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Jugendschutz und Computerspiele
Irrsinn im Bezug auf Computerspiele und Jugendschutz kennt man meist von CDU/ CSU-Politikern, die lautstark und populistisch nach einem Verbot für Killerspiele rufen, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung von der Materie zu haben.
Nun aber habe ich die aktuelle GAMEPRO vor mir liegen und muss feststellen, dass der Irrsin auch auf Redakteure solcher Fachmagazine übergreifen kann. Kai Schmidt, Redakteur der GAMEPRO (IDG - also der gleiche Verlag, der auch die PC-Welt und die GameStar auf den Mark bringt), lässt sich über den Fehler von Ubisoft aus, ein Spiel nicht rechtzeitig bei der USK zur Prüfung anzumelden. Es geht dabei um die Umsetzung eines Automatenklassikers namens Teenage Mutant Ninja Turtels. Das Resultat - der Titel, den Microsoft als Publisher bringt, war für deutsche User der Xbox-360 nicht bei Xbox Live zu haben.
Doch anstatt Ubisoft in seinem Artikel (zu Recht) anzugreifen, schiebt er die Schuld auf den Jugendschutz und fordert eine generelle Amnestie für Spiele wie Turtels, die 15 Jahre und älter sind. Und dies unter der Überschrift "USK-Irrsinn".
Nein, lieber Herr Schmidt - das ist kein USK-Irrsinn, wenn eine Firma vergisst, ein Spiel rechtzeitig prüfen zu lassen. Es ist Irrsinn, eine solche Amnestie zu fordern. Denn sonst müsste es erneut eine Kontrolle geben die entschiedet, was denn ein Spiel wie die Turtels ist. Doom wird 2008 auch 15 Jahre alt. Eine generelle Amnestie? Oder Wolfenstein 3D? Aber nein - das ist ja wieder etwas anderes. Das sind ja harte Spiele. Nur, jemand muss nun einmal entscheiden, wo die Grenzen liegen. Und wer tut das? Genau, die USK. Selbst eine Amnestie wie Sie sie fordern, würde ergo eine Kontrolle brauchen. Und auch die kann nur funktionieren, wenn der Hersteller das Spiel kontrollieren lässt. Die Schuld für verzögerte Spielerfreuden der USK in die Schuhe zu schieben, wie es die Artikel-Überschrift impliziert, ist also vollkommen falsch.
Zudem ist eine gut funktionierende USK und das System zum Jugendschutz der einzige Weg, den Politik-Irrsinn zu stoppen.
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