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Unionspolitiker und Kirchenvertreter kritisieren TV-Programm der Privaten
Zu viel Gewalt sei an Ostern gesendet worden, beschweren sich Vertreter der Kirchen und der Union. So sei "Stirb Langsam" völlig unpassend gewesen, ebenso der schmelzende Osterhase im Trailer zu diesem Film. Man solle auf die religiösen Gefühle der Menschen Rücksicht nehmen, fordern sie.
Also, zu uns kam niemand, um uns mit vorgehaltener Waffe zu zwingen, Privatfernsehen zu schauen. Wir hatten die Wahl, ob wir wachsweiche Familienunterhaltung schauen möchten, Action oder gar nichts. Und so ging es wohl den meisten Zuschauern. Sie konnten wählen, ob sie ihren religiösen Gefühlen folgend ein seichtes oder trotz Ostern ein actionreiches Programm sehen wollen. Die einen werden sich so, die anderen so entschieden haben, ganz nach Lust und Geschmack.
Weiterhin kritisieren die Kirchenvertreter, dass der Staat zwar Tanzveranstaltungen an Karfreitag verbiete, bei den Privaten aber Action liefe. Der Bürger könne so die Sinnhaftigkeit der Staatsentscheidung nicht nachvollziehen.
Nun, das ist wohl tatsächlich ein Problem. Warum gibt der Staat vor, wie ich mich an Karfreitag zu verhalten habe? Mit welchen Recht bestimmt der Staat, dass an diesem Tag nicht getanzt werden darf? Was ist mit all den Bürgern, denen Ostern nichts bedeutet? Von den Moslems mal ganz abgesehen gibt es genug Deutsche, die nicht (mehr) an Jesus, Auferstehung und all das glauben. Sollten sie nicht die Wahl haben, Ostern so zu verbringen, wie sie wollen?
Doch "die Wahl haben" ist etwas, dass die Kirchen noch nie mochte. Sie bevorzugen es, die Menschen zu bevormunden. Ihnen vorzuschreiben, was sie zu sehen, zu hören, zu tun haben. Dabei war das Programm über die Ostertage so angelegt, dass jeder etwas für sich finden konnte. Vielleicht ärgert die Kirchen gar nicht, dass es das Angebot an harter Action gab, sondern eher, dass dieses auch genutzt wurde.
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