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Deutsche Netzkultur

Abgelegt unter Allgemein
Dienstag, 26. September 2006

Das Usenet ist eines der ältesten Einrichtungen des Internets. Communitys sind eine der jüngsten Einrichtungen des Internets. Und doch haben beide sehr viel gemein - zumindest hier in Deutschland: Die Arroganz ihrer Nutzer.

 

Ob es nun die Newsgroups sind, oder eine Community - Neulingen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, in den Fettnapf zu treten oder sich eine Schelte einzufangen.

Sei es, dass sie eine Frage stellen, die Alt-Eingesessen seltsam, zu trivial oder wie auch immer erscheint, sie nicht unter ihrem Realnamen posten (was das Gesetz durchaus gestattet und jeder Datenschützer ausdrücklich empfiehlt) oder sie ein unliebsames Thema berühren. Vielleicht haben sie auch nur einen Punkt angesprochen, der lange vor ihrem Beitritt besprochen worden ist.

So wird ein User einer Usergroup, die das Ziel des Bücherverkaufs verfolgt, übel als Idiot beschimpft, weil er einen eBay-Link in die Group gesetzt hat. Da fragt man sich doch, welche Kinderstube der Schimpfende genossen hat. Muss wohl im Schweinestall gewesen sein.

Ein anderer fragt in einer Linux-Newsgroup nach dem Download-Link für SuSE. Die Antwort besteht darin, dass er den  nicht bekommt. Wer nicht fähig sei, den Link selbst zu finden, solle es lassen. Sonst würde er früher oder später ohnehin vor unüberwindbaren Problemen stehen.

Nicht nur, dass dies Linux-Neulinge abschreckt. Es zeigt auch die Arroganz mancher User. Und es zeigt, wie schnell manche ihre Lehrjahre vergessen haben. Denn niemand von uns kam mit der Maus in der einen und dem Joystick in der anderen Hand auf die Welt.

So geht das munter weiter. Ein Blick in die Newsgroups und Communitys des Landes ist ein Blick in die Seele ihrer User. Arroganz und Anmaßung, soweit das Auge reicht. Und dies auch bei Themen, die viele User überfordern. Etwa den Umstieg von Windows auf Linux. Dort prallen bekanntlich zwei Welten aufeinander. Und doch muss sich ein Einsteiger in einer Linux-Community sagen lassen, dass seine Frage zur Installationsmöglichkeit von Windows-Programmen unter Linux wohl kaum ernst gemeint sein könnte. Das hämische Ha, Ha, Ha schreit einem aus der Antwort förmlich entgegen.

 

Ich plädiere für mehr Toleranz und einen höflicheren Umgangston. Vor allem jene, die sich für die allwissenden Götter des Internets halten, sollten hier etwas ruhiger an die Sache heran gehen. Oder gibt es für die nur das Internet, um endlich einmal aufrumpfen zu können?

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