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Rezi: John Sinclair Band 1500

Abgelegt unter Allgemein
Dienstag, 17. April 2007

Jason Dark

John Sinclair – Der Albino (Band 1500)

Bastei, Romanheft, 65 Seiten, 1,50 EUR

 

Dies ist er also, der Jubiläumsband der großen Gruselserie von Jason Dark. Ich, der ich mit John Sinclair und seinen Abenteuern aufgewachsen bin und durch ihn zum Schreiben kam, konnte nicht umhin, mir diesen Roman zu kaufen. Auch wenn ich inzwischen kein regelmäßiger Leser von Heftromanen mehr bin. Doch solch ein Jubiläum ist eben etwas Besonderes. Zumal der Autor bei weitem mehr als nur 1500 Bände geschrieben hat, nimmt man die Taschenbücher und Paperbacks hinzu. Entsprechend gespannt war ich also, wie er dieses Jubiläum begehen würde. Nicht privat, denn dies verriet er bereits, sondern literarisch in Form des Romans.

 

Zum Inhalt:

Die Gelegenheitsnutte Maggie hat an jenem Abend einen besonderen Kunden, denn Lucio der Albino möchte ihre Dienste in Anspruch nehmen. Während sie noch eine Dusche nimmt, erscheint eine dritte, ihr unbekannte Person im Zimmer. Noch ehe sie es wirklich begreift verschwindet erst ihr Freier, dann der Unbekannte. Sie lösen sich faktisch in Luft auf. Entsetzt über dieses Geschehen wendet sich Maggie an die Polizei und dieser wiederum schalten John Sinclair ein. Doch letztlich ist es die Vampirin Justin Cavallo, welche die Ermittler auf die richtige Spur bringt. Nicht nur Saladin hat seine Finger im Spiel, sondern auch Dracula II ...

 

Es fällt schwer, in diesem Roman einen Jubiläumsband zu sehen. Es ist ein Roman, der weder mit Extras aufwartet noch eine besondere Handlung aufzeigt. Obgleich die Spekulationen hierzu im Vorfeld ins Kraut geschossen waren, zeigt sich dieses Jubiläum spröde wie ein Kaktus auf der Fensterbank. Die Story an sich ist nicht schlecht, aber sie ragt eben nicht hervor, wie man es sich als langjähriger Fan gewünscht hätte. Hinzu kommen leider auch in diesem Roman Zeilenfüller in Form von langatmigen Dialogen, die den Wind aus der Story nehmen. Als Autor bin ich ein Freund von Dialogen und vermutlich benutzt aktuell kein Kollege mehr Dialoge in seinen Gruselromanen als ich in Chris Schwarz. Doch hier wirken sie etwas substanzlos, da sie die Story nicht voran bringen. Ja, man könnte sie nahezu als lustlos bezeichnen, wie sie daher kommen.

Die Handlung an sich wird straight erzählt und endet leider ohne den erhofften Knalleffekt. Bis zum Schluss dachte ich, dass da noch etwas kommt. Aber dem war leider nicht so.

Ist der Roman also richtig schlecht?

Nein.

Er weiß zu unterhalten, die Location ist gut gewählt und verleiht der Story etwas Runtergekommenes. Das macht Spaß. Leider nicht über die gesamte Länge, doch das ist – betrüblich – symptomatisch für die Serie in der letzten Zeit.

 

Fazit:

Würde nicht dick „1500“ auf dem Cover stehen, so käme man niemals auf die Idee, dass es sich hier um einen Jubel-Band handelt. Die Extras, die vorangegangenen Jubiläumsbänden beilagen, fehlen. Keine Lesezeichen, keine Aufkleber, keine Sonderbeilage – nichts. Auch die Story tut nichts, um dem Leser ein besonderes Erlebnis zu verschaffen. Es scheint, als würde der Biss fehlen, und das merkt man dem Band an.

Dennoch ist es sicherlich nicht der schlechteste Roman und weiß zu unterhalten.

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