Bundestrojaner
(Tipps am Ende des Beitrags)
Die Regierung treibt den Einsatz des Bundestrojaners mehr und mehr voran. Mit ihm wird es möglich sein, private PCs ohne das Wissen der Nutzer und Besitzer online zu durchleuchten. Die Datenschutzbeauftragten der Regierungen in Bund und Länder wimmern, doch Bundesinnenminister Schäuble hat sich trotz rechtlicher Bedenken - im Moment ist das Verfahren noch nicht legal - schon einmal Gelder bewilligen lassen.
Das bedeutet, dass der Staat zu Big Brother mutiert und wir uns mehr und mehr Orwell nähern. Der Staat als Hacker, der - unter dem Deckmantel des Terrorschutzes - jeden PC infiltrieren kann und darf, sollte das Gesetz kommen. Heute Terrorschutz, morgen andere Verbrechen und übermorgen ist es dann Routine, dass der Staat jeden PC kontrolliert. Vielleicht sollte sich die Regierung ein paar Experten des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit sichern, auch bekannt als Stasi. Die verfügen über große Erfahrung im Ausspionieren der Bürger. Und die alten Maschinen aus DDR-Zeiten, mit denen man Briefe öffnen kann, um sie heimlich zu lesen, funktionieren bestimmt auch noch. Denn wenn die Computer überwacht werden, greifen die bösen Terroristen zu Papier und Feder, um sich per Brief zu Anschlägen zu verabreden. Besser, die Regierung liest sie alle.
Dass alle Telefonate mitgehört werden sollten, versteht sich von selbst. Schließlich kann man sich damit auch zu verbrecherischen Aktivitäten verabreden. Zum Kino-Abend, zum Essen beim Italiener oder zu einem kleinen Anschlag. "Gehen wir heute essen oder sprengen wir ein Gebäude? Okay, Italiener. Auf Bombe habe ich heute auch keine Lust."
Wir dürfen uns nicht aufgrund von Terror-Angst unsere Rechte mehr und mehr beschneiden lassen. Es wird Zeit die Herren und Damen in Berlin daran zu erinnern, dass sie für uns arbeiten - nicht gegen uns, wie es momentan der Fall ist. Wir bezahlen sie, damit sie für uns ein lebenswertes Leben schaffen. Nicht, damit sie DDR-Methoden einführen :-(
Tipps, um sich zu schützen:
- Ein Umstieg auf Linux kann helfen, sich vor dem Trojaner zu schützen. Denn Linux macht es einem Eindringling sehr viel schwerer als etwa Windows. Dies liegt schon an der Struktur.
- Verschlüsseln Sie ihre Daten. Und das mit einem Programm, dem man vertrauen kann. Es gibt Open-Source-Anwendungen, die dies leisten. Finger weg von Software, die von der Regierung kommt. Schließlich pervertiert sie gerade ihre einstigen Bemühungen um Datenschutz.
- Verschlüssen Sie eMails - etwa mit PGP
- Benutzen Sie keine Admin-Accounts und arbeiten Sie nur mit eingeschränkten User-Accounts auf Ihrem Rechner
- Installieren Sie eine gute Firewall und einen Scanner, der Schad-Software aufspürt.
- Installieren Sie keine Software, die Sie nicht ausdrücklich installieren wollen. Nichts, was ein Browser installieren will, ist absolut sicher.
- Surfen Sie unter Windows mit hoher Sicherheitsstufe.
- Denken Sie daran - auch wenn Sie nichts zu verbergen haben, hat der Staat nichts auf Ihrem Rechner verloren. Sie haben ein Recht auf Privatsphäre.
- Seien Sie sicher, dass es keine absolute Sicherheit gibt.
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Donnerstag, 1. Januar 1970
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