<- Zurück zu: Home

Spielemagazine

Abgelegt unter Computer und Spiele
Freitag, 12. Januar 2007

Ich bin ein bekennender Computerspieler. Auch Killerspieler schlummern auf meiner Platte (Amoklauf steht demnach unmittelbar bevor). Und als solcher Spieler leser ich auch Spielemagazine. Früher war es die Power Play sowie die PC Player (seligen Angedenkens), anschließend die Game Star. Inzwischen nicht mehr. Der Grund für mein Abwenden wurde mir diesen Monat erneut bestätigt. Als die Game Star auf den Markt kam, war sie das imho beste Magazin ihrer Art. Doch leider begann die Redaktion irgendwann, sich dem Diktat der Spieleindustrie zu beugen. Statt die Spiele weiterhin sehr kritisch unter die Lupe zu nehmen, wurden die Tests und Artikel, vor allem aber die Bewertungen zunehmend freundlicher, um es einmal so auszudrücken. Fehler und Mängel schlugen sich nicht mehr in den Bewertungen nieder und wurden nur noch am Rande erwähnt. So kam es, dass ich mich von dem Magazin abwandte, das Abo kündigte und es nur noch sporadisch am Kiosk kaufte, vor allem wegen der enthaltenen Vollversion eines Spiels. Bestätigt wurde meine Entscheidung diesen Monat, als ich aufgrund des Vollversion (Splinter Cell) wieder einmal zusätzlich zur Game Star griff. Im Innenteil findet sich ein Bericht über das Spiele-Addon "Oblivion - Knights Of The Nine". Überschrieben wird der Test mit "Teurer Unsinn", im Meinungskasten lässt der betreffende Redakteur deutlich erkennen, dass er die vorgebliche Erweiterung für überflüssig hält. Zwei Seiten Test, kaum etwas Positives und immer wieder der Anschein, es handele sich bei dieser Box um Beutelschneiderei. Doch was sieht man, sobald man den Blick auf den Wertungskasten richtet? Eine Wertung von 69% (die sich keinesfalls aus dem Test ergibt) sowie ein "Gut" bei Preis-Leistungs-Verhältnis. Ja, wie kann denn das sein, liebe Game Star-Redaktion? Wie kann ein "teurer Unsinn" ein solches Verhältnis haben? Wie kann diese Bewertung am Ende eines solchen Artikels stehen?

 

Vielleicht ist die Abhängigkeit zwischen Industrie und Presse in diesem Bereich zu groß. Ein Heft, das auf die Werbung genau jener Firmen angewiesen ist, deren Produkte es bewerten soll, steht wohl unter einem gewissen Druck. Bleibt es seiner Linie treu, springen die Werbekunden ab und die Produktion ist gefährdet. Schreibt es freundlich, fühlen sich die Leser mehr oder weniger hintergangen und springen ab. Die einzige Möglichkeit, die einem solchen Magazin meiner Meinung nach bleibt, ist sich als besonders starkes Medium zu etablieren. Als ein Magazin, auf dessen Wertungen die Firmen ebenso wenig verzichten können wie auf Werbung darin und das von den Lesern gleichermaßen als kompetent sowie objektiv beurteilt wird. Doch dieser Weg ist schwer und nur wenige Magazine schaffen es, ihn zu gehen. Deutlich machte dies "Der Fall JoWooD". Dieser Publisher brachte ein verbuggtes "Gothic III" auf den Markt und versuchte im Nachgang laut Artikeln in einem Magazin, die Presse durch Drohungen zu beeinflussen. Während manche Magazine diesen Fehler behafteten Titel gut bewerteten, zeigten andere JoWooD die rote Karte.

Wer nun nach einem Magazin für sich sucht - sowohl mein 15-jähriger Sohn als auch ich halten die PC Powerplay für ein Heft, welches den oben beschriebenen Weg zu gehen versucht. Wir haben es seit den ersten Ausgaben im Abo und sind bisher zufrieden.

<- Zurück zu: Home

+ Kommentar verfassen
jimmibondi / ---
Donnerstag, 1. Januar 1970
Url: http://spielekiller.blogger.de/
... auf die CSU ist einfach Verlass: <a>Bis zu einem Jahr Haft für Killerspieler</a>