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Bücherverkauf im Europagymnasium Wörth - Ein Drama in mehreren Akten
Anders als in anderen Schulen wird der Bücherverkauf im Europagymnasium Wörth vom Elternbeirat organisiert. Und wie das so ist, wenn Menschen ein Amt erhalten - sie fangen an, die Bürokratie in unserem Land auf die Spitze zu treiben. So müssen die Bücher zuvor abgegeben werden, man erhält einen Zettel und kann dann - nach dem Verkauf - sein Geld gegen Vorlage des Scheins abholen. Die Bücher selbst liegen in einem Raum aus, in den immer nur eine begrenzte Anzahl von Eltern eingelassen werden. So bilden sich schon lange zuvor eine Schlange, die an den Bananenverkauf in seligen DDR-Zeiten erinnert. Man kann diesen vom Elternbeirat veranstalteten Wahn mitmachen oder es sein lassen - das bleibt jedem selbst überlassen. Im letzten Jahr zum Beispiel halfen sich manche der Kinder selbst, indem sie ihre Bücher außerhalb der Organisation verkauften. Dies war vor allem für jene Eltern positiv, die recht weit hinten in der Schlange standen und darum kaum Aussicht auf Bücher hatten. So waren die Bücher bereits verkauft, ehe die Hälfte der Eltern auch nur einen Zeh in den Verkaufsraum gesetzt hatten. Dieses Jahr fand der Basar eine Woche vor den Ferien statt. Die Bücher mussten also entsprechend früher abgegeben werden. Dies wäre im Grunde kein Problem gewesen, wenn ...
Ja, wenn den Lehrkräften klar gewesen wäre, dass verkaufte Bücher nicht mehr im Unterricht vorliegen. So kam es zu sehr unschönen Szenen, als Lehrer - mit dem Fehlen der Bücher konfrontiert - die Schüler anschrieen, warum sie denn ihre Bücher verkauft hätten. Wie sollten sie denn nun lernen? Die Schüler, die den einzigen von der Schule angebotenen Termin zum Verkauf wahrgenommen hatten, waren nicht die Schuldigen an dieser Misere. Sie legten schließlich nicht fest, wann denn der Verkauf stattfindet. Die Schuld lag bei dem Eltrernbeirat, der den Termin zu früh angesetzt hatte und bei der Schule, die dies genehmigte. Doch es waren die Schüler, die es ausbaden mussten. Eine Lehrerin verlangte, dass sich die Schüler ohne Bücher Inhalte auf eigene Kosten kopieren sollten. Dabei hatten die Eltern bereits zu Beginn des Schuljahres Papiergeld für Kopien (!) gezahlt.
Es gibt wohl keine unbefriedigenderen Schulbuchbasar als jener im Europagymnasium Wörth. Dabei wäre es leicht, es besser zu machen. Die Regionale Schule zum Beispiel legt den Verkauf in Schülerhand. Es gibt einen Termin kurz vor den Ferien, der zu einem kleinen, eigenverantwortlichen Basar inklusive Feilschen ausartet. Das mag auf den ersten Blick verwirrend sein, fördert aber nicht nur die Eigeninitiative der Kids sondern sorgt auch dafür, dass es später zu keinen Reibereien mit den Lehrern kommt. Da beide Schulen in enger Nachbarschaft leben, wäre ein Blick auf die andere Straßenseite nicht schlecht. Vielleicht besinnt man sich im nächsten Jahr und die Schule nimmt den Basar in die Hand. Wenn nicht, bleibt noch immer das Internet zum Ankauf und Verkauf gebrauchter Bücher. www.booklooker.de ist eine gute Anlaufstelle. Ganz ohne zwangsverordnete Schlangenbildung.
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Freitag, 2. Januar 1970
Url: http://www.dominik-hufnagel.de
Anders als in anderen Schulen ist aber auch die Schulleitung, die sich überhaupt nicht für den Verkauf der Bücher interessiert. Würde der Buchbasar nicht von den 3-4 freiwilligen Eltern organisiert werden, gäbe es auch keinen!
//(So müssen die Bücher zuvor abgegeben werden, man erhält einen Zettel und kann dann - nach dem Verkauf - sein Geld gegen Vorlage des Scheins abholen.)
In anderen Worten nennt man soetwas Organisation. Ich selbst, Schüler des EGW und Sohn der Organisatorin des Bücherbasars, habe viele Zeit dafür aufgewendet eine Software zu schreiben die das alles beschleunigt. Wenn Sie schon den vergleich mit DDR Zeiten bringen, dann wär es ja wohl wieder ein Schritt in diese Zeit zurück, wenn man nicht organisiert handeln würde.
//(Die Bücher selbst liegen in einem Raum aus, in den immer nur eine begrenzte Anzahl von Eltern eingelassen werden.)
Diese Regel wurde eingeführt, weil es in früheren Zeiten zu Diebstahl kam. Die Eltern haben sich damals regelrecht um die Bücher geschlagen und an der Kasse hat man den überblick verloren. Warum also sollte man das Geld der Kinder, bzw des Elternbeirats, \"opfern\" für solche Eltern, die selbst bei einem SCHULBuchbasar klauen?!
