Am Kunden vorbei geworben
Es ist ja bei Unternehmen schick, viel Wert auf Corporate Identity zu legen. Schaut man sich die Geschäfte großer Marken an, dann sehen sie überall gleich aus. Ob das nun gut ist oder nicht, ob es die Identität stärkt und dem Kunden Vertrauen und Wiedererkennung einflößt oder regionale Besonderheiten ignoriert und darum Kunden mit einem Bezug zu ihrer Heimat vor den Kopf stößt, sei dahingestellt. Problematisch wird es, wenn ein Unternehmen mit der Methode "Eins Für Alles" völlig an der Zielgruppe vorbei Werbung betreibt. So geschehen bei Reichelt Elektronik.
Dieser Anbieter von Elektronik-Artikeln und Computerzubehör wirbt in diversen EDV-Magazinen. Unter anderen auch im Linux User. Und was sieht der Leser dieses Magazins auf den ersten Blick, kaum dass er die Anzeige von Reichelt erblickt? Endlich ... Windows Vista ist da!
Auf mehreren Seiten Werbung kein einziges Linux-Produkt, kein Hinweis auf Kompatibilität von Rechnern und Hardware zu Linux. Absolut nichts. Nur Vista wird bejubelt. Statt sich die Mühe zu machen, eine passende Anzeige zu gestalten wurde lediglich eine entworfen und mit der groben Kelle über alle PC-Magazine verteilt. Nicht nur, dass die Leser des Linux User eher weniger für Vista zu begeistern sein werden - es zeigt auch, wie wenig dem Unternehmen diese Leser Wert sind. Sie sind ihm nicht einmal wichtig genug, als dass es ihre Bedürfnisse berücksichtigen würde. Und ein Unternehmen, dem ich als Kunde nichts Wert bin, kann mir gestohlen bleiben. Schließlich gibt es noch viele andere Shops in den Weiten des Internets oder auch vor Ort.
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