbieten

Dienstag, 11. September 2007

Der für Justiz und Sicherheit zuständige EU-Kommissar Franco Frattini will prüfen, wie mit technischen Mitteln verhindert werden kann, dass Menschen "gefährliche Worte" wie beispielsweise "Terrorismus" oder "Bombe" im Internet benutzen oder nach diesen suchen.

Dies berichtet der Golem heute. Worte wie "Bombe" (bomb), "töten" (kill), "Völkermord" (genocide) oder "Terrorismus" (terrorism) sollen demnach verboten werden. Dies bedeutet, dass auch keine Artikel und Beiträge zu diesen Themen mehr möglich sind. Was ist mit Berichterstattung im Internet, was mit Diskussionen und was mit fictionalen Beiträgen? Und - wo wird die Grenze gezogen? Oder - wer zieht sie?

Dieser Vorschlag mag auf den ersten Blick als haarsträubend erscheinen und nicht durchführbar sein. Doch was, wenn künftig jeder beobachtet wird, der diese Worte im Web nutzt? Was, wenn sich dadurch jeder verdächtig macht und der Bespitzelung ausgesetzt ist? Die Meinungsfreiheit wird auf diese Weise weiter eingeschränkt, ein Klima der Angst und Verunsicherung geschaffen. Was darf ich noch sagen? Was darf ich schreiben? Wenn die Worte im Web verboten werden, könnten sie bald auch an anderer Stelle verboten werden. Der wachsame Bürger am Nebentisch im Wirtshaus spitzt vielleicht die Ohren. Einen Blockwart gibt es überall und da auch die Politik zum Bespitzeln aufgerufen hat, ist der Denunziant nicht weit. Die Politiker weltweit nutzen den Terror, um einen Überwachungsstaat aufzubauen und die Meinungsfreiheit mehr und mehr einzuschränken. Wir können dem nicht länger tatenlos zusehen, sonst ist es bald zu spät!

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Oliver / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Das ist ja lustig, direkt oberhalb sieht man einen Kommentar, der vielleicht in meinem Namen antwortet, mit dem ich aber nix zutun habe..

Zum Thema:

Das ich beide Seiten nicht für akzeptabel halte habe ich ja schon dargelegt.
Nur ein paar Kleinigkeiten stören mich an dem Kommentar von H. Arentzen.
1. Der größte Aufschrei in Sachen Onlineüberwachung kommt meiner Auffassung nach sowieso aus einer Ecke wo es mit Urheberrechten, etc. nicht so genaugenommen wird... und das mit der Judenverfolgung im 3.Reich zu vergleichen ist schon ziemlich starker Tobak.
2. Das wir zu einem "Überwachungsstaat" werden könnten wie die damalige DDR halte ich für eine Unterschätzung der jetzigen Situation.Denn wenn man sich mal anschaut was alles registriert und überwacht wird, sind wir auch ohne Onlineüberwachung ganz gut dabei.Weshalb diese Überwachung, meiner Meinung nach, nicht den Ausschlag geben würde in Richtung Überwachungsstaat.
3.Ich persönlich kann mich nicht damit anfreunden das Überwachung nichts verhindern würde.Das können weder Sie, noch ich ausschließen oder bejahen.Da wir Es nicht wissen.Ich halte es aber nicht für ganz unwahrscheinlich das vielleicht das Eine oder Andere verhindert werden könnte, wenn man nur die Hürde höherlegt.

