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Patriotengetümmel bei U21-Nationalmannschaft und Politik
Ashkan Dejagah, Spieler bei VfL Wolsburg, wurde für die U21-Nationalmannschaft nominiert und sollte gegen Israel in Israel antreten. Dejagah, der deutsch-iraner ist, sagte ab, und zwar aus persönlichen Gründen. Diese sind nicht geheimnisvoll - lebt doch seine Familie im Iran und muss mit Repressionen rechnen, sollte Dejagah nach Israel einreisen. Denn dies ist Iranern seit 1979 verboten. Nachdem schon die BILD meinte, sich darüber aufregen zu müssen, zieht die SAche nun Kreise. Und das, obwohl das Thema eigentlich seitens des DFB geklärt war. Zwanziger akzeptierte, alles war gut. So lange, bis ein paar Politiker die Chance witterten, sich ein wenig aufzuspielen und nun an der falschen Stelle Patriotismus zeigten. Zum Beispiel über Ronald Pofalla, CDU-Generalsekretär, deutliche Kritik an der Entscheidung des Spielers. Auch Charlotte Knobloch, Vorsitzende des Zentralrats der Juden, schoss gegen Dejagah und forderte den Ausschluss aus der Nationalmannschaft. Nun, Frau Knobloch hat leicht reden, denn ihre Eltern sind ja nicht in akuter Gefahr, wenn Dejagah nach Israel einreist. Und auch nicht Profallas Geschwister. Aus der sicheren Ecke heraus kann man leicht laute Töne anstimmen. Dabei hat es gar nichts damit zu tun, ob Dejagah spielen will oder nicht, ob er sich als Deutscher oder Iraner fühlt. Hier geht es um seine Familie und um deren Sicherheit. Wie kann also kemand ernsthaft fordern, Dejagah müsse spielen, oder die Nationalmannschaft verlassen? Wobei mich wundert, dass Frau Knobloch ebenfalls in dieses Horn stößt. Muss wohl kurzfristige Umnachtung sein. Von einem CDU-Politiker hingegen ist man ohnehin nichts anderes gewohnt.
Zwanziger will nun in einem persönlichen Gespräch herausfinden, wie es um das Verantwortungsbewusstsein von Dejagah bestellt ist. Nun, ich denke, diese Frage hat der Spieler schon beantwortet. Wer aus Rücksicht auf seine Familie von einem wichtigen Spiel zurücktritt, hat Verantwortungsbewusstsein gezeigt. Vielleicht sollten Knobloch und Profalla auch mal damit anfangen.
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Donnerstag, 1. Januar 1970
Url: http://www.shinwatoshi.blog.de
Allerdings: Du schreibst, du wunderst dich, dass Frau Knobloch ebenfalls in dieses Horn stößt.
Sorry, aber ich habe von der Knoblauchzehe bis jetzt noch nie etwas halbwegs intelligentes gehört.
Anstatt überall ihren Senf dazuzugeben, sollte sie mal die Probleme innerhalb der jüdischen Gemeinde in Deutschland lösen und da gibt es derzeit genug!