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Recherche muss schwer sein
Diesen Eindruck kann man bekommen, wenn man die Artikel und Meldungen einer bestimmten Seite betrachtet. So auch heute wieder. Dabei hätte kurzes googlen genügt, um die Leser korrekt zu informieren. Aber das wäre wohl Arbeit gewesen ...
Worum geht es? Besagte Seite berichtet heute mal wieder über den Txtr und darüber, dass man mit ihm mobil auf den Bookstore des Anbieters zugreifen kann. Dort heißt es:
Wie bereits vorab gemeldet, ist der Partner in Sachen mobiler Anbindung e-Plus, über deren Netz soll man Inhalte via EDGE/GPRS auf das Gerät laden können. Das klappt in brauchbarer Geschwindigkeit allerdings nur in Ballungsgebieten, woanders ist das UMTS-Netz von e-Plus zu schlecht ausgebaut.
Die Frage, warum sich ein Anbieter eines eBook-Readers fix an einen Mobilfunkanbieter bindet, erschließt sich mir nicht. Wäre es nicht sehr viel besser gewesen, dem Kunden die Wahl des Netzanbieters zu überlassen?
Aber darum geht es auch gar nicht, sondern um die Aussage, dass EDGE/GPRS nur darum in Ballungsgebieten funktioniere, weil anderswo das UMTS-Netz so schlecht sei. Und das, lieber Redakteur, ist blanker Unsinn. Denn EDGE wurde eingeführt, um Gebiete ohne UMTS mit einer einigermaßen annehmbaren Datengeschwindigkeit zu versorgen. Der Grund hierfür ist einfach - EDGE ist eine Weiterentwicklung von GPRS, dem Packet-basierten Datenübertragungsdienst im GSM-Netz. GPRS kam lange vor UMTS und bot eine deutlich höhere Geschwindigkeit als die bis dahin "normalen" Datenraten. Da der Ausbau von 3G, also UMTS, Zeit braucht, entwickelte man EDGE, denn hier konnte man auf den sehr guten GSM-Ausbau zurückgreifen.
Es kann also nicht sein, dass EDGE/GPRS darum nur in Ballungsgebieten verfügbar ist, weil der UMTS-Ausbau nicht groß genug ist. Grund ist vielmehr, dass die deutschen Netzbetreiber EDGE verschlafen haben; allen voran ePlus. Die sprangen sehr spät auf den Zug auf, bis Ende 2009 sollen damit 90% der Bevölkerung erreicht werden. Zum Vergleich - Swisscom erreichte bereits Ende 2005 nahezu flächendeckend (99,x Prozent) seiner Kunden mit EDGE
Und wo wir schon dabei sind - dass der Txtr auch für UMTS gerüstet ist, habe ich auf deren Webseite nicht ersehen können. Dort ist lediglich von EDGE die Rede - also GSM.
Warum unter diesen Umständen ePlus der Partner von Txtr ist und warum die Konzentration auf einen Anbieter - wer weiß. Kunden von T-Mobile, Vodafone und O2 müssen also zusätzlich eine ePlus-Karte schalten, wollen sie den Dienst nutzen. Das ist besonders ärgerlich vor dem Hintergrund, dass viele Geschäftskunden, die ja oft und viel reisen und denen eBooks sehr gelegen kommen, oftmals in Rahmenverträgen stecken, die ihnen attraktive Rabatte bringen. Aber wie gesagt, das ist ein anderes Thema.
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