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Interview mit Ingo Blisse

Abgelegt unter Aus der Werkstatt
Dienstag, 30. Oktober 2007

Für geisterspiegel.de führte ich mit Ingo Blisse, Autor des Buchs "Im Land der Angst", ein Interview. Dabei ließ ich es mir angelegen sein, auch ein paar andere Fragen zu stellen als jene, die man gemeinhin kennt.

 

Hier die Rezension zu seinem Roman:

Ingo Blisse

Im Land der Angst

Freier Falke Verlag, 2006

Taschenbuch, 231 Seiten, 14,80Euro, ISBN 978-3981085945, Thriller

Covergestaltung: Buss & Ehricke Fotodesign

 

Das Land der Angst ist nicht etwa ein Vergnügungspark, sondern ein großes, leerstehendes Gebäude, in dem acht Personen rund um die Uhr von Kameras überwacht mehrere Wochen ausharren sollen. Das Besondere – durch Horror-Effekte sollen sie zusätzlich in Angst und Schrecken versetzt werden. Wer bis zum Schluss ausharrt, erhält eine gewisse Summe Geld als Siegprämie. Doch es kommt anders. Nach einem Stromausfall, der den Kontakt zur Außenwelt unterbricht, sind sieben der acht Personen tot, niedergemetzelt in einem Massaker. Nur eine Frau hat überlebt, und sie wird als Schuldige verurteilt. Doch obwohl sie auf dem Stuhl enden soll ist das, was sich im Land der Angst abspielte, nicht vollends geklärt. Ein Polizeibeamter macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Eine Suche, die auch ihn an den Abgrund führt ...

 

Dieser Roman von Ingo Blisse ist mehr als ein einfacher Thriller, denn er trifft den Nerv der heutigen Zeit. Fernsehszuschauer, die immer spektakulärere, mitreißendere Sendungen wollen und Produzenten, die dem Zuschauer genau dies geben, sind nicht nur in den USA ein Phänomen. Auch in Deutschland schickte man willige Kandidaten in ein Dschungelcamp und ließ sie Insekten essen, sperrte sie viele Monate in einen Big-Brother-Container oder ließ sie, Herz-Schmerz will auch bedient sein, um ihre Traumhochzeit spielen. Das Konzept der in diesem Buch beschriebenen Sendung könnte daher leicht in Deutschland, England oder eben in den USA realisiert werden und die meisten Privatfernseh-Zuschauer würden beifällig mit den Köpfen nicken und einschalten.

Der Roman an sich ist gut geschrieben und unterhält auf ganzer Ebene. Ingo Blisse versteht es, den Leser zu fesseln. Seine Protagonisten sind gut charakterisiert, die Sprache ist weder zu gestelzt noch zu salopp. Gut setzt er das Grundthema um und verzichtet auf zu langwierige Erläuterungen. Dadurch kommen keine Längen auf, der Spannungsbogen wird gut geschlagen. Der einzige Minuspunkt ist, dass die Figuren nicht frei von Klischees sind. Die Personen agieren so, wie man es von ihnen erwartet.

Das Format des Buchs ist für einen Kleinverlag typisch. Ebenso der höhere Preis, der mit 14,80 Euro zu Buche schlägt. Dafür sind Verarbeitung und Cover tadellos, der Plot überzeugt. Thriller-Fans werden den erhöhten Preis sicherlich gerne zahlen, um diesen doch nicht ganz alltäglichen Roman zu lesen.

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