Ein Hoch auf das Opus Dei
Heute lief ein Bericht über das Opus Dei auf History Channel.
Nach einer Phase des Lobs wurden auch ein paar negative Punkte aufgegriffen, jedoch überwiegend von Mitgliedern des Opus Dei kommentiert und abgeschwächt. So hieß es lapidar, dass das tägliche Tragen des Bußgürtels (zwei Stunden) und die Selbstgeißelung halt unbequem seien, denn so sei der Glaube.
Ah ja. Da gehen also Menschen hin und peinigen sich täglich, und die Priester des Opus Dei finden das auch noch gut. So ist eben der Glaube, unbequem und schmerzhaft. Aber was ist das für ein Glaube, bei dem sich Menschen Schmerzen zufügen? Was ist das für eine Religion, bei der man zum Seelenheil gelangt, in dem man sich Dornen in den Oberschenkel rammt?
Interessant ist auch, dass - je nach Mitgliedschaft - sektenähnliche Verhältnisse herrschen. Abschottung vor der Familie, strenger Alltag, das Geld muss gespendet werden. Genau die Dinge, vor denen jeder Sektenbeauftragte warnt.
Der Bericht insgesamt war leider sehr positiv gefärbt. Zwar wurde erwähnt, dass Gelder des Opus Dei evtl. in die Bank des Vatikans geflossen sind und auch eiun Enthüllungsbuch wurde erwähnt, doch sehr schnell kamen wieder die Opus-Dei-Mitglieder zu Wort, die das alles leugneten. Selbst die Heilig-Sprechung des Gründers, schon damals sehr umstritten, wurde mit den vielen positiven Worten der Mitglieder abgehandelt, die Kritik nur gestreift.
Die Frage, wie groß der Einfluss des OD auf den Vatikan ist - sie tauchte hin und wieder auf - ist nicht wirklich wichtig. Wichtiger ist, wie groß der Einfluss des Opus Dei auf diesen Bericht war. »Dauerwerbesendung« wäre der richtige Begriff gewesen.
Gut, dass ich gegen diese Einflüsterungen immun bin. Und jetzt entschuldigt - ich muss meinen Bußgürtel suchen und mich ein bisschen geißeln.
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