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And the winner is ... Serbien

Montag, 14. Mai 2007

Das war er also, der Eurovision Song Contest 2007. Und gewonnen hat ihn Serbien. Da schon am Abend des Finales Stimmen laut wurden, dass dies ja nur an dem Zuschachern der Balkanländer gelegen habe und die BILD heute in das gleiche Horn stößt, hat sich der Bildblog die Mühe gemacht, das mal auszurechnen. Und siehe da - allein mit den Stimmen der westlichen oder westlich orientierten Länder wäre Serbien ebenfalls auf Platz 1, wir hingegen auf den kaum besseren 14. Platz gekommen. So viel also zu den bösen Balkan-Ländern. Und Finnland, das ja auch nicht auf dem Balkan liegt, gewann immerhin 2006. Etwas kann also nicht stimmen, wenn man unsere schlechte Platzierung damit erklären will.

Aber woran lag es?

Vielleicht an dem seltsamen Lied? Swing aus Deutschland, mit ein paar Brocken Englisch und ansonsten nur deutschem Text? Und dann wieder so bieder, dass man damit auch in der Kirche zum Gottesdienst antreten könnte? Gewiss, die Sieger waren auch bieder. Aber das Lied hatte eine ganz andere Qualität. Und - vermutlich haben bedeutend mehr Zuschauer verstanden, worum es geht. Wie ich bereits in meinem Beitrag nach dem deutschen Vorentscheid schrieb, konnte das nur ein Rohrkrepierer werden. Mit einem Sänger, der Opi und Omi glücklich macht, bekommt man nicht die europäischen Anrufer. Wobei schon der Vorentscheid eine Show für Omi und Opi war, wie dann auch der Sieger zeigte. Einzig die Monrose hätten einen Platz in der Top 10 erreichen können. Aber für die rufen die alten Leutchen eben nicht an.

Der Fisch stinkt vom Halse, wie man so schön sagt. Schon der Vorentscheid gehört renoviert. Keine alten Leute vor der Kamera, die über selige ESC-Zeiten erzählen. Keine Musik, keine Show, bei der jeder unter 25 abschaltet und keine Interpreten, die ohnehin chancenlos sind. Der ESC ist modern geworden - die Deutschen einmal mehr nicht. Platz 19 zeigt es, und da braucht niemand mit dem Finger auf die Balkanländer zu zeigen.

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