Ansonsten haben Sie natürlich Recht, das die Freiheit sich nicht dem Terror unterwerfen sollte.
Das schlimmste sind aber immer noch die Menschen die bei solchen hirnlosen Aktionen sterben müssen und uns Allen sollte daran gelegen sein den Tod von wievielen Menschen auch immer um jeden Preis zu verhindern.
Zu entscheiden wieweit man bei den Mitteln gehen darf, bleibt eine grosse Aufgabe für uns Alle.
Und ich wage jetzt schonmal zu prognostizieren das es nicht für Jeden zufriedenstellend wird...
Kommentar:
Kommentar ga:
Zuerst - dieser Oliver, der über Ihnen antwortet, ist ein anderer, mir bekannter Oliver ;-) Nun zu den Punkten:
1: Als Autor nehme ich es mit dem Urheberrecht schon genau. Ehrlich gesagt hat das für mich auch gar nichts mit Urheberrecht zu tun. Denn zum einen nutze ich nur lizensierte oder freie Software (Linux etc.), zum anderen habe ich auf meinem Rechner tatsächlich nichts zu verbergen und könne den Bundestrojaner willkommen heißen. Das Problem aber ist, dass der Staat bestimmt, was rechtlich bedenklich oder gefährlich ist. Das sieht man am Beispiel des verhafteten Wissenschaftlers. Er dachte sich vermutlich auch nicht, dass der Umgang mit internation geläufigen Begriffen und seine Forschung im Bereich der Gentrification geeignet sei, ihn hinter Gitter zu bringen. Das, was er tat, war nicht ungesetzlich und doch wurde er beschattet und verhaftet - eben weil es der Staat so sieht. Was genau ist Volksverhetzung, was genau ist rechtlich bedenklich? Der Bericht des Verfassungsschutzes stempelt all jene als linksradikal ab, die an einen Überwachungsstaat glauben; ob sie linksradikal sind oder nicht. Demnach könnte dieser Blog hier bereits bedenklich sein. Vielleicht sind es auch meine Satiren und die Geschichte um Hugo K. Möglich, dass mich jemand beobachtet. Diese Willkür, die der Staat walten lässt, zeigt sich auch im Bezug auf die Konvertiten. Und damit kommen wir zum nächsten Punkt. Sicherlich war es von mir etwas hochgegriffen, bereits den Vergleich mit dem 3. Reich heranzuziehen. Aber überlegen wir einmal. Da gibt es Politiker, die fordern eine Kartei, in der alle Konvertiten erfasst werden sollen. Und es gibt Politiker, die davon sprechen, dass Konvertiteen gefährlich sind. Ihre Aussagen sind so undifferenziert, dass es auf die Gesamtheit der Konvertiten zutrifft. Was für ein Bild weckt das in der Bevölkerung? Was denken Leute, die den Politikern glauben, wenn in der Nachbarschaft ein Konvertit wohnt? Wenn er einen Laden betreibt. Natürlich kann man die aktuelle Situation nicht mit dem letztlich stattgefundenen Holocoust gleichsetzen. Aber die Politiker schaffen nun ein Klima der Angst und des Misstrauens gegenüber einer Bevölkerungsgruppe. So, wie es damals geschah. Die Panik der Bevölkerung vor Terror wird auf eine Gruppe gebündelt, die zum einen Deutsche sind und zum anderen in der MInderheit. Auch damals wurde der Zorn im Volk auf eine Gruppe gebündelt. Aber mit dem Thema Konvertiten geht die Regierung noch weiter, denn damit eröffnet sich ihr ein doppelter Weg. Zum einen haben sie ein Feindbild, auf dass der Bürger mit dem Finger zeigen und dessen Überwachung - auch mit dem Bundestrojaner - er begrüßen wird. Zum anderen hat die Politik die Schneise von den arabischen Islamisten zu den deutschen Bürgern geschlagen. Plötzlich ist jeder verdächtig, denn jeder könnte ein Konvertit sein. In der U-Bahn und auf der Straße - es ist nicht mehr wichtig, wie jemand aussieht. Auch Fritz von der Arbeit und Hilde aus dem Frisör-Salon sind verdächtig und müssen überwacht werden. Die Akzeptanz einer großflächigen Überwachung wird so vorbereitet, indem man jeden für andere zu einem Verdächtigen macht. Was weiß ich, was mein Nachbar die Straße runter in seiner Freizeit tut, wenn er in der Werkstatt werkelt. Baut er seinen Grill zusammen, macht er den Motor flott oder baut er eine Bombe? Er ist nett und freundlich. Aber geht er nicht in eine Moschee, statt in die Kirche? Die Anonymität, in der viele Leben verstärkt diesen Effekt noch.
2: Es macht es vielleicht nur noch deutlicher.
3: Die Chinesen bauten eine Mauer, um die Invasoren abzuhalten. Hat nicht funktioniert. Die Römer bauten Wälle, um die Invasoren abzuhalten. Hat nicht funktioniert. Die Deutschen im Osten bauten eine Mauer. Hat viele Mensche das Leben gekostet und nur Leid gebracht. Man darf keine Freiheiten aufgeben, um Sicherheit damit zu erkaufen, da man sonst beides verliert. Das würde der erste Terroranschlag NACH Einführung des Bundestrojaners beweisen. Und was machen wir dann? Was geben wir dann auf, um eine vermeintliche Sicherheit zu erkaufen?
Oliver / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Manchmal mache ich mir ja auch Sorgen oder schüttle mit dem Kopf über gewisse Vorschläge, aber dieser Vorschlag hier ist so dämlich, das sollte mit einer einfachen Tollwut-Imfpungsauffrischung wieder zu beheben sein.

Deshalb: No sweat.
Oliver / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Hallo,

