<- Zurück zu: Home

HHvA und die komplizierte Welt

Samstag, 22. September 2012

Für HHvA ist die Welt kompliziert. Nun ja, das ist sie auch, aber für jemanden, für den die simplen Regeln des Online-Journalismus zu komplex sind, muss die Welt wohl wie ein Gordischer Knoten anmuten. Und so zieht er heute in seinem Artikel über jene her, die vermeintlich einfache Lösungen auf komplexe Fragen haben. 

Nun ist es tatsächlich nicht so, als würden sich die Fragen der Welt durch einfache Lösungen klären lassen.

Es mag Zufall sein, dass er sich gerade den Nahost-Konflikt als Beispiel "wahllos heraus greift"; ein mir ebenfalls wichtiges Thema.

Und dazu schreibt er:

Sehen wir also ins Weltgeschehen und greifen wir wahllos den Nahost-Konflikt heraus, der so lange ich denken kann, mein Leben begleitet. Jeder, der nun erzählt, er hätte die Patentlösung oder nur die einen (oder anderen) trügen die Alleinschuld, ist ein kurzsichtiger Trottel, der nicht einmal ansatzweise die komplizierte Sachlage begreift. Auch eine israelische Regierung macht Fehler (wie jede andere auch). Und die Palästinenser sind längst nicht alle Terroristen. Zudem entschuldigt das Fehlverhalten der einen nicht die Dummheiten der anderen Seite. Aber aus seiner simplen (um nicht zu sagen unkundigen oder dummen) Weltsicht ist es ganz einfach. Und da liegt ein Kardinalfehler.

Auch noch mal was aus der großen Politik. In der Folge des 11. September 2001 wurde der große Krieg wider dem Terrorismus ausgerufen. Wer damit kommt (einfach und simpel), dass man nun alle, die an Allah glauben, von der Erde tilgen müsse, der erzählt völlig gequirlte Kacke und ist ein Volldepp allererster Güte. SO einfach ist die Antwort nicht und es würde zu weit führen, irgendeine Antwort hier zu geben. […]

Nun ist HHvA schon ein paar Jahre älter als ich. Das bedeutet, dass wohl für einen Großteil seines Lebens zwei weitere Konflikte das Zeitgeschehen prägten - zum einen der Deutsch-Deutsche Konflikt, zum anderen der Nordirland-Konflikt.

Hätte man vor dem Ende dieser Konflikte jemanden gefragt, wäre man auf die gleichen Antworten gestoßen - ein hoch komplexes und daher nicht zu lösendes Problem.

Vor allem Politiker und Medien stellten es stets so dar; und dies vermutlich aus sehr eigennützigen Motiven.

Am Ende aber war es dann eben doch ganz einfach.

In Ostdeutschland nutzte das Volk seine Chance, ging auf die Straße und führte am Ende die Wende herbei. Gewiss, die UDSSR hatte eine neue Führung, das Geld war knapp und es hatte geheime Gespräche gegeben. Am Ende aber wurden die komplexen Zusammenhänge doch auf wenige Punkte reduziert; wir sind das Volk!

Und der Nordirland-Konflikt wurde vor allem gelöst, weil die Bevölkerung Frieden wollte. Sie entzog der IRA ihre Unterstützung, die IRA merkte, dass sie eben nicht mehr das Volk repräsentieren. Hätten die Einwohner Nordirlands weiter an einen Kampf geglaubt, das Karfreitagsabkommen wäre nie in Kraft getreten.

Am Ende war es eben doch ganz einfach - obwohl es nicht danach ausgesehen hatte.

Und jetzt blicken wir nach Nahost.

Die "Palästinenser" dort haben die Hamas gewählt. Und diese "Partei" sagt in aller Deutlichkeit, dass es keinen Frieden mit Israel geben wird und dass man sich um die Auslöschung Israels bemüht.

Wie also sind "die Palästinenser" zu bewerten, wenn sie mehrheitlich eine Terror-Partei wählen? Und wie ist es zu bewerten, dass es gegen diese Wahl, gegen den Terror und gegen die Gewalt keine nennenswerten Proteste ihrer Glaubensbrüder weltweit gibt?

Würden Christen - was sie ja nicht tun - in einem Land gegen Andersgläubige vorgehen, sie mit Bomben und Gewehren angreifen, die Christen in anderen Ländern wären auf der Straße, würden sich empören und aus Rom käme eine deutliche Botschaft, dies sofort zu unterlassen. 

Von den Muslimen der Welt hört man dagegen kaum etwas. Dabei geben die Palästinenser mit ihren Raketen jeden Tag Anlass, etwas zu sagen.

Aber von den Muslimen hört man ohnehin wenig. Auch dieser Tage, im Angesicht der puren Gewalt wegen eines Films, herrscht überwiegend Schweigen.
Ein paar dürre Aufrufe des Zentralrats der Muslime in Deutschland, mehr aber nicht. Kein Protest der Muslime gegen die Gewalt, kein Aufschrei der Empörung, wenn die Botschaften der Länder, in denen sie Leben, angegriffen werden. Wo sind die Lichterketten, die Demonstrationen, die Aufrufe seitens der Geistlichen? Wo ist die Friedensbewegung, die so oft gegen Israel auf die Straße geht?

In den Medien hat die Schuldumkehr auch dank der Politik der Muslime längst stattgefunden, der Zorn richtet sich gegen einen Film. Wenn es eine Demo gibt, dann gegen den Film, nicht gegen die Gewalt.
Vergleichen wir das mit dem Aufschrei, als Israel - zu Recht, wie inzwischen offiziell festgestellt wurde - die MAVI MARMARA stoppte und es dort - nach Angriffen der "Aktivisten" - zu Todesfällen kam?

Der Kardinalfehler, den HHvA anderen attestiert, besteht imho darin, die Dinge zu komplex zu sehen und darum nicht einmal den Ansatz einer Lösung zu finden.

Tatsächlich glaube ich, dass die Lösung im Nahost-Konflikt sehr einfach wäre. Wenn das Volk der "Palästinenser" nicht von sich aus den Terroristen die Herrschaft entzieht, sondern sie gar bei Wahlen stärkt, müssen andere Kräfte eingreifen, um den Konflikt zu beenden. Hier wäre etwa eine Blauhelm-Truppe gefragt, welche die Kontrolle in den fraglichen Gebieten der "Palästinenser" übernimmt und gemeinsam mit Israel eine Zweistaaten-Lösung durchsetzt.

Darauf zu hoffen, dass die verschiedenen politischen und religiösen Fragen gerade auf Seiten der "Palästinenser" gelöst werden, ist illusorisch und zementiert den Konflikt. Verhandlungen müssen scheitern, wenn eine der beiden Seiten klar sagt, dass es keinen Frieden geben wird. 

Die Lösungen, die letztlich die Deutsch-Deutsche Frage ebenso entschieden wie jene in Nordirland, können im Nahost nicht greifen, da die Unterstützung für die Gewalt gegeben ist und das Geld in die Hände der Terroristen fließt; auch aus westlichen Staaten.

Ich weiß nicht, wie lange und wie intensiv sich HHvA mit dieser Thematik befasst hat. Schaut man sich jedoch die Geschichtsbücher an, sieht man rasch, wo die Ursachen für den Konflikt liegen - und begreift, dass es keinen Frieden geben kann, so lange radikale Kräfte bei den "Palästinensern" an der Macht sind.

Vielleicht sind es gerade die hoch komplexen Fragen, die eine einfache Lösung brauchen. Und manchmal sieht die Lösung tatsächlich den Einsatz von Waffen vor.

Wer das nicht glaubt, kann sich diese Frage stellen: Wäre Hitler allein durch Verhandlungen gestoppt worden? Neville Chamberlain glaubte dies - und irrte sich auf fatale Weise. 

Und wer sich fragt, warum ich das Wort "Palästinenser" in Gänsefüßchen setze, sollte sich JETZT ein Geschichtsbuch vornehmen und nachlesen. Denn er hat offenbar keine Ahnung von diesem Thema!

Ach ja, HHvA - ich erwähnte ja zu Beginn den Gordischen Knoten. Du weißt, wie dieses komplexe Ding am Ende gelöst wurde, gell?

<- Zurück zu: Home

+ Kommentar verfassen

Noch keine Kommentare