Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies
Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies
Horror / Italien 1979
Regie: Lucio Fulci
Darsteller: Ian McCulloch, Tisa Farrow, Richard Johnson, Al Cliver u.a.
Ausstattung: Ton in englisch und deutsch (mono), Interviews, Trailer und Filmpographie der Hauptdarsteller sowie des Regisseurs. Zudem liegt der DVD ein Booklet bei.Hinweis: Diese Besprechung bezieht sich auf die ungeschnittene DVD-Version von Dragon Entertainment. In dieser Version ist sie in Deutschland nicht im Handel zu haben, wohl aber gebraucht, etwa bei Filmundo
Im New Yorker Hafen läuft ein scheinbar verlassenes Schiff ein. Als zwei Polizeibeamte an Bord gehen, werden sie jedoch von einem Zombie angegriffen.
Die Tochter des Bootseigners wird nach dem Vorfall von der Polizei kontaktiert. Doch sie weiß nur, dass ihr Vater auf einer entfernten Karibik-Insel namens Matool lebt.
Gemeinsam mit einem Polizeireporter, der ebenfalls auf diesen seltsamen Fall aufmerksam wurde reist die junge Frau in die Karibik. Dort schließen sie sich einem Pärchen an, welches eine Yacht besitzt und sie nach Matool bringen soll.
An ihrem Ziel angekommen treffen sie einen Mediziner, der ihnen eine abenteuerliche Geschichte erzählt. Demnach erkrankten die Einheimischen nach und nach, um schließlich erst zu sterben und anschließend wieder zu einem untoten Leben zu erwachen. Während die Einheimischen diese Geschehen auf Voodoo-Rituale schieben, glaubt der pragmatische Arzt an eine Infektion.
Die vier Neuankömmlinge halten dies zunächst für ein Ammenmärchen. Doch dann werden sie eines Besseren belehrt und müssen um ihr Leben kämpfen ...
Dieser Film entstand nach „Dawn of the Dead“ (in Europa „Zombie“) und versuchte, dessen Erfolg zu wiederholen. Dies gelang ihm auch, denn Fulcis Einstieg in die Welt der Zombies war der Beginn einer ganzen Welle ähnlicher Filme, die aus Italien in die Kinos und Videorekorder der Welt schwappten. Dies dürfte weniger an dem dreisten Namen – im Original heißt der Film „Zombie 2“ und gibt vor, die Fortsetzung von „Zombie“ zu sein, als vielmehr an der bedrückenden Stimmung. Diese umfängt den Zuschauer quasi ab der ersten Einstellung, ohne je wirklich abzuflachen. Selbst in ruhigen Momenten bleibt das Unaussprechliche präsent. Dazu tragen nicht nur die Gore-Szenen bei, die in dieser Deutlichkeit damals noch erschreckend neu waren, sondern auch die sehr guten Leistungen der Schauspieler. Man nimmt ihnen die Panik und das Grauen ab. Die ausgewählten Locations tun ein übriges, um Spannung und Flair zu erzeugen.
Rein technisch betrachtet war der Film 1979 auf der Höhe der Zeit, wirkt heute jedoch angestaubt. Die hier besprochene Version leidet zudem etwas an Farbarmut, wohl bedingt durch die eingesetzte Digitalisierungstechnik. Hinzu kommt, dass der Ton lediglich als Mono-Spur vorliegt.
Das Alter des Films macht sich natürlich auch in anderen Bereichen bemerkbar. Die Rollenverteilung von Mann und Frau, die Kleidung, Musik und die damals sicherlich beachtliche, heute eher unterdurchschnittliche Erotik; all das zeigt, dass der Streifen zu einer Zeit entstanden ist, als sich der Film an einem Wendepunkt befand. In Europa feierten seit den frühen 60er Jahren Mondo-Filme Triumphe, „Deep Throat“ lag wenige Jahre zurück und „Dawn of the Dead“ läutete eine neue Ära des Horrofilms ein; ähnlich „Star Wars“ im Bereich der Science-Fiction. In den Jahren zuvor hatten Realfilme die Kinos beherrscht. Helden waren von der Bildfläche verschwunden, Haie und Underdogs dafür in Erscheinung getreten. Der Umbruch kam Ende des Jahrzehnts. Fulci verstand es zudemc Elemente des Mondo-Films mit Horror zu verknüpfen. „Woodoo“ zeigt eine ferne Insel, bizarre Rituale und das übersinnliche Grauen. Dies hatte nicht einmal Romero getan, dessen „Dawn of the Dead“ bekanntlich in einer amerikanischen Stadt spielt. Fulci beginnt zwar in New York, transportiert die Handlung dann aber auf eine nicht real existierende Insel in der Karibik, um am Schluss zurückzukehren.
Zuschauer, die mit „Resident Evil“, „Underworld“ oder dem Remake von „Dawn“ aufwachsen, können sich einem Teil des Flairs von Woodoo entziehen. Die dichte, bedrückende Atmosphäre sowie die Gore-Szenen wirken aber auch nach 27 Jahren noch. Die Extras auf der DVD geben zudem einen kleinen Einblick in die damalige Welt des italienischen Horrorfilms.
Fazit:
Ein Klassiker sowohl für den italienischen Film wie auch für den internationalen Horror. Er ist heute noch immer unterhaltsam und atmosphärisch und weiß die Zuschauer zu unterhalten. Fulcis vielleicht bester Horror-Film.
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