angesichts der Oben dargestellten Argumente gegen Überwachung und Zensur, die ich alle nachvollziehen kann und auch unterstütze, bleibt bei mir trotzdem immer ein fader Nachgeschmack.
Was wäre gewesen wenn aufgrund solcher Überwachung z.B. die Attentate vor 6 Jahren hätten verhindert werden können? Mehr wie 3000 Menschen wären noch am Leben...
Ich will damit nur sagen das es für mich erstmal eine No-win-Situation ist.
Ich habe keine Lust, Zensur und totale Überwachung, in welcher Form und über welches Medium auch immer, hinzunehmen.Andererseits habe ich keine Lösung dafür in welcher Form man ohne die genannten Maßnahmen den verblendeten Wahnsinnigen zumindest ab undzu auf die Füsse treten kann, bevor etwas Schreckliches passiert.
Solange die gesamte Welt von Geld und Religion beherrscht wird, glaube ich auch nicht das sich an der Grundstruktur der Weltbevölkerung in naher Zukunft etwas ändert.
Irgendwie keine rosigen Aussichten...
Kommentar:
Kommentar ga:
Hallo, das "was wäre wenn" ist in diesem Fall recht schnell erklärt, denn den Behörden lagen Warnungen und Hinweise vor, die sie ignoriert haben. Sie hätten nur dem nachgehen müssen, was sie hatten.
Ich hatte das Zitat schon einmal hier: “Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.” Dieses Zitat wird Benjamin Franklin zugeschrieben, und es trifft den Nagel auf den Kopf. Natürlich müssen sich die Gegner von Online-Überwachung und Bundestrojaner immer das "was wäre wenn" vorhalten lassen. Aber vor allem die Deutschen neigen zu Extremen. Das sieht man jetzt im Falle der Konvertiten sehr deutlich. Da wird dann eine Kartei gefordert, in der sich alle Konvertiten zu registrieren haben. Sie müssen beobachtet werden, sie sind die Feindbilder. Das erinnert sehr stark an die Zeit des Nationalsozialismus. Nur waren es dort die Juden, die man zum Feindbild machte. Wenn die Angst geschürt wird, steigt in der Bevölkerung die Frustration und es wird zu Übergriffen kommen. Das hatten wir schon einmal und im Moment bewegen wir uns wieder darauf hin. Sowohl auf den Überwachungsstaat wie er in der DDR bestand als auch auf die Nazi-Zeit, denn gewisse Gruppen auf diese Art zu verteufeln erinnert sehr stark daran. Wenn ich zwischen der Gefahr, dass es irgendwann einen Anschlag und totaler Überwachung wählen muss, dann nehme ich die Gefahr. Denn es ist ein Trugschluss, dass die Überwachung etwas verhindert. Die Terroristen werden andere Wege finden und trotz aufgegebener Freiheiten zuschlagen. Nur, was haben wir dann? Keine Freiheiten UND die Terror-Angst. Wir können uns nur gegen den terror behaupten, wenn wir uns von ihm nicht zur Aufgabe der Freiheiten zwingen lassen.
Oliver / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Ich wusste nicht das Namen doppelt vergeben werden...
Dachte das läuft so ab wie meistens, nach dem Motto: der Name ist schon vergeben etc.
Nix für Ungut... :)

Zuerst mal zu Punkt 3. wodrauf ich eigendlich hinaus wollte ist der erste Anschlag der nicht stattfindet, weil die Hürden zu hoch sind so etwas "vernünftig" vorzubereiten.Von dem wir übrigens nie erfahren würden.

Zu 2.Ich sehe es eher so das der Zug in die falsche Richtung schon abgefahren ist und diese "Onlineüberwachung" kein Zünglein an der Waage wäre.

So nun zu 1. Das mit dem Urheberrecht war auch nicht auf sie gemünzt, sondern etwas Allgemeiner gedacht.Ich glaube schon das Einige gibt, die bei dem Wort "Bundestrojaner" sofort in das grosse Wehklagen einstimmten, weil sie so einige "Datenleichen" im Keller haben...
Das Traurigste an der Sache mit den Konvertiten ist eigendlich das viele Leute immernoch dieselben Fehler machen wie sie schon vor über 60 Jahren hier gemacht wurden.Das Menschen nicht über das Menschsein und ihre Handlungen definiert werden, sondern über ihre Religion.
Ich persönlich finde das genauso schrecklich wie sie und es ist eigendlich verwerflich das die Menschen (vorallem hier) nicht Viel dazugelernt haben.
Ein geziehlter Vorgang gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen ergibt keinen Sinn.
Es sollte mehr daran gearbeitet werden das insgesamt ein gesunder Menschenverstand entwickelt wird, der sich nicht von irgendwelchen Platitüden beeinflussen läßt.
Shinwatoshi / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Url: http://www.shinwatoshi.blog.de
Hm, ehrlich gesagt hab ich da meine Probleme mit, wenn verboten wird nach Begriffen zu suchen. Das Internet ist eine der Informationsquellen und für viele - leider - die erste Wahl, wenn sie z.B. für die Schule oder Studium nach Informationen suche. Sachen wie Bombe, Völkermord, etc. sind Dinge, die in der Geschichte der Menschheit ein - leider - große Rolle spielen. Ich als (angehende) Historikerin hab da Magenschmerzen.

Natürlich sollte man zusehen, dass Dinge wie eine Bauanleitung zu einer Bombe nicht öffentlich gemacht werden können, aber auf Artikel was eine Bombe für Auswirkungen hat, sollte man schon zugreifen können. Genauso wie man das Wort in Diskussionen etc benutzen können sollte.

Derzeit werden von der Politik aus 'mit Panzergranaten auf Schmetterlinge geschossen' ;).
Ich habe im Übrigen auch kein Problem mit nem Bundes-Trojaner, da ich weiß, dass unsere E-Mails bereits "überwacht" werden (bei einer bestimmten Wörter-Kombi kommt eine Kopie der E-Mail zu unseren Geheimdiensten) und ich schon so einige Schoten gebracht habe. *grins* Aber immer mit nem Hinweis: Achtung Ironie!!!