Strenger Islam rückständig und dumm
Vor allem in den Niederlande, wie der Fall von Ehsan Jami zeigt. Der gebürtige Iraner geht mit dem Islam hart ins Gericht. Den strengen Islam hält er für "rückständig und dumm". Unter anderem gründete Jami auch ein Zentrum für Ex-Muslime, die vom Glauben abgefallen sind. Dies brachte ihm Prügel ein, denn er wurde bereits dreimal angegriffen. Nun steht er unter Polizeischutz. Auch seine Freunde haben ihn aufgefordert, sich in seinen Aussagen zu mäßigen. Das berichtet die Tagesschau in einem Artikel.
Nun kann man ja sagen, dass der Islam eigentlich eine friedliche Religion ist. Aber wie kommt es, dass dessen Kritiker körperlich angegriffen, zusammengeschlagen oder gar getötet werden? Warum soll sich ein Kritiker in seinen Aussagen zurückhalten? Wie steht der Islam zu freier Meinungsäußerung und dem Recht, ihn sowie alle Religionen zu kritisieren?
(Grafik von www.danielpipes.org)
Erinnern wir uns an die Mohammed-Karikaturen, an die Randale, die daraus resultierten, an den Mord an van Gogh oder an die "Todesurteile", etwa gegen Rushdie. Wie weit ist es mit der Toleranz einer Religion, wenn sie keine Kritik zulässt und keine andere Meinung duldet, wenn Menschen wegen Karikaturen Büros stürmen und verwüsten?
Auch das Christentum erlebte solch eine Phase. Christen zogen aus, Andersgläubige zu töten, Ketzer zu verbrennen und alles auszumerzen, was gegen ihren Glauben war. Doch dies liegt einige Jahrhunderte zurück. Heute kann ich das Christentum angreifen, ohne um meine Gesundheit fürchten zu müssen.
Ich kann Jesus als jemanden darstellen, der nie von den Toten auferstand, ich kann gegen den Papst schreiben, gegen die Kirche und den Glauben. Angst, dass mich deswegen jemand tötet, muss ich keine haben. Schreibe ich jedoch gegen den Islam, den ich für einen ebenso großen Irrglauben halte wie jede andere Religion, muss ich dies fürchten. Sicherlich, man muss zwischen den radikalen, fundamentalistischen Islamisten und jenen unterscheiden, die neben uns wohnen und ihr Leben leben wie jeder andere auch. Die eine Döner-Bude betreiben und auch dann nicht ausfällig werden, wenn man den Islam angreift. Aber wie viele streng gläubigen Muslime gibt es? Waren jene, die Jami angriffen, wirklich Fundamentalisten? Wie tief sitzt die Überzeugung, den Glauben um jeden Preis schützen zu müssen, in jedem Moslem? Fakt ist, dass wir es nicht wissen. Wir, die wir christlich erzogen wurden, können diese Frage nur beantworten, wenn wir uns sehr intensiv mit der Thematik befassen, den Koran lesen und seine Auslegungen kennen.
Daraus resultiert natürlich die nächste Frage - in wie weit müssen wir uns dem Islam öffnen, auf die Muslime in Europa Rücksicht nehmen, wenn im Gegenzug versucht wird, demokratische (nicht christliche!) Werte zu untergraben, in dem Kritiker zum Schweigen gebracht werden sollen. Denn die freie Meinungsäußerung ist ein wichtiger Bestandteil moderner Demokratien, ebenso wie die Pressefreiheit. Aber genau diese wichtigen Bestandteile werden immer wieder angegriffen, schreibt jemand gegen den Islam. Ist es eine Lösung, wenn wir uns öffnen? Oder nutzen die Fundamentalisten genau das aus, um ihren Glauben notfalls mit Gewalt zu verbreiten? Dies dürfte in naher Zukunft eine wichtige Frage in Europa sein. Ohne Hass oder Ablehnung schüren zu wollen fürchte ich, dass uns ein "Kampf der Kulturen" ins Haus steht. Und den gewinnen wir nicht, in dem wir nachgeben und zusehen, wie demokratische Grundrechte untergraben werden. Den gewinnen wir nicht, in dem wir Weihnachtsfeiern aus den Kindergärten verbannen oder Schwimmbäder an manchen Tagen nur für Frauen öffnen, damit die moslemischen Frauen baden können. Wir gewinnen ihn nur, wenn wir die Grundwerte der Demokratie ebenso wie die Grundwerte unserer westlichen Kultur vertreten.
Und ehe sich nun ein rechtsgerichteter Idiot einen auf mein Posting runterholt, weil es ihm in Teilen aus der Seele spricht und er schon das "Islam-Raus" auf der Zunge hat - ich sprach von DEMOKRATIE und das schließt die Rechten aus. Also Hose zulassen!
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