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Abseits der Serien ... und doch mitten drin

Abgelegt unter Aus der Werkstatt
Donnerstag, 29. März 2007

Es ist ein offenes Geheimnis, das ich Serien sehr zu schätzen weiß. Die meisten meiner Texte sind so angelegt, dass sie sich beliebig fortsetzen lassen. Und doch erscheinen bei der Romantruhe nicht nur "Die Schatzjägerin" und "Christoph Schwarz", sondern hin und wieder auch ein Geister-Schocker. Diese Reihe brachte ursprünglich Klassiker des Gruselromans, geschrieben von Earl Warren. Doch spätestens seit Band 28 - Der Zombie von Landau - ist klar, dass auch andere Autoren für die Reihe schreiben. Schließlich war dies die Geburtsstunde von Christoph Schwarz, der bereits einen Monat später ausgekoppelt wurde.

Inzwischen sind jedoch auch andere Romane von mir dort erschienen, und zwar Band 36 und Band 47, die sich mit der Vampirin Patricia McPherson befassen. Diese Romane sind deutlich härter und auch erotischer, zudem in der ersten Person - Gegenwart verfasst. Ein harter, temporeicher Stil also, mit wenigen Rückblenden zur Erklärung versehen. Hinzu kommt, dass die Vampirin die Hauptrolle spielt. Und sie ist nicht gut und auf der Suche nach einer Seele oder bestrebt, ihre Morde in der Vergangenheit auszugleichen. Auch trinkt sie kein Kunstblut, um ach die Menschen zu schonen. Sie tötet und findet Gefallen daran. Ihr sind die Interessen der Vampire wichtig, Menschen sind Nahrung. Und genau danach handelt sie auch, denn in den Romanen geht es um das, was die Vampire erleben. Mit den Menschen, mit anderen Blutsaugern und manchmal auch mit bizarren Kreaturen. Zudem wird mit Klischees aufgeräumt. Keine Kreuz-und-Sonnelicht-Geschichten und in Fledermäuse verwandelt sich auch niemand. Dies wird bereits im Intro deutlich, das jedem Roman voran geh:

Menschen …

… haben viele Lügen über uns verbreitet. Unwahrheiten, die sie in ihre Bücher schrieben oder auf die große Leinwand brachten.

  • Vampire können sich in Fledermäuse oder Wölfe verwandeln.
  • Vampire sind Geschöpfe der Finsternis. Sonnelicht töten sie.
  • Vampire sind unruhige Seelen, die im Tod keinen Frieden finden. Sie sind böse und entstammen den Tiefen der Hölle. Glaube bedeutet ihnen hingegen nichts.
  • Man kann einen Vampir mit Weihwasser, einem Kreuz oder fließendem Wasser töten.
  • Sie haben kein Spiegelbild, da sie keine Seele besitzen.
  • Blutsauger haben keine Gefühle. Sie empfinden weder Freud noch Leid, keinen Schmerz und keine Temperaturen.
  • Sie besitzen eine patriarchalische Struktur, werden von Fürsten ihrer Art regiert.
  • Vampire hassen die Menschen und alles Lebende.

Kein Autor machte sich je die Mühe, nach den Wahrheiten unserer Existenz zu forschen. Mit uns zu sprechen oder in unsere Geschichte einzutauchen. Nicht einmal der Ire tat es, der mit seinem Dracula einen Welterfolg landete und die meisten Legenden in einem Buch vereinte, die man sich über uns berichtet.

Zeit also, mit diesen Legenden und Lügen aufzuräumen. Meinen Sie nicht auch? Zeit, die Dinge zu erzählen, wie sie nun einmal sind.

Es wäre jedoch falsch, an dieser Stelle von allen Vampiren zu berichten, denn sie sind so verschieden wie es die Menschen sind. Was am Ende dabei raus käme, wären neuerliche Gerüchte und Legenden. Verallgemeinerungen, die nur einem Bruchteil meiner Brüder und Schwestern gerecht würden.

Genau das möchte ich jedoch nicht!

Daher bleibt mir nur, meine Geschichten zu erzählen. Ihnen Einblick zu gewähren in mein Tagebuch.

Dies ist die zweite Geschichte.

Patricia McPherson – im Dezember 2006

***

Bisher sind zwei Romane erschienen, zwei weitere sind bereits geschrieben. Für Freunde eines modernen, actionreichen und auch härteren Horrors also genau richtig ;-)

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