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Dürfen Heftromane politisch sein?

Mittwoch, 23. Mai 2007

Hier gehen die Meinungen auseinander. Aber wie dem auch sei - Band 24 von Christoph Schwarz ist es - unter anderem. In ihm beziehe ich eindeutig Stellung, und zwar gegen Rechts. Gegen Neonazis, gegen Rassenhasse und gegen die Idiotie solcher Gruppen, die angeblich Gutes für Deutschland wollen, in Wahrheit aber nur Hass und Intolleranz schüren. Ich habe mich für diesen Roman ein paar Wochen in einer politischen Newsgroup herumgetrieben und mir angeschaut, welche Meinungen und Ansichten dort so vertreten werden. Erschreckend, wie viele Spinner es doch gibt, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder sexuellen Orientierung verurteilen, Vorurteile und Hass auf all jene, die vermeintlich anders sind schüren und die alten Lügen der Nazis wiederholen.

Meine Erkenntnisse, die ich aus dieser kleinen Recherche gewonnen habe, finden sich in Chris Schwarz 24 wieder. Es ist in meinen Augen wichtig, Dinge beim Namen zu nennen und gegen sie einzutreten. Auch in einem Heftroman ...

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Gunter Arentzen / ---
Freitag, 2. Januar 1970
Hallo Christian,

als Gruselautor sucht man ja immer nach der Motivation, warum ein Geist/ Dämon/ Hexer/ etc. dies oder jenes tut. Manche wollen sich rächen, andere finden es schön, Menschen zu quälen usw. Ist nun ein Mensch der Täter, kann Politik ein starkes Motiv sein - wie ja die vielen politisch motivierten Straftaten zeigen. So kann Politik zum Hauptthema eines Romans werden.
Christian Daber / ---
Freitag, 2. Januar 1970
Url: http://www.gruselromane.de
Notwendig ist es sicherlich schon, solange die Politik nicht das Hauptthema eines Romanes darstellt. Immerhin drückt sich ja der Autor über seine Romanfigur auch selbst aus.

Aber ich denke nicht das es gut wäre, wenn zuviel Politik in den Romanstoff einfließt. Immerhin will ich (und das ist jetzt ganz subjektiv) mich gerade mit solchen Romanen von der Politik und deren Diskussionen ablenken.
benfi / ---
Freitag, 2. Januar 1970
Eine gute Frage! Da muß man mal mit herumdoktern! Was ist denn nun, wenn du als Autor rechtsgesinnt wärst? Könntest du dann deine Meinung in deinen Gruselromanen kundtun? Ich denke, daß Werk fiele dann der Zensur zum Opfer, oder? Oder der Autor gibt seinen Unmut zur Homosexualität kund. Ein anderer verherrlicht die Taten von Bin Laden! Darf man das?
Ich weiß nicht, ob eine Figur die Meinung eines Autors übernehmen sollte. Meist ist es ja so, oder? Ist echt so eine Sache... ich glaube, es kommt drauf an, wie stark man seine Meinung in die Geschichte einfügt! Ich persönlich würde diese Flamme in einer Story nicht zu hochdrehen.
Jeder sollte lieber für sich und seine Umgebung die Augen offen halten und dort aktiv werden, wo dies nötig ist! Zum Wohle aller...
Gunter Arentzen / ---
Freitag, 2. Januar 1970
Hallo Benfi,

du schreibst: "Eine gute Frage! Da muß man mal mit herumdoktern! Was ist denn nun, wenn du als Autor rechtsgesinnt wärst? Könntest du dann deine Meinung in deinen Gruselromanen kundtun? Ich denke, daß Werk fiele dann der Zensur zum Opfer, oder? Oder der Autor gibt seinen Unmut zur Homosexualität kund. Ein anderer verherrlicht die Taten von Bin Laden! Darf man das?"

Ja, das darf man. So lange es strafrechtlich nicht relevant ist, darf man es denn dann ist es freie Meinungsäußerung und dieses Recht müssen wir imho allen zugestehen; auch dann, wenn uns ihre Meinung nicht gefällt. Sonst schlagen wir in jene Kerbe, die wir eigentlich nicht hören wollen und setzen jene Zensur an, die wir bei anderen bemängeln. Welcher Verlag diesen Mist dann drucken würde - die Romantruhe sicherlich nicht - wäre ein anderes Thema. Abgesehen davon gibt es ja diese Pamphlete. Nicht als Heftromane, aber auf CDs und als Songs verpackt.
Die Figur eines Romans ist ein Kind des Autors. Gerade Personen wie Chris Schwarz eigenen sich gut, um die Meinung des Autors auszudrücken. Obwohl es sicherlich Autoren gibt, die dies nicht in dieser Form tun. Sie verhalten sich neutral, um so nicht bei ihren Lesern anzuecken. Aber damit werden sie imho nicht ihrer Verantwortung gerecht, die sie tragen. Ein Autor hat das Glück, dass ihn viele Menschen lesen. Er kann also in seinen Texten für das eintreten, was ihm wichtig und richtig erscheint. Viele Menschen erheben ihre Stimme, ohne gehört zu werden. Als Autor hat man das Privileg, dass die Meinung wahrgenommen wird. Darum fließen in meinen Texten eben meine Gedanken und Ansichten ein. Wie in Band 24, der - neben der Politik - eine gehörige Portion Spannung und Grusel bietet. Es ist kein 100-Seiten-Monolog zu dem Thema ;-)