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Taschenhefte …

Abgelegt unter Allgemein
Dienstag, 18. Mai 2010

Kelter bringt diesen Monat gleich zwei Abenteuer-Serien auf den Markt. Zum einen ist das "David Johnson" und zum anderen "Roberta Lee".
Um letztgenannte Serie soll es hier gehen.

Der Zauberspiegel brachte vor wenigen Tagen ein Interview mit Earl Warren, dem Autor der Serie. Ich muss vorausschicken, dass ich Walter Appel – so der Name des Autors – sehr mag. Ich traf ihn auf einem Con und wann immer wir uns sehen wird es lustig.

Walter Appel plaudert in dem Interview über seine Serie und was den Leser erwartet. Es geht m Action, ein bisschen Historisches und all das, was den Taschenroman-Leser freut.

Wirklich?

Schaut man sich die Kommentare an, könnte man zu einem gegenteiligen Schluss kommen, denn es haben sich einige Kritiker zu Wort gemeldet. Sie bemängeln, dass die Heldin ein Wunderkind ist, keinen Tiefgang besitzt, keine inneren Konflikte.

Andere wiederum sagen deutlich, dass man von einem Heftroman all das nicht erwarten dürfe. Es sei eben ein Heftroman …

Da drängt sich mir doch die Frage auf, ob ein Heftroman stets auf niedrigstem Niveau geschrieben sein muss, um als Heftroman zu funktionieren. Wobei sich hier schon die nächste Frage aufdrängtt – funktioniert denn der Heftroman überhaupt noch?
Wollen die typischen Leser in der Bahn oder in der Pause tatsächlich nur Oberflächliches? Oder sind sie durchaus bereit, auch zu tiefergehenden Romanen zu greifen?

Ich glaube, dass sie es sind. Schaut man sich mal in der Bahn so um, dann sitzen da sehr viele Pendler und lesen in Büchern. Sie haben also die Literatur ganz klar entdeckt, um die Zeit zu überbrücken. Nur – warum kann man diesen Kunden, diesen Lesern, nicht ein Heft mit Tiefgang in die Hand drücken? Günstig auf dem typischen Heftroman-Papier produziert, leicht und gut zu verstauen, vom Inhalt aber weniger auf Action und mehr auf Konflikte ausgelegt? So wie es die Bücher sind, die sie ja lesen? Und das nicht gerade in der beqemsten Haltung, wie man as Bus und Bahn weiß.

Tatsächlich funktioniert der Heftroman seit Jahren nicht mehr, weil sich die Leser längst anderen Welten zugewandt haben. Jede neu auf den Markt gebrachte und wieder eingestellte Serie versuchte sich im Schema der 70er Jahre und scheiterte; als wolle sie den Beweis antreten, dass der Heftroman im Sterben liegt. Kein Verlag kam bislang auf die Idee, Heftroman und Anspruch zu kombinieren, um etwas Neues, dem Geschmack der heutigen Kunden Angepasstes zu präsentieren.

Um nun zu meiner eigenen Serie überzuleiten – Die Schatzjägerin bietet genau das, was viele der Kommentar-Verfasser beim Zauberspiegel fordern. Die Serie ist reich an Action, historischen Fakten und inneren Konflikten, denen sich die Protagonisten ausgesetzt sehen. Okay, und auch reich an Sex.

Ich glaube, dass genau dieses Konzept auch für den Massenmarkt Erfolg versprechend ist. Die Verlage müssen sich von dem alten "Charme" lösen und den Leser da abholen, wo er steht; am Bücherregal. Dann klappt das auch mit dem Taschenheft!

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Alfred /
Freitag, 21. Mai 2010
Soweit ich das aus der Beschreibung entnehmen kann, ist "Roberta Lee" ja seeeehr nah an der Schatzjägerin dran. Wie siehst Du als Autor des Originals das ?
Kommentar:
Hallo Alfred,
ich schätze Walter als Autor und Kollegen und so wie ich ihn kenne, wird es da schon deutliche Unterschiede geben. Natürlich werde ich mir die erste Ausgabe holen und mal schauen, wo es Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt, denn ich bin sicher, dass Walter auch meine Serie kennt. Allein schon, um sich von ihr abzuheben, wird er sich informiert haben.
Ich glaube jedoch, dass "Die Schatzjägerin" etwas tiefergehend ist als seine Serie - zumindest laut dem, was ich bislang über Roberta Lee weit. Meine Heldin ist keine Superfrau, wie einige Folgen deutlich zeigen.
Wir werden sehen ... :-)