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Und dann war da noch ...

Donnerstag, 5. Februar 2015

... der Elvea-Verlag.

Kennen Sie nicht?

Ich auch nicht. Bisher zumindest. Bei sieben Büchern auf der Webseite und ohne Pressebereich oder einer Info-Seite für Autoren ist es auch ein bisschen schwierig, sich ein Bild zu machen. Und nun, da ich den Verlag kenne, bin ich um eine erheiternde, gleichwohl unschöne Erfahrung reicher. 

Und das kam so:

Ich stolperte zufällig über den Verlag und schaute mich um. Die Tatsache, dass die Webseite ohne Informationen für Autoren auskommt, weckte in mir ein ein ungutes Gefühl; DKZ-Verlage verschleiern gerne mal, dass sie eben das sind.

Immerhin aber schreibt der Verlag auf seiner Seite:

Sind Sie Journalist?

Wünschen Sie kostenlose Rezensionsexemplare?

Schreiben Sie an (eMail ...)

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

Klingt einladend, wie ich finde. Da wir vom Geisterspiegel nicht nur mit den großen Verlagen arbeiten, sondern auch immer auf der Suche nach kleinen Verlagen sind, die es wert sind, bei uns zu erscheinen, schrieb ich also rasch eine Mail. In ihr nannte ich das Buch, welches ich zu besprechen gedachte und fügte an:

Da mir Ihr Verlag bisher nicht bekannt war, und ich auf der Webseite nichts dazu finde, meine Frage: Veröffentlichen Sie Bücher gegen Zuzahlung, oder entspricht das Modell Ihres Verlages einen regulären Verlagsmodell, bei dem der Autor ein entsprechendes Honorar enthält, ohne zuvor in Vorleistung zu treten?

Mit freundlichen Grüßen

Meine Geisterspiegel-Signatur, die mich als Chefredakteur ausweist, inklusive Rufnummer, fand sich natürlich darunter; alles ganz ordentlich. In der Regel reicht dies auch, um die Auskunft zu erhalten, um die man gebeten hat, und um ein paar Tage später das Buch im Briefkasten vorzufinden.

Es reicht bei den großen Verlagen, es reichte bei den kleinen Verlagen und es reichte bei den Verlagen dazwischen. Manche fragten, ob es auch ein eBook sein dürfe (was ich sogar bevorzuge), andere nicht. Aber es reichte bisher, um einen freundliche Zusammenarbeit zu beginnen. Zumal niemand bei den Verlagen Lust hat, sich durch lange Mails zu lesen. Zeit ist knapp, also hält man seine Anfragen ebenso ... knapp.

Diesmal reichte es nicht!

Der zuständige Herr kam zu dem Schluss, dass meine Mail grenzwertig gewesen sei, da er uns (den Geisterspiegel) und mich persönlich (den Arentzen) nicht kenne und ein Verlag kein Auskunftsbüro sei!

Nun denn!

Niemand wird gezwungen, mit uns zu arbeiten, und ein jedes ist seines Glückes Schmied. Dennoch frage ich mich:

  • Hatte er jemals mit der Presse zu tun?
  • Weiß er, dass Journalisten Fragen stellen, und jene, die etwas zu verkaufen haben, diese beantworten?

Vielleicht steht er über den Dingen, und nicht er ist froh, dass wir seine Werke bekannt machen, sondern wir müssen froh sein, seine Werke besprechen zu dürfen.

Vielleicht fühlte er sich auch in seiner Ehre verletzt, weil ich zu fragen wagte?

Wer weiß?!

Immerhin beantwortete er mir dann doch die Frage – nein, Elvea ist kein DKZ-Verlag. Ein Buch gäbe es jedoch erst, wenn er unsere Mediendaten kenne. Er müsse wissen, ob es sich lohne, uns das Buch zu schicken.

Ah ja ...

Ich erwiderte ihm freundlich, dass ich mein Angebot zurückziehen und auf eine Zusammenarbeit verzichten würde. Wer nicht einmal in der Lage ist, unsere Seite aufzurufen, zu sehen, mit welchen Verlagen wir zusammenarbeiten, wie lange es uns gibt und dass es sehr wohl sinnvoll sein kann, uns eines seiner wertvollen Bücher zu schicken, ist kein Partner, mit dem ich gerne arbeiten möchte.

Was, wenn es am Ende ein Verriss wird?

Wenn ihn schon meine Frage derart tief trifft, dann möchte ich nicht wissen, was in einem solchen Fall geschähe.

Soweit meine Erlebnisse mit dem Elvea-Verlag, der zwar gerne von Journalisten kontaktiert werden möchte, aber offenbar keine Lust hat, Fragen zu beantworten, wenn es denn wirklich geschieht!

Man lernt eben nie aus ... ;-)

 

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Beowulfheard /
Freitag, 6. Februar 2015
Hej, Gunter, man fragt nicht direkt nach, ob besagter Verlag zur Riege der DKZ-Verlage gehört. Das gehört sich nicht. :-)
Man sollte schon in die Tiefe gehen.
Für einen Bastei-Heftroman mit 66 Seiten bezahle ich 1,70 €. So schön, so gut.
Für "Die Teufelsbraten: Ärger mit den Drachen" zum Beispiel aus dem von dir benannten Verlag mit 76 Seiten als Taschenbuch bezahlt man 6,50 €. So steht es jedenfalls bei Amazon. Ich möchte über die Geschichte von der Autorin Antje Haugg nichts Negatives sagen, da ich sowohl Story als auch Autorin nicht kenne. Doch scheint mir der Preis für diese "Dünnbrettbroschüre" sehr hochgegriffen zu sein. Formulierungen wie "... Sie schreiben Crime, Kinderbücher, Liebesromane, Fantasy oder Gedichte? Dann lassen Sie andere Menschen daran teilhaben ..." findet man allzu oft eben bei DKZ-Verlagen, die sich zu Hauf auf den Buchmessen tummeln.
Es gibt unzählige offene und versteckte Anzeichen für DKZ. Doch jeder muss für sich selbst herausfinden, was für ihn das Beste ist; sowohl Autor als auch Verlag. Jeder ist seines Glückes Schmied.
Selbst die Frage nach Mediendaten hätte mir bereits gereicht, um für mich persönlich einen Schluss zu ziehen. Hat der Verleger dir denn einen Einblick in seine Geschäftsbücher gewährt? Sicherlich nicht.
Kommentar:
"Hej, Gunter, man fragt nicht direkt nach, ob besagter Verlag zur Riege der DKZ-Verlage gehört. Das gehört sich nicht. :-)"

Ja, stimmt - ich muss dringend an meinen Manieren arbeiten ;-)