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eBook-Reader

Abgelegt unter Allgemein
Samstag, 7. März 2009

Sie drängen auf den Markt - die eBook-Reader. Amazon hat seinen Kindle, ein deutsches Unternehmen stellt auf der CeBit seine Version vor, genannt txtr. Online-Portale überschlagen sich, auch der Zauberspiegel widmet dem txtr einen großen Artikel und freut sich, damit zum Werbeträger des deutschen Startups zu werden. 

 

Nur - was soll das alles? 

Schaut man sich ein eBook an, so hat es sehr viele Vorzüge gegenüber einem Buch.
Es ist kompakt, man kann es leicht in Bus und Bahn lesen, und auch im Bett ist es bequemer als ein zum Beispiel ein Hardcover. Viele eBook-Verlage bringen Bücher deutlich günstiger als die vergleichbaren Taschenbücher, man kann sich ein eBook auf dem Handy oder PDA einfach einstecken und der Archivierung steht auch nichts im Wege.

Nahezu alle diese Vorzüge verschwinden, wenn man sich die Reader anschaut. Sie sind fast so groß wie ein A4-Blatt, sie sind derart teuer, dass man lässig 30 und mehr Taschenbücher dafür bekäme und aufgrund mangelnder Hintergrundbeleuchtung ist man auf externe Lichtquellen angewiesen. Zudem sind die meisten Reader in ihrer Funktion auf das Lesen von eBooks beschränkt. 

Hat man dann über 300 Euro nur für den Reader ausgegeben, braucht man noch immer die Bücher, was wieder Geld kostet. Und einen A4-großen Reader kann man weder bequem in der Enge des ÖNV noch im Bett nutzen.

Für das Geld, das ein Reader kostet, bekommt man auch ein Netbook. Und das kann sehr viel mehr als so ein Ding. Es ist ein vollwertiger Computer, mit dem man eben auch eBooks in verschiedenen Formaten lesen kann. Und das auch bei Dunkelheit, wenn der Partner neben einen schlafen will und Licht stört.

Meine Befürchtung ist, dass die Reader zu einem Flop werden und die eBooks an sich mit in den Abgrund reißen. Denn dass eBooks die Zukunft sein können, daran glaube ich fest. Aber dazu muss man sich auf deren Stärken besinnen. Und - wer einen PDA oder ein Netbook hat, braucht keine enorm teuren Reader. Er kann eBooks sofort genießen. Zum Beispiel jene von VPH oder auch meine kostenlosen Geschichten und Romane, die bei funpool.net online stehen :-)

 

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Horst Hermann von Allwörden /
Donnerstag, 1. Januar 1970
Gunter, du irrst (und ich bin versucht zu sagen, wie so oft). Der txtr hat die Maße: 146mm x 128.2mm x 8mm - Das ist etwa DinA5. Also etwa Heftromangröße - A4 hat in etwa 290mm x 210 mm.
Kommentar:
Ja, ich gebe zu, ich habe mich da verguckt. Ich hatte die Werte in deinem Artikel falsch gelesen und die Zentimeterangaben auf die Anzeige bezogen, nicht auf die Abmessung, und dann den Rand sowie die Bedienelemente hinzu genommen. Danke für deinen Hinweis, der jedoch sicher auch ohne persönlichen Hieb ausgekommen wäre.

Was jedoch kaum etwas an meiner Aussage ändert. Zwar ist A5 praktischer als A4, im Vergleich zu einem PDA jedoch gerade bei beengten Verhältnissen ungünstiger. Was jedoch imho das absolute KO-Kriterium sein dürfte, sind die momentan hohen Preise. Vor allem, wenn die Debatte um eBooks in Verbindung mit der Buchpreisbindung aktueller wird, und eBooks dann - bei gleichem Inhalt - den gleichen Preis kosten müssen (etwas, das imho gefordert wird). Denn dann rechnet sich das nie.
Martin Kay /
Donnerstag, 1. Januar 1970
Url: www.martin-kay.de
Der Amazon Kindle 2 und der Sony-Reader sind alles andere als A4-Groß. Schau dir mal die Bilder bei Amazon und bei libri.de an - die Geräte sind superflach und kommen gerade mal etwas über A5.

Und dass eInk dank externer Lichtquelle funktioniert hat auch seinen Sinn, denn es fördert das natürliche Lesen. Ein eBook-Reader mit eInk Technologie simuliert das Lesen auf Papier und ist was ganz anderes als an einem TFT (beispielsweise PDA) zu lesen.

Ich lasse lieber einen Reader mit einer Lampe bescheinen, als meine Augen durch das konzentrierte Starren auf ein hintergundbeleuchtetes Display zu überanstrengen. Das ermüdet nämlich wesentlich eher.

Was den Preis betrifft, gebe ich dir recht. Da sollten vielleicht Bündelangebote her: Kauf einen Reader für 300 Euro und wähle 10 Bücher kostenlos dazu aus. Darüber ließe sich dann reden.

Auch der Buchpreis von eBooks ist eine Katastrophe. Mal abgesehen vom Kleinverlagsbereich, kosten die eBooks der Großen bisher das Gleiche wie die gedruckte Ausgabe. Zwar gibt es da fadenscheinige Ausreden seitens der Verlage, warum dies so sei, aber machen wir uns nichts vor: Ein eBook, so es denn nur die elektronische Version eines ohnehin gedruckten Buches ist, kostet in der Herstellung nur noch einen Bruchteil der Printausgabe.
Kommentar:
Hallo Martin,

was die Abmessungen anbelangt, so habe ich das ja schon korrigiert.
Die Sache mit der externen Lichtquelle finde ich hingegen ungut. Wäre eine Hintergrundbeleuchtung zumindest zuschaltbar, wäre das ja was. Aber ganz auf externe Lichtquellen angewiesen zu sein, halte ich für schlecht. Wie gesagt - abends muss das Licht brennen, im Zug oder Bus ist es oft von den Lichtverhältnissen sehr ungut. Aber gerade mobil will man ja lesen.

Was die Preise anbelangt, so wird es richtig schlimm, wenn die Buchpreisbindung vollends greift. Denn dann MUSS ein eBook so viel kosten wie die TB-Ausgabe. Letztlich wird ja heute schon besprochen, ob es nicht so sein muss. Imho plädiert der Börsenverein dafür. Man müsste wohl, wie bei Hardcover und TB, hier eine spezielle eBook-Variante anbieten, um einen günstigeren Preis zu nehmen. Aber das wird sich wohl eher nicht durchsetzen, denn ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die Verlage ein Interesse daran haben, dass sich eBooks durchsetzen.