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700 Jahre Wörth am Rhein - Ein Augenzeugenbericht

Abgelegt unter Allgemein
Dienstag, 22. August 2006

700 Jahre Wörth.

Keine Frage, das musste gefeiert werden. Und so geschah es auch am zurückliegenden Wochenende. Im Bürgerpark, einer ansprechenden Grünfläche, versammelten die Vereine ihre Bratwurst-, Bier- und sonstigen Fress- und Saufstände, um dem Anlass ein würdiges Antlitz zu verleihen.Aber halt – dies war natürlich nicht alles. Auch ein abwechslungsreiches Programm wurde geboten. So hatte sich SWR 3 zu einer (kostenpflichtigen) Dance-Night angesagt. Für die Älteren gab es einen Heimatabend, historische Modenschauen und was man sonst noch zu einem solchen Anlass erwarten darf. Neben den Bratwürsten, Fress- und Saufständen, meine ich. Vor allem aber wurde ein Schauspiel zum Besten gegeben, welches aus der bewegten Geschichte des Dorfes erzählen soll.

Nun sollte man meinen, dass eine Stadt, die einen Schriftsteller in ihrer Mitte wohnen hat, mit diesem in Kontakt tritt, wenn es um ein Schauspiel geht.

Aber halt – nicht in einen MALER-Ort wie Wörth am Rhein. Dort zählt schließlich das gemalte Bild sehr viel, das geschriebene Wort hingegen nichts. Und so suchte man Rat bei einem Autor und Regisseur aus Phillipsburg, der das Schauspiel schrieb und auch gleich inszenierte. Vielleicht sollte ich Maler werden, dann hätte man mich vielleicht wegen dem Kulissenbild gefragt ...

Wir – meine Familie und ich – besuchten das Fest aus zeitlichen und klimatischen Gründen lediglich am Montag Abend. Ein Feuerwerk sollte den Schluss einleiten, und den wollten wir uns nicht entgehen lassen. Zuvor sollte ein Kabarettisten-Duo ein „Feuerwerk der guten Laune” zünden. Oder so ähnlich. Sie zündeten auch, doch leider derart leise, dass man sie in den ersten beiden Reihen des Festzelts vielleicht verstand. In den Reihen drei bis fünf hörte man Geräusche, der Rest musste sich auf das Lippenlesen beschränken. So ging der einzige Veranstaltungspunkt, den wir uns angeschaut hatten, aufgrund mangelnder Lautstärke an uns vorüber.

Nachdem wir uns die vielen Stände (Bratwurst, Döner, Bier, Bier, Bier, Sekt, Bier, Bratwurst, Cocktails, Waffeln [ausverkauft], Bier, Bier, ...) Mit ihrer unglaublichen Vielfalt an Angeboten angeschaut hatten, bereiteten wir uns seelisch und moralisch auf den Höhepunkt vor – das Feuerwerk.

Dieses wurde – zu unserem Erstaunen – auf dem recht niedrigen Dach der Freilichtbühne im Park gezündet. Das Treibmittel der Böller schaffte es nicht, diese hoch hinaus zu schießen, so dass wir Zuschauer uns unvermittelt in einem warmen Regen irgendwelcher Böller-Niederschläge wiederfanden. Die Tatsache, dass wir natürlich unsere Hälse gen Himmel reckten, um etwas zu sehen, wirkte sich bei dieser Gelegenheit fatal aus. Meine Brille war anschließend bunt gesprenkelt und ich hatte noch Stunden später einen seltsamen Geschmack im Mund und ein Kitzeln in der Nase.

Fazit – es war ein Fest, an das ich mich noch lange erinnern werde. Zumindest, bis meine am Abend getragene Wäsche gewaschen und damit auch die letzte Farbe verschwunden ist, die uns die Böller beschert haben. Die Vereine haben viel Einfallslosigkeit gezeigt, was die Vielfalt an Angeboten betraf, dafür aber gezeigt, dass sie Würste grillen und Bier ausschenken können. Die Techniker im Festzelt haben versagt, als es um die Lautstärke ging und teilweise die Pyrotechniker der Feuerwehr, als sie zum Einsatz kamen.

Wir sehen uns auf der 800-Jahr-Feier. Obwohl ich nicht weiß, ob ich hingehen werde ...

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