Elimination Chamber 2013
Der zweite PPV der WWE für das Jahr 2013 fand am 17. Februar in der New Orleans Arena in New Orleans statt.
Die Pre-Show begann um 1:30 Uhr (deutsche Zeit), und wurde wie inzwischen üblich kostenfrei über Youtube gestreamt.
In dieser Show kam es zu einer Reunion von Rhodes Scholars, die gegen das Team Brodus Clay und Tensai antraten.
Nach einem typischen Geplänkel von Damien Sandow und Cody Rhodes sowie dem munteren Einzug der beiden Schwergewichter Clay und Tensai – begleitet natürlich von Cameron und Naomi – ging es im Ring rasch zur Sache.
Der Kampf selbst war kurz und schmerzlos – nach weniger als fünf Minuten gewannen Clay/ Tensai und konnten sich ihrem Tanz hingeben.
Alles in allem ein netter Auftakt. Ob er jedoch geeignet war, die Leute massenhaft zum Kauf eines PPV-Tickets zu bewegen, wage ich an dieser Stelle zu bezweifeln. Dafür wurde der Fight zwischen Big Show und Del Rio sowie CM Punk gegen The Rock gehypt; diesen beiden Kämpfen fieberten wohl die meisten Zuschauer entgegen.
Der PPV begann pünktlich um 2:00 Uhr. An der Ringseite saßen JBL, Jerry Lawler und Michael Cole.
Der PPV startete mit dem Kampf um den WHC-Titel.
Dieser Fight wurde in den letzten Wochen gehypt; vor allem Del Rio feuerte die Story an und ließ nichts unversucht, um Big Show auf die Palme zu bringen. Unvergessen dürfte sein, als er die Reifen an Shows Bus demontieren ließ und ihn dann auch noch mit Farbe übergoss.
Die Sprecher hypten, wie wütend der Riese sei – und das zeigte Big Show auch, denn er ging sofort auf Del Rio los. Dieser steckte ein paar Hiebe ein, ehe er mit einem Kick gegen das Bein konterte.
Zweimal schaffte es Del Rio, seinen Gegner mit dem Cross Armbreaker in Bedrängnis zu bringen, zweimal kam Big Show raus.
An der Ringseite tat Ricardo Rodriguez, was er am besten tut – er sorgte für Ablenkung und versuchte, seinen Chef zu unterstützen. Wie schon beim Royal Rumble hatte Rodriguez einen kleinen Eimer dabei, dessen Inhalt jedoch nicht sonderlich spektakulär schien. Da es sich diesmal um ein reguläres Match handelte, konnten er und Del Rio auch nicht mit Tape oder anderen Tools kommen …
Dennoch spielte der Eimer eine entscheidende Rolle. Big Show schlug Rodriguez von der Ringseite, hielt den Eimer dicht neben seinem Kopf in die Höhe – und Del Rio trat den Eimer so, dass er gegen Shows Kopf schlug.
Das heißt – so sollte es sein, denn Del Rio traf den Eimer nicht, sondern hüpfte ins Leere. Das wäre soweit nicht schlimm gewesen, hätte Big Show nicht so getan, als habe er nichts bemerkt. Er hielt den Eimer hübsch weiter in die Höhe, Del Rio nahm einen zweiten Anlauf und traf.
Das Publikum reagierte entsprechend …
Big Show schwankte, Del Rio setzte einen weiteren Cross Armbreaker ein – und Show gab auf.
Etwas über 13 Minuten dauerte der Kampf, ehe er mit einem Sieg für Del Rio endete. Zudem dürfte dieser Fight ein heißer Anwärter auf den Botch des Jahres sein … Wenn da nicht noch was Schlimmeres kommt …
Trotz dieses Missgriffs gefiel mir der Kampf. Ich hatte mit einem Sieg für Show gerechnet, so dass mich das Ende überraschte. Und letztlich ist es eben eine Live-Show, so dass man einen Botch verzeihen kann …
Als nächstes stand der Kampf um den US-Titel an. In den letzten Wochen kam es zu einer Fehde zwischen The Miz und Antonio Cesaro, die darin gipfelte, dass Cesaro seinen Kontrahenten mehrfach gegen die Bande schlug. The Miz kämpfte bereits am Freitag mit verbundener Schulter.
Cesaro dominierte seinen Gegner von der ersten Sekunde an. Zwar schaffte es The Miz, dem Champion eine Verletzung am Bein beizubringen und so einen Konter zu starten, doch gerade, als er in Fahrt kam, wurde die Glocke geläutet – der Ringrichter hatte einen Hieb in die edleren Teile von Cesaro ausgemacht.
The Miz war ziemlich angepisst, so dass er Cesaro nach dem Kampf tatsächlich in die E… trat.
Nach nicht mal neun Minuten war der Kampf beendet, die Fehde jedoch wird in die Verlängerung gehen. Mal sehen, ob der Titel bei WrestleMania wechselt …
Nach dem relativ kurzen Kampf wurde die Elimination Chamber gehypt – denn genau diese stand nun an.
Jack Swagger erschien zuerst, begleitet von seinem neuen Manager Zeb Colter. Bei letzterem handelt es sich – falls es jemand nicht wissen sollte – um „Dirty“ Dutch Mantell, der nicht nur ein alt-gedienter Wrestler ist, sondern schon JBL als Manager zur Seite stand und eine Weile für TNA arbeitete, ehe er nun also wieder in die WWE zurückkehrte.
Da beide die einzigen waren, die Mic-Time hatten, war schon fast abzusehen, wohin die Reise gehen würde …
Swagger folgten Kane, Mark Henry, Randy Orton, Daniel Bryan und schließlich Chris Jericho. Die ersten vier Männer verschwanden in den kleinen Kammern, Bryan nd Jericho begannen den Kampf.
Es war ein guter Brawl, der jedoch nur wenige echte Höhepunkte aufzuweisen hatte. Etwa, als Swagger und Jericho gemeinsam auf Mark henry losgingen und ihn mit einem Slam auf den Rücken legten.
Daniel Bryan wurde zuerst eliminiert, ihm folgte Kane. Schließlich traf es auch Mark Henry, doch dieser wollte nicht gehen, kehrte in die Kammer zurück und legte die drei verbliebenen Kämpfer mit seinem „World Strongest Slam“ auf die Matte.
Booker T, Teddy Long und mehrere Ringrichter eilten herbei und brachten Mark Henry dazu, die Kammer zu verlassen.
Weiter ging es zwischen Swagger, Jericho und Orton.
Letzterem gelang es, Jericho zu pinnen. Doch noch während er sich freute, nutzte Swagger die Gunst der Stunde und rollte Orton ein. 1-2-3 und Swagger war der Sieger. Er trifft nun bei WrestleMania auf Alberto Del Rio.
Alles in allem war dies eine wirklich tolle Action mit einem Ende, das ich so im Vorfeld nicht vorhergesehen hatte. Ich hatte eher an einen Sieg von Mark Henry (und Big Show) geglaubt, so dass es zu einer Neuauflage zwischen beiden käme – mit dem Ergebnis, dass Ziggler seinen MitB-Vertrag einlöst und am Ende davon profitiert.
Schlecht ist diese Konstellation jedoch ganz und gar nicht …
Der nächste Kampf war eher eine persönliche Fehde – Cena, Ryback und Sheamus gegen The Shield.
Der Kampf hatte sich angebahnt, da alle drei Face-Wrestler Opfer von The Shield geworden waren. Alles sah danach aus, als würde sich hier das Blatt wenden.
Der Brawl begann, noch bevor die Glocke geläutet wurde, ehe es zu einem ordentlichen Tag-Team-Kampf kam.
Dieser wurde mit harten Bandagen geführt, Cena musste eine Menge einstecken. Auch außerhalb des Rings ging die Action weiter; Sheamus wurde durch die Absperrung gewuchtet und landete unsanft mit dem Kopf auf einem Stuhl.
Schließlich sah es danach aus, als würden Cena und Ryback im Ring die Oberhand behalten, doch eine gewagte Aktion verschaffte The Shield den Sieg.
Ryback ging frustriert davon, Cena schaute sich ungläubig um und Sheamus rieb sich den Hinterkopf.
Knapp über 15 Minuten dauerte der Kampf, das Ende war gut, aber …
Auf mich wirkte es, als sei etwas nicht nach Plan verlaufen. Kann es sein, dass der Kampf hätte anders ausgehen sollen, Ryback aber am Ende nicht auf der Höhe war und der Ringrichter zählen musste?
Fast sah es so aus.
Der Blick von Cena, Rybacks Abgang … Auf mich wirkte das alles ein wenig … seltsam. Dazu passt auch, dass …
… der nächste Kampf nicht auf der Matchcard stand. Ziggler und seine beiden Hofnarren marschierten ein, es gab eine kleine Rede und ein Kampf gegen Kofi Kingston. Diesen gewann Ziggler, und Big E. durfte Kingston anschließend noch ein wenig weichklopfen, aber sinnig war diese Aktion nicht.
Gut, es ist natürlich möglich, dass dies geplant war und ich mich irre. Aber ein Kampf beim PPV, der zuvor nicht auf der Matchcard stand, nicht angedeutet wurde und aus dem Blauen heraus eingeführt wurde? Und das, nach dem Abgang von Ryback und dem seltsamen Blick von Cena?
War es Absicht, war es völlig sinnlos. Zum einen brauchte Ziggler diese Dominanz nicht, vor allem aber wurde Kingston damit weiter abgewertet; was hat er verbrochen, dass er beerdigt wird?
Auf mich wirkte diese Sequenz jedenfalls störend, sinnlos und kann höchstens als „Plan B“ durchgehen …
Ach ja, sinnlos … Warum schafft es die WWE nicht, die Divas richtig in Szene zu setzen? TNA kann es, aber die WWE versagt. Darum war der Kampf zwischen Kaitlyn und Tamina Snuka ebenfalls kaum der Rede wert, auch wenn es um den Titel ging.
Das liegt nicht an den Divas, denn die geben ihr Bestes. Nein, es liegt daran, dass die WWE die Frauen einfach vernachlässigt. Sie sind gut, um männlichen Wrestlern zur Seite zu stehen, aber echte Geschichten werden kaum erzählt.
Tamina Snuka ist die Tochter von Superfly Snuka und schon eine Weile bei der WWE. Bislang trat sie jedoch kaum in Erscheinung, da sie sich überwiegend bei NXT rumtrieb.
Der Kampf wurde in der letzten Woche gehypt, als Tamina ihre Gegnerin angriff. Am Ende gewann Kaitlyn ohne großen Glanz, aber auch ohne Fehler … Na dann …
Ein Blick auf die Uhr verriet, dass nun nur noch ein Kampf folgen konnte – CM Punk gegen The Rock …
Okay, ich ergehe mich nicht in langen Vorspielen, denn jeder dürfte wissen, wie dieser Kampf gehypt wurde. Zudem dürften sich die meisten Zuschauer gedacht haben, wie er ausgeht – The Rock wird gegen Cena antreten, um den großen Erfolg bei WrestleMania zu wiederholen.
Beide schenkten sich nichts, und gerade The Rock musste kräftig einstecken. Zudem demütigte Punk seinen Gegner; er wollte ihn zur Disqualifikation reizen, denn in diesem Fall wäre der Titel an Punk gegangen, wie zuvor von McMahon festgelegt worden war.
Der Kampf an sich war gut, doch WWE konnte wohl nicht anders und musste mal wieder ein Ringrichter-Gimmick einbauen.
Nicht nur ich war darüber alles andere als erfreut, auch wenn es die Tür offenlässt, um Punk weiterhin als Heel zu pushen.
Punkt pinnte The Rock und es war kein Ringrichter da – er war zuvor aus dem Ring gefegt worden. Ein zweiter Ringrichter kauerte erst einmal neben seinem Kollegen, statt im Ring zu zählen, so dass sich The rock erholen konnte.
Dass dann auch der Ersatz-Ringrichter mit einer Verletzung ausschied, war eindeutig die Geduld der Fans überstrapaziert. Am Ende gewann The Rock und konnte feiern, aber dieser Kampf hatte eine sehr viel niedrigere Klasse als jener beim Royal Rumble.
Ich weiß ja nicht, was sich die WWE da gedacht hat. Warum immer wieder ein Ringrichter.Gimmick? Du meine Güte …
Alles in allem war es ein guter PPV mit ein paar schwächeren Momenten. Der Pfad nach New York ist klar, die Matches stehen. Mal sehen, was heute bei Raw geschieht.
Danke, WWE … :-)
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