//(Dieses Jahr fand der Basar eine Woche vor den Ferien statt. Die Bücher mussten also entsprechend früher abgegeben werden.)
Da uns die Termine von der Schulleitung vorgegeben werden und es bei dieser Schulleitung wenig Verhandlungsspielraum gibt, sollte sich die Beschwerde in diese Richtung wenden!
//(Ja, wenn den Lehrkräften klar gewesen wäre, dass verkaufte Bücher nicht mehr im Unterricht vorliegen.)
Ein Lehrer der in einem Gymnasium unterrichtet sollte doch selbständig soweit denken können, dass ein abgegebenes Buch nicht mehr vorliegt. Das zeigt doch dann wohl das Desinteresse der Schule an dem Schulbuchbasar, denn hätte die Schulleitung die Lehrer darüber informiert wäre es nicht dazu gekommen. Allerdings teilen die Lehrer meist die Info-Briefe selbst aus und geben Hinweise auf den Schulbuchbasar, manche verkaufen sogar selbst Bücher. Da sollte man den Schuldigen doch nicht im Elternbeirat suchen.
//(Die Schuld lag bei dem Eltrernbeirat, der den Termin zu früh angesetzt hatte und bei der Schule, die dies genehmigte.)
Da kann ich nur auf weiter oben verweisen!
//(Dabei hatten die Eltern bereits zu Beginn des Schuljahres Papiergeld für Kopien (!) gezahlt.)
Über dieses Thema könnt auch ich jetzt 2-3 DinA4 Seiten schreiben und bin in dieser Hinsicht auch ihrer Meinung. Die Schule sammelt nicht nur am Anfang des Jahres Kopiergeld ein (10€ ~ 200Kopien), sondern mittlerweile wird auch von jedem Lehrer verlangt, dass er die Kopien die er für eine Klasse macht ALLE abrechnet. Für was dann also die 10€? Diese werden durch die angeblichen Wartungskosten erklärt?! Über 10000€ Wartungskosten (1000 Schüler a 10€)?!.. Einzig die Klassenarbeiten und die Info-Briefe werden also über 10€ / Jahr gezahlt. Soweit zu diesem Thema...
//(Dabei wäre es leicht, es besser zu machen. Die Regionale Schule zum Beispiel legt den Verkauf in Schülerhand)
Dies wäre auch dem Elternbeirat (von dem sich im übrigen nur 3-4Personen für den Buchbasar interessieren) nicht ganz unrecht. Doch wer soll das organisieren? Die Schulleitung? Das würd ich ja gern mal sehen!..
Soweit meine Meinung kurz zusammengefasst. Ich hätte jetzt auch Romane über die Situation in dieser Schule schreiben können, doch das hätte den Rahmen gesprengt. Ich hoffe Ihnen wurde jetzt klar, dass die größte Schuld bei der Schulleitung zu suchen ist. Wenn meine meine Mutter sich nicht wieder in den Elternbeirat hätte wählen lassen, dann gäbe es auch kein Buchbasar mehr. Da ich nurnoch 2 Jahre auf dieser \"Schule\" bin, wird man danach nach einer alternative für den Schulbuchbasar suchen müssen, denn dann wird dieser nicht mehr von den 3-4 freiwilligen ausgeführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dominik Hufnagel
Hallo Dominik,
interessant, die Dinge von dieser Warte zu sehen, vielen Dank dafür. Als Vater, der sich mehr als eine Stunde in eine Schlange stellt, um dann zu erfahren, dass er seine Zeit gerade vergeudet hat, weil die für ihn relevanten Bücher ausverkauft sind, stellt sich dieser Vorgang natürlich so dar, wie ich ihn - aus dem damaligen Ärger darüber heraus - niedergeschrieben habe. Vielleicht hilft dein Beitrag ja, die Situation transparenter darzustellen.
Sicherlich - das EG Wörth hat einige Schwächen, die einem im Laufe der Zeit klar werden. Schade, dass ein so großes Desinteresse herrscht. Schade auch, dass mache Eltern nicht einmal den Anstand haben, für Bücher zu zahlen. Kommt man jedoch nicht frühzeitig, weil man evtl. Nicht kann oder nicht weiß, wie die Dinge geregelt sind, steht man lange in einer Schlange und geht leer aus. Es wurden beim letzten Basar einige Bücher nebenbei gehandelt, direkt von Schüler zu Eltern oder von Eltern zu Eltern. Vielleicht wäre dies ja die Lösung - der Elternbeirat »mietet« sich einen Nachmittag in einem großen Raum (Aula) ein, die Schüler verkaufen ihre Bücher selbst – wie in der Regionalschule auch. Dann würde zwar kein Geld für den Elternbeirat hängen bleiben, aber ehrlich gesagt ist das aus meiner Sicht ohnehin nicht einzusehen. Schließlich tragen die Eltern die gesamten Kosten, sowohl für gebrauchte als auch für neue Bücher.
Zudem hätte der Elternbeirat keine Arbeit damit, es müsste keine Verwaltung betrieben werden, etc.
Es ist ja auch nicht so, als wäre nur ich über diese Art des Basars unerfreut. Die Meinungen der Eltern vor und hinter uns in der Schlange waren eindeutig.
Viele Grüße