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Die Schatzjägerin 3 - bitter realistisch ...

Donnerstag, 9. August 2007

Man wollte nicht, daß dieses Buch erscheint ...

Nein, ich werde mich nun nicht mit Simmel vergleichen. Und doch trifft der Satz zu, wenn es um Band 3 der Schatzjägerin geht. Denn das Manuskript gefiel dem Lektor nicht, und er schlug einige wesentliche Änderungen vor. So sollte jener Part drastisch gekürzt werden, in dem die Folter von Jaqueline in einem libyschen Gefängnis beschrieben wird. Mehr noch, der Roman sollte teils neu geschrieben werden. Denn anders als ich war mein Lektor der Meinung, dass Folter und Menschenrechte nichts mit einem Abenteuerroman zu tun habe und ich mich besser auf eine spannende Geschichte konzentrieren solle. Ich hingegen war der Meinung, dass Autoren Stellung beziehen müssen und die Finger in die Wunden unserer Zeit zu legen haben. Fremde, exotische Länder sind in einem Abenteuerroman das eine. Die Regime dort, die Zustände und die Menschenrechtsverletzungen, fast täglich begangen, etwas anderes und meiner Meinung nach muss eben dies angesprochen werden. Darum beschrieb ich die Angst der libyschen Sicherheitskräfte vor westlichen Spionen und die Folter mittels Elektroschocks, das Unmenschliche, das solch einer Tortur innewohnt und auch die Ausweglosigkeit der Gefolterten. Sagen sie die Wahrheit, glaubt man ihnen nicht und die Folter geht weiter. So lange, bis sie lügen und das sagen, was nach Meinung der Folterknechte die Wahrheit ist - und sie evtl. an den Galgen bringt.

Es gelang mir, meinen Verleger von meiner Sicht der Dinge zu überzeugen, der Lektor wurde überstimmt und der Band erschien so, wie ich ihn geschrieben hatte; inklusive Folterung. Die Beschreibungen der Szenen waren nicht aus der Luft gegriffen, sondern anhand von AI-Berichten etc. recherchiert.

 

Die Aktualität des Themas zeigt sich heute. Wie die Tagesschau berichtet, gesteht der Sohn von Revolutionsführer Gaddafi die Folterungen der bulgarischen Krankenschwestern ein. Libysche Sicherheitskräfte hätten sie mit Stromstößen gefoltert, da sie sie für westliche Spione hielten ... Somit widerfuhr diesen Frauen das, was ich in Band 3 meiner Serie anprangere